6-Tausendstel-Drama: Das unglaubliche Glück des Denny H.

Knapper geht es nicht mehr: In einem Drama um sechs Tausendstelsekunden zieht Denny Hamlin in die nächste Chase-Runde ein - Austin Dillon kann es nicht fassen

(Motorsport-Total.com) - Restriktor-Rennen sind für knappe Ausgänge bekannt, doch diese Entscheidung beim NASCAR Sprint-Cup war selbst für Talladega-Verhältnisse haarscharf: Denny Hamlin gelang der Einzug in die dritte Runde des Chase for the Sprint-Cup 2016 in doppelter Hinsicht hauchdünn: Zum einen geling ihm der Einzug in einem Tiebreak gegen Austin Dillon. Zum anderen holte der Joe-Gibbs-Pilot den notwendigen dritten Platz mit ganzen 0,006 Sekunden Vorsprung auf Kurt Busch. (So lief das Rennen)

Titel-Bild zur News: Austin Dillon, Denny Hamlin

Austin Dillon und Denny Hamlin beendeten die zweite Eliminationsrunde punktgleich Zoom

"Es ist unglaublich, wenn ich mir ansehe, wie knapp ich die 41 geschlagen habe", staunt Hamlin selbst. "Endlich ist etwas für uns richtig gelaufen, als wir es im Chase wirklich benötigt haben." Der 35-Jährige benötigte dringend ein gutes Resultat, nachdem er zunächst in Charlotte einen Motorschaden zu beklagen hatte und dann in Kansas nach Reifenschaden und Durchfahrtsstrafe nur 15. wurde. Er befand sich vor Talladega in der KO-Zone mit sechs Punkten Rückstand auf einen Chase-Platz.

Im Gegensatz zu seinen Teamkollegen, die sich einen gemütlichen Sonntagnachmittag am Ende des Feldes machten, musste Hamlin volles Risiko gehen und hielt sich daher überwiegend in der Spitzengruppe auf. In der frühen Phase des Rennens schienen die Dramen aus Kansas fortzusetzen: Bei seinem ersten Boxenstopp unter grün nahm er die Grasnarbe mit. Das führte zu einer Durchfahrtsstrafe.

Danach ging es aber schnell bergauf: Mittels Gelbphasen kam er wieder ins Pack und arbeitete sich stetig nach vorn, bis er in der Spitzengruppe ankam. Im Schlussspurt tat er sich mit Brian Scott zusammen, der ebenfalls ziemlich alleine dastand. In der Overtime startete er als Vierter und schlug in einem packenden Finish Kurt Busch denkbar knapp. Diese sechs Tausendstelsekunden, beziehungsweise 61 Zentimeter, entschieden über sein Weiterkommen.

Bitteres Aus für Dillon

Austin Dillon wurde nämlich Neunter, womit beide Fahrer punktgleich waren. Dann zählt das bessere Einzelresultat der jeweiligen Eliminationsrunde, und da hatte Hamlin mit dem dritten Platz die Nase gegenüber Dillon vorn, der nur einen sechsten Platz aus Kansas vorzuweisen hatte. Der Childress-Pilot ist natürlich am Boden zerstört: "Ich bin stolz auf unser Team, aber der Herr hatte einen anderen Plan für uns. Es ist niederschmetternd, mit einem Gleichstand auszuscheiden. Leider ging der Tiebreak an die 11."

Das Rennen lief für Dillon nicht gut: Er hielt sich meist außerhalb der Top 10 auf, noch wenige Runden vor Schluss war er gar außerhalb der Top 20. Seine Teamkollegen gaben in den letzten Runden alles, um ihn nach vorn zu pushen. "Ich muss ihnen dafür wirklich danken", sagt der 26-Jährige. "Sie haben mir wirklich geholfen und alles gegeben, was sie konnten. Wir konnten nur einfach nicht diesen einen Platz ergattern, den wir benötigt hätten. Unsere Lady hatte einfach nicht den nötigen Speed. Es war so knapp..."

Der NASCAR Chase for the Sprint-Cup 2016 geht an diesem Wochenende in Martinsville weiter. Die verbliebenen acht Fahrer sind: Hamlin, Kyle Busch, Carl Edwards, Matt Kenseth, Kurt Busch, Joey Logano, Kevin Harvick und Jimmie Johnson.