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Moto2-Rennen Aragon: Ajo-Duo feiert Doppelsieg und Teamtitel

Raul Fernandez fährt gegen den Schmerz an und wird mit einem Sieg belohnt - Remy Gardner und Augusto Fernandez auf dem Podest - Zeitstrafe für Marcel Schrötter

(Motorsport-Total.com) - Moto2-Rookie Raul Fernandez hat den Grand Prix von Aragon gewonnen. Trotz lädierter Hand setzte sich der Kalex-Pilot deutlich gegen seine Markenkollegen Remy Gardner und Augusto Fernandez durch, die das Podium komplettierten.

Titel-Bild zur News: Raul Fernandez, Remy Gardner, Aki Ajo

Souveräner Sieg: Raul Fernandez ließ der Konkurrenz keine Chance Zoom

Für Raul Fernandez war es nicht nur der fünfte Saisonsieg. Mit Teamkollege Gardner auf Platz zwei feierte auch die Moto2-Mannschaft von Aki Ajo den fünften Doppelsieg 2021 und sicherte sich damit vorzeitig den Titel in der Teamwertung. Fünf Rennen vor dem Saisonende ist Red Bull KTM Ajo mit 463 Punkten uneinholbar.

Das zweite Rennen des Tages fand bei sommerlichen Bedingungen statt. Angesetzt waren 21 Runden. Polesetter Sam Lowes (Kalex) teilte sich die erste Startreihe mit Gardner und Raul Fernandez. Dahinter stellten sich Hector Garzo, Ai Ogura (beide Kalex) und Albert Arenas (Boscoscuro) auf.

Raul Fernandez früh auf dem Vormarsch

Zwar entschied Lowes den Start für sich, konnte sich aber nicht lange an der Spitze halten. Denn nachdem Raul Fernandez am eigenen Teamkollegen vorbeiging, legte er sich nach drei Runden auch Lowes zurecht und übernahm die Führung.

Dort erarbeitete sich Fernandez rasch einen kleinen Vorsprung. Die Frage war allerdings, wie gut er die komplette Renndistanz mit seiner vor einer Woche operierten rechten Hand überstehen würde. Lowes hielt Rang zwei, während sich Gardner in der Anfangsphase mit Ogura und Garzo herumärgern musste.

Allerdings nur so lange, bis Garzo in der fünften Runde stürzte und nicht mehr angreifen konnte. Einen Umlauf zuvor waren bereits Xavi Vierge und Tom Lüthi (beide Kalex) ausgeschieden. Kurz nach Garzo stürzte zudem Arenas.

Bezzecchi und Lowes scheiden gestürzt aus

An der Spitze baute Fernandez seinen Vorsprung auf Lowes auf über eine Sekunde aus. Gardner hielt Rang drei, konnte die Pace der beiden aber nicht mitgehen und verlor früh den Anschluss. Hinter ihm hielten sich Jorge Navarro, Aron Canet (beide Boscoscuro) und Marco Bezzecchi (Kalex) in Schlagdistanz.

Für Bezzecchi war das Rennen nach einem Vorderradrutscher in Kurve 8 in Runde 9 jedoch gelaufen. Zwar nahm der VR46-Piloten die Fahrt wieder auf, konnte von ganz hinten aber nicht mehr viel ausrichten und fuhr an die Box.

Bei noch neun zu fahrenden Runden stürzte auch der an zweiter Stelle liegende Lowes. Damit wuchs der Vorsprung von Fernandez auf über sechs Sekunden an. Gardner erbte Rang zwei. Navarro befand sich als Dritter auf Podestkurs.

Augusto Fernandez macht Positionen gut

Doch von hinten drehte der zweite Fernandez im Feld auf: Augusto Fernandez machte nach einer schwierigen Startphase rasch Boden gut und klopfte in Runde 15 erstmals bei Navarro an. Während sich die beiden um den letzten Podestplatz duellierten, zeigte Raul Fernandez an der Spitze keinerlei Schwäche.

