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  • 16.03.2018 21:33

  • von Juliane Ziegengeist & Oriol Puigdemont

Dovizioso bestätigt starke Form, Lorenzo sieht viel Luft nach oben

Bei Andrea Dovizioso fallen zum Trainingsauftakt in Katar die Bestzeiten, während Ducati-Teamkollege Jorge Lorenzo ohne Aero-Verkleidung mit Problemen kämpft

(Motorsport-Total.com) - Auftakt nach Maß: Ducati-Pilot Andrea Dovizioso fuhr in beiden Trainings zum Großen Preis von Katar am Freitag die Bestzeit und wurde damit folgerichtig Tagesschnellster. Im Vergleich zur ersten Trainingssession steigerte sich der Italiener nach Anbruch der Dunkelheit um eine Sekunde und setzte sich mit 1:54.361 Minuten an die Spitze - 0,006 Sekunden vor seinem Markenkollegen Danilo Petrucci (Pramac-Ducati).

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso fühlt sich auf seiner Ducati in Katar sichtlich wohl Zoom

"Wir haben hier bereits drei Tage lang getestet und konnten an unsere gute Form anknüpfen. Es freut mich, dass wir sie auch unter anderen Temperaturverhältnissen bestätigen konnten", resümierte Dovizioso seine Leistung. Wegen des veränderten Zeitplans fand das erste Freie Training bei Tageslicht und deutlich höheren Temperaturen statt. Dem Italiener und seiner Desmosedici machte das allerdings wenig aus.

"Ich fühle mich wohl, das Motorrad funktioniert auf dieser Strecke gut. Die Rundenzeiten sind schnell gekommen, sodass wir an Details arbeiten konnten", erklärt Dovizioso weiter. Mit Blick auf Sonntag sagt er: "Das Rennen ist eine andere Geschichte, da muss man auf alles gefasst sein. Es sieht so aus, als hätten viele Fahrer ein starkes Tempo. Es ist schwer zu beurteilen, wer die Pace bis zum Ende halten kann. Im Moment sieht es sehr eng aus."

Dovizioso mit neuestem Chassis unterwegs

Fuhr Dovizioso in Thailand und Katar zuletzt noch Vergleichtests mit zwei verschiedenen Chassis, entschied sich der Vizeweltmeister zum Saisonauftakt für die neueste Variante. "Wir haben hier das neue Chassis, aber nicht unbedingt, weil es einen großen Vorteil bringen", verrät der Ducati-Pilot. "Ich habe mich mit beiden wohl gefühlt. Aber wir mussten eine Entscheidung treffen, weil es immer besser ist, mit einer Spezifikation ins Wochenende zu gehen."

Teamkollege Jorge Lorenzo probierte das neue Chassis hingegen nicht aus: "Ich konzentriere mich darauf, das Maximum aus dem Motorrad herauszuholen, das wir haben. Ich denke, es gibt noch viel Luft nach oben." Am Freitag landete der Spanier im Gesamtklassement auf dem vierten Rang - 0,470 Sekunden hinter Doviziosos Bestzeit. "Ich will natürlich mehr, deshalb bin ich nicht glücklich mit der Position", urteilt Lorenzo selbstkritisch.

Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo hat ohne Aero-Verkleidung mit Problemen zu kämpfen Zoom

Seinen ersten Run im zweiten Training hatte er vorzeitig abbrechen müssen, nachdem auf der Start-Ziel-Geraden Funken aus dem Heck seiner Maschine gekommen waren. Das Team teilte Lorenzo daraufhin über eine Dashboard-Nachricht mit, vorsichtshalber zurück an die Box zu kommen. "Ich weiß nicht genau, was los war. Aber es war nichts Großes", versichert der Spanier. Gemerkt habe er beim Fahren selbst nichts.

Lorenzo vermisst Vorteile der Aero-Verkleidung

Seit Brünn 2017 war er stets mit der Aero-Verkleidung an seiner Desmosedici auf die Strecke gegangen. In Katar verzichtete er darauf. "Unter normalen Umständen würde ich es bevorzugen, mit der Aero-Verkleidung zu fahren", sagt Lorenzo. "Aber es sieht so aus, als ob sich das mit dem neuen Motorrad generell anders verhält. In der Kurvenmitte entstehen damit ein paar Probleme, vor allem am Vorderrad, die ich nicht mag."

Er verliere dabei viel Kurvengeschwindigkeit, weshalb die Standardverkleidung ohne Flügel im Moment der beste Kompromiss sei, "auch wenn ich mir am Vorderrad mehr Abtrieb wünschen würde", so der Ducati-Pilot. Zudem fühle er sich beim Bremsen bisher nicht hundertprozentig wohl. "Ich muss sehr viel Kraft investieren. Hier müssen wir noch an der richtigen Balance arbeiten." Viel Zeit bleibt dafür allerdings nicht mehr.

Dass sich neben Dovizioso auch Petrucci am Freitag vor ihm platzierte, dürfte Lorenzo nicht gefallen. Der Pramac-Pilot, der wie die Werkskollegen eine GP18 pilotiert, verpasste die Bestzeit nur knapp - und überraschte sich damit selbst: "In Katar ist mir noch nie eine solche Rundenzeit gelungen. Ich bin glücklich, dass ich es schon mit dem Medium-Reifen in die Top 3 geschafft habe. Mit dem weichen Reifen war ich dann noch schneller."


Fotos: Ducati, MotoGP in Doha


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