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  • 29.07.2012 01:37

  • von Pete Fink

Nationwide: Turbulenter Penske-Doppelsieg in Indy

Brad Keselowski und Sam Hornish Jr. schenken Roger Penske in Indianapolis einen Doppelsieg - Kyle Busch und Elliott Sadler patzen, Danica Patrick crasht

(Motorsport-Total.com) - Brad Keselowski und Sam Hornish Jr. sorgten beim Nationwide-Debüt auf dem Indianapolis Motor Speedway für einen Doppelsieg von Roger Penske. In einem turbulent verlaufenden Rennen der zweiten NASCAR-Liga crashte Danica Patrick früh, der eigentlich dominierende Kyle Busch vergab den möglichen Sieg durch einen Dreher und Elliott Sadler verlor seine Spitzenposition nach einem zweifelhaften Frühstart. So konnten schließlich die fehlerfrei agierenden Keselowski und Hornish den Indy-Sack zumachen.

Titel-Bild zur News: Brad Keselowski

Brad Keselowski ist der erste Indy-Sieger der Nationwide-Serie

Dementsprechend groß war die Freude beim Sieger: "Jeder Indy-Sieg ist speziell und umso mehr, wenn du für Roger Penske fährst", jubelte Keselowski in der Victory Lane. 15 Mal gewann Team Penske das Indy 500, "Bad Brad" sorgte dort nun für den ersten NASCAR-Sieg. "Leicht war es aber nicht, denn speziell Kyle Busch hatte ein richtig schnelles Auto", analysierte Keselowski. Letzterer war am Samstagabend jedoch überhaupt nicht vom Glück verfolgt und verspielte im Finale all seine Siegchancen.

So wurde Ty Dillon, der jüngste Enkel von Teambesitzer Richard Childress, ausgezeichneter Dritter, den viele Szenebeobachter sogar als das größere Talent der beiden Dillon-Brüder betrachten. Der 20-jährige Ty Dillon fuhr in Indianapolis erst sein zweites Nationwide-Rennen, bei den Trucks kommt der Youngster auf bislang nur 13 Einsätze. Sein zwei Jahre älterer Bruder Austin beendete das Nationwide-Indy-Debüt hinter Denny Hamlin (Gibbs-Toyota; 4.) auf Rang fünf.


Fotos: NASCAR in Indianapolis


Der große Pechvogel hieß jedoch Kyle Busch. Sein Toyota Camry lag 51 der 100 Runden in Front und musste sich dabei nach zwei längeren Tankstopps jeweils an die Spitze zurückarbeiten. Kyle Busch hatte an einem sonnigen Indy-Samstag ohne Zweifel das beste Auto, drohte aber im Finale einen Spritpoker erleben zu müssen. Die Startnummer 54 war gegen Rennhalbzeit kurz vor einer Gelbphase unter Grün beim Tanken gewesen, was sich zu Rennende auf ein Benzindefizit von vier Runden aufaddierte.

Kyle Busch und Sadler patzen

Trotzdem ging Kyle Busch auf Rang drei liegend in Runde 78 sehr aggressiv in den vierten und vorletzten Restart - und drehte sich prompt auf der Innenbahn. Nur durch einen wahren Mega-Save konnte er einen Einschlag gegen die innere Streckenbegrenzung verhindern. Danach musste er jedoch gleich zweimal einen Servicestopp einschlagen und wurde am Ende chancenloser 22. Der haushohe Favorit war gestrauchelt.

Der nächste Siegeskandidat hieß Elliott Sadler. Beim Restart in Runde 82 wurde Sadler jedoch von seinem Childress-Teamkollegen Austin Dillon auf der Außenbahn angeschoben, was NASCAR recht kontrovers als Frühstart interpretierte. Nationwide-Tabellenführer Sadler tobte im Cockpit: "Das ist falsch. NASCAR nimmt mir gerade die Meisterschaft weg!", doch es nutzte nichts. Statt Platz eins tuckerte der Childress-Chevy mit der Startnummer 2 einmal im zweiten Gang durch die Boxengasse und arbeitete sich im Finale noch von Rang 24 auf 15 vor. Ohne Kyle Busch und Sadler war der Weg letztlich frei für das souveräne Penske-Duo Keselowski und Hornish.