Seine Handverletzung schien den Moto2-Rookie nicht zu tangieren. Der Vorsprung wuchs zwischenzeitlich auf über acht Sekunden an, sodass Fernandez im Ziel einen ungefährdeten Sieg feiern konnte. Doch der Spanier gibt zu: "Das war ein echt schwieriges Rennen. Das ganze Wochenende war schwierig."

"In den letzten fünf Runden konnte ich kaum noch bremsen, weil die Hand so wehgetan hat. Ich kann mich nur bei allen bedanken, also bei der Clinica Mobile, beim Team und bei meiner Familie. Dieser Sieg ist ganz speziell für mich, weil er unter diesen Umständen in Spanien vor all den Fans zustande gekommen ist."

Gardner: "Platz zwei für mich wie ein Sieg"

Gardner kam als Zweiter ins Ziel und büßte damit fünf Punkten auf seinen Teamkollegen ein. Fünf Rennen vor dem Saisonende hat er aber immer noch ein Polster von 39 Punkten. "Ich kann mich nicht beschweren", resümiert der Australier.

"Ein zweiter Platz in Aragon, das ist für mich wie ein Sieg. Irgendwie kam ich auf dieser Strecke nie sonderlich gut zurecht. Das Tempo von Raul hatte ich heute nicht. Und auch Sam war richtig schnell. Sie waren heute auf einem anderen Level unterwegs. Daher bin ich froh, dass ich den zweiten Platz ins Ziel gebracht habe."

Zumal Gardner gegen Ende Probleme mit dem Hinterreifen bekam und über Vibrationen klagte. "Das war heute einfach Schadensbegrenzung. Aber weil es Aragon ist, fühlt es sich mich wie ein Sieg an", sagt er. Mehr als glücklich war auf Augusto Fernandez, der sich bis zum Schluss mit Navarro um Platz drei duellierte.

Drei Boscoscuro-Piloten unter den Top 10

Am Ende hatte er 0,227 Sekunden Vorsprung: "Das ist für mich der eindrucksvolle Podestplatz in dieser Saison, weil ich von so weit hinten kam. In der Hitze war es kein einfaches Rennen. Aber sobald ich mal meine Pace gefunden hatte, kam ich gut zurecht. Es war ein tolles Duell mit Navarro. Ich freue mich sehr über diesen Podestplatz."

Canet beendete das Rennen hinter Boscoscuro-Kollege Navarro auf Rang fünf. Fabio Di Giannantonio (Kalex) wurde Sechster, gefolgt von Fermin Aldeguer (Boscoscuro), der in seinem erst vierten Moto2-Rennen der Saison den siebten Platz einfuhr.

Ogura fiel nach einer starken Startphase früh zurück und kam schließlich nicht über Rang acht hinaus. Er kämpfte zum Schluss unter anderem mit Marcel Schrötter (Kalex). Der Deutsche machte von Startplatz 15 zu Beginn des Rennens einige Plätze gut und gewann durch die Stürze vor ihm weitere wertvolle Positionen.

Schrötter verliert nach Zeitstrafe Platz zehn

Am Ende musste er sich aber nicht nur Ogura, sondern auch dem eigenen Teamkollegen Tony Arbolino geschlagen geben und kam als Zehnter ins Ziel. Wegen Missachtung der Tracklimits in der letzten Runden erhielt Schrötter jedoch eine Drei-Sekunden-Strafe und fiel dadurch um eine Position auf Rang elf zurück.

MV-Agusta-Pilot Simone Corsi erbte den letzten Top-10-Platz. John McPhee (Kalex), der als Ersatzpilot für Jake Dixon, sein erstes Moto2-Rennen bestritt, wurde 20. und damit Vorletzter ins Ziel. Insgesamt elf Fahrer schieden durch Stürze aus.

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