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MotoGP-Rookie Fabio Quartararo: "Ich bin nicht zu jung"

Er ist der jüngste MotoGP-Neuling seit 15 Jahren und debütiert mit 19 - Fabio Quartararo glaubt aber nicht, dass der Schritt in die Königsklasse zu früh kommt

(Motorsport-Total.com) - Fabio Quartararo ist einer von vier Neulingen in der MotoGP-Saison 2019. Der Franzose wird für Petronas-Yamaha an den Start gehen und ist der jüngste Rookie seit 15 Jahren. Quartararo hat es vor seinem 20. Geburtstag in die Königsklasse geschafft. Er ist damit der jüngste Neueinsteiger seit der Italiener Michel Fabrizio im Jahr 2004 für WCM gefahren ist. In der Statistik ist Quartararo der zweitjüngste MotoGP-Fahrer nach John Hopkins, der im Jahr 2002 als 18-Jähriger debütiert hat.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo

Fabio Quartararo wird 2019 für Petronas-Yamaha an den Start gehen Zoom

"Ich glaube nicht, dass es zu früh ist", sagt Quartararo, der am 20. April seinen 20. Geburtstag feiern wird. "Es stimmt, dass wir schon zu Halbzeit der vergangenen Saison über den MotoGP-Wechsel gesprochen haben. Das war in Assen." Zwei Wochen zuvor hatte er überraschend seinen ersten Moto2-Sieg in Barcelona gefeiert. "Mein Manager meinte, wir hätten eine Chance für die MotoGP und sollten es versuchen. Ich sollte drüber nachdenken."

"Ich hatte aber schon genug nachgedacht und wollte es machen. Vor allem, weil die Moto2 in diesem Jahr mit dem neuen Motor praktisch eine neue Klasse ist. Deshalb sagte ich zu mir, dass ich diese Chance mit Yamaha nicht auslassen darf", so Quartararo. Vor dem Sepang-Test wurde außerdem bekannt, dass er eine aktuelle M1 fahren wird. "Man kann in der MotoGP sehr viel Erfahrung sammeln. Je früher man dort ist, desto besser ist es."

Situation vergleichbar mit Fußballer Mbappe

Quartararo hat erst vier Jahre in der Weltmeisterschaft verbracht. Nach zwei Jahren Moto3 fuhr er zwei Jahre in der Moto2. Ein Sieg ist seine beste Ausbeute, wobei er im vergangenen Jahr auch in Japan als Erster über die Ziellinie gefahren war. Im Anschluss wurde Quartararo allerdings disqualifiziert, denn der Reifendruck war zu niedrig gewesen. Auch Joan Mir glückte nach nur vier Jahren in den kleinen Klassen der Aufstieg. Er ist allerdings "schon" 21 Jahre alt.

Für Quartararo ist seine Situation mit Kylian Mbappe vergleichbar. Der 20-jährige Fußballspieler war dabei, als Frankreich im Vorjahr Fußballweltmeister wurde. "Es stimmt, dass ich ein Interview mit Kylian gesehen habe, in dem er sagte, dass er nicht über sein Alter sprechen muss. Ich glaube, bei Motorrädern ist das genauso", meint Quartararo. "Um es in die MotoGP zu schaffen, muss man beweisen, dass man Potenzial hat und an der Spitze kämpfen kann. Das habe ich in der Moto2 gezeigt."

Fabio Quartararo

Insgesamt verbrachte der Franzose erst vier Jahre in der WM Zoom

Den Test in Malaysia beendete Quartararo mit etwas mehr als einer Sekunde Rückstand auf Position 16. WM-Punkte sind sein Ziel für das erste Rennen in Katar. "Das wäre cool! Wenn wir so weiterarbeiten, dann kann es möglich sein. Wir haben bereits eine gute Rennpace erreicht. Ich muss zufrieden sein. Natürlich wird es schwierig, aber ich muss weitere Erfahrungen sammeln und im Klassement nach vorne kommen."

Motorrad nicht ganz auf Höhe des Werksteams

Statt der Yamaha aus dem Vorjahr erhält Quartararo nun doch eine aktuelle Version, allerdings wird er nicht die gleichen Entwicklungen wie Valentino Rossi und Maverick Vinales haben. "Es ist immer noch ein B-Spec-Bike. Ich kenne das Motorrad noch nicht gut, aber ich bin damit schon 500 Runden gefahren. Kleinigkeiten sind anders als bei den Werksmotorrädern", klärt der Franzose auf. "Die Yamaha ist für einen Rookie ein relativ einfaches Bike, ich kann es aber nicht mit meinen bisherigen Motorrädern vergleichen."

"In Valencia und Jerez hatte ich das Motorrad von 2018. Ich habe aber nicht genug Erfahrung, um Unterschiede zu 2019 zu erkennen. Aber wir testeten einige Teile und ich konnte das gleiche Feedback wie die Werksfahrer geben. Ich beginne erst, die Auswirkungen von Änderungen am Motorrad zu spüren." Von Samstag bis Montag steht auf dem Losail International Circuit in Katar der letzte Wintertest vor dem Saisonauftakt an gleicher Stelle auf dem Programm.


Fotostrecke: MotoGP 2019: Wer welche Motorrad-Spezifikation fährt

Die bisher jüngsten MotoGP-Neulinge:
John Hopkins - Suzuka 2002 (18 Jahre, 11 Monate)
Michel Fabrizio - Südafrika 2004 (19 Jahre, 7 Monate)
Marc Marquez - Katar 2013 (20 Jahre, 2 Monate)
Jack Miller - Katar 2015 (20 Jahre, 2 Monate)
Maverick Vinales - Katar 2015 (20 Jahre, 2 Monate)
Sylvain Guintoli - Brünn 2002 (20 Jahre, 2 Monate)
Casey Stoner - Jerez 2006 (20 Jahre, 5 Monate)
Dani Pedrosa - Jerez 2006 (20 Jahre, 6 Monate)
Marco Melandri - Suzuka 2003 (20 Jahre, 9 Monate)
Jorge Lorenzo - Katar 2008 (20 Jahre, 10 Monate)

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