Für Danica Patrick war ihre Indy-Rückkehr bereits nach 39 Runden vorbei, als sie dem Ford Mustang von Reed Sorenson in Turn 1 hinten auffuhr, der sich dann vor die Motorhaube ihres JR-Chevys drehte. In diesem Zweikampf ging es um Rang 14. "Ich wollte überholen, dann wurde es eng. Er hat ziemlich stark gebremst und dann habe ich ihn berührt - mein Fehler", gab die 30-Jährige zu. In der Qualifikation nur Platz 20, dann ein früher Ausfall: Indianapolis zeigte Patrick (35.) am NASCAR-Samstag die kalte Schulter.

Hornish Jr. robbt sich heran

Zwei weitere Sprint-Cup-Asse erwischte es: Auch Kurt Busch (Phoenix-Chevrolet; 34.) büsste nach einem frühen Kontakt in der Boxengasse viele seiner Chancen ein und musste im Rahmen der Patrick-Gelbphase kurz vor Halbzeit mit einem technischen Defekt an der Box aufgeben. Polesitter Kasey Kahne (Turner-Chevrolet) erlitt kurz vor Schluss einen Reifendefekt und fiel aus den Top 10 heraus auf Position 25 zurück.

Durch das Indianapolis-Resultat schiebt sich die Nationwide-Gesamtwertung 2012 immer mehr zusammen: Sadlers Vorsprung in der Meisterschaftstabelle ist nun auf zwei winzige Punkte vor Austin Dillon geschrumpft. Ricky Stenhouse fuhr in Indianapolis mit seinem Roush-Ford einen unauffälligen neunten Rang nach Hause und hat jetzt 14 Zähler Rückstand auf Leader Sadler. Doch aus dem Titel-Trio wird offenbar ein Quartett.

Dies liegt an Sam Hornish Jr., der in den letzten Wochen Nationwide-Meisterschaftspunkte wie das berühmte Eichhörnchen sammelt: Dem dreifachen IndyCar-Champion fehlen jetzt nur noch 29 Zähler zur Tabellenspitze. Bereits am kommenden Wochenende besucht die zweite NASCAR-Liga zum zweiten Mal in dieser Saison den Iowa Speedway. Der klare Favorit auf dem Papier heißt Stenhouse, der dort die letzten drei Rennen in Folge gewann.

Die Top 10 aus Indianapolis:

01. Brad Keselowski (Penske-Dodge)
02. Sam Hornish Jr. (Penske-Dodge)
03. Ty Dillon (Childress-Chevrolet)
04. Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
05. Austin Dillon (Childress-Chevrolet)
06. Michael Annett (Petty-Ford)
07. Joey Logano (Gibbs-Toyota)
08. Paul Menard (Childress-Chevrolet)
09. Ricky Stenhouse (Roush-Ford)
10. Jeremy Clements (Wallace-Chevrolet)
"
13. Travis Pastrana (Waltrip-Toyota)
15. Elliott Sadler (Childress-Chevrolet)
22. Kyle Busch (Busch-Toyota)
25. Kasey Kahne (Turner-Chverolet)
34. Kurt Busch (Phoenix-Chevrolet)
35. Danica Patrick (JR-Chevrolet)

Die Top 10 der Gesamtwertung (nach 19/33 Läufen):

01. Elliott Sadler - 705 Punkte
02. Austin Dillon -2
03. Ricky Stenhouse Jr. -14
04. Sam Hornish Jr. -29
05. Justin Allgaier -76
06. Michael Annett -98
07. Cole Whitt -128
08. Mike Bliss -181
09. Brian Scott -245
10. Danica Patrick -253

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