MotoGP 2018: Drei Rookies auf Honda eine gute Idee?

In den Honda-Satellitenteams tummeln sich 2018 mit Lüthi, Morbidelli und Nakagami gleich drei MotoGP-Rookies - Cal Crutchlow glaubt, dass sie es schwer haben werden

(Motorsport-Total.com) - Mit Tom Lüthi, Franco Morbidelli und Takaaki Nakagami setzt Honda in der MotoGP-Saison 2018 auf gleich drei Rookies aus der Moto2-Klasse. Während Lüthi und Morbidelli das neue Gespann von Marc-VDS-Honda bilden, wird Nakagami das LCR-Honda-Team an der Seite von Cal Crutchlow ergänzen. Der Brite glaubt, dass die Rookies es schwer haben werden, sich an die MotoGP und insbesondere die Honda zu gewöhnen.

Titel-Bild zur News: Takaaki Nakagami

Takaaki Nakagami absolvierte am Dienstag seine ersten MotoGP-Runden Zoom

"Es braucht Zeit und Erfahrung, um dieses Motorrad fahren zu können", sagt der 32-Jährige, der im kommenden Jahr sein vierte Saison im Team von Lucio Cecchinello bestreiten wird. 2015 bekam er Jack Miller als Teamkollegen, damals ein Rookie, und erinnert sich: "Jack hatte keinerlei Erfahrung." Der Australier schloss seine erste MotoGP-Saison mit 17 WM-Punkten ab. Seine beste Platzierung