powered by Motorsport.com

Suzuki-Vorteile: Warum die Konkurrenz kein Veto einlegt

Honda, Yamaha und Ducati wünschen sich, dass Suzuki in der MotoGP-Saison 2018 stärker ist - Die Konzessionspunkte-Regel erhält sehr viel Zuspruch

(Motorsport-Total.com) - Nach den Erfolgen in der Saison 2016 verlor Suzuki für 2017die Privilegien. Die Japaner durften also ihre Motorenentwicklung im Laufe der Saison nicht mehr vorantreiben, mussten mit sieben statt mit neun Motoren über die Saison kommen und hatten genau wie Honda, Yamaha und Ducati nur fünf private Testtage zur Verfügung. Sportlich enttäuschte Suzuki mit Andrea Iannone und Alex Rins, doch 2018 kehren die Privilegien auf Grund der Erfolglosigkeit zurück. Was meint die Konkurrenz dazu?

Titel-Bild zur News: Andrea Iannone, Valentino Rossi

Beim MotoGP-Saisonfinale in Valencia war Suzuki stärker als Yamaha Zoom

"Es ist eine gute Regel", stellt Ex-HRC-Teammanager Livio Suppo klar. "Ehrlich gesagt denke ich, dass es gut ist, wenn man Herstellern hilft, die Probleme haben. Unterm Strich waren alle Änderungen seitens der Dorna positiv. Im Moment liegen alle Hersteller eng beisammen. Das ist gut für die Show."

"Wir haben viele wunderbare Rennen gesehen. Das ist sehr wichtig für uns alle. Es ist gut, wenn Suzuki in der kommenden Saison die Entwicklung beschleunigen kann", erklärt Suppo. "Es ist beeindruckend, was KTM in dieser Saison geschafft hat. Ohne diese Regel wäre das nicht möglich gewesen."

Yamaha wünscht sich hart umkämpfte MotoGP

"Ich stimme Livio zu", kommentiert Yamaha-Rennleiter Lin Jarvis. "Wenn Suzuki diese Vorzüge nutzen kann, um stärker zu werden, dann steigert es das Level der MotoGP. Einer der großen Vorteile unserer Serie im Vergleich zu anderen Motorsport ist, dass das Niveau so unglaublich hoch ist."

Bradley Smith, Alex Rins

MotoGP 2018: Neben Aprilia profitieren auch KTM und Suzuki von den Privilegien Zoom

"Wir haben im Trockenen fantastische Rennen gesehen und auch im Nassen waren herausragende Rennen dabei. Je mehr Rennwochenenden wir haben, an denen alle Hersteller stark sind, desto besser ist es für uns alle", betont der Yamaha-Verantwortliche.

Ducati war zu Beginn der Konzessionspunkte-Regel der prominenteste Hersteller, der von den Privilegien profitierte. Mit der Zeit verringerten die Italiener den Rückstand auf Honda und Yamaha und mussten fortan unter den gleichen Voraussetzungen antreten.


Fotos: MotoGP-Test in Valencia


Ducati begrüßt Suzuki-Vorteile

Sportdirektor Paolo Ciabatti kommentiert: "Ducati nutzte diese Regeln, als wir noch nicht stark genug waren. Wir konnten die Entwicklung der Maschine beschleunigen. Als wir stark genug für Podestplätze waren, verloren wir die Vorteile. Ich denke, es ist eine Regel, die fair ist."

Luigi Dall'Igna; Paolo Ciabatti

Ducati-Strategen: Rennleiter Luigi Dall'Igna und Sportdirektor Paolo Ciabatti Zoom

"Die Meisterschaft ist dadurch härter umkämpft und neue Hersteller haben damit die Chance, an die führenden Hersteller heranzukommen", begrüßt der italienische Ducati-Manager.

Mit einem Podium beim MotoGP-Saisonfinale in Valencia hätte Suzuki 2018 keine Vorzüge erhalten. Dennoch wünschte sich Teammanager Davide Brivio vor dem 18. Event der Saison ein möglichst gutes Ergebnis. Suzuki-Pilot Alex Rins fehlten weniger als drei Sekunden zum ersten Podium in der MotoGP. Er beendete das Rennen als Vierter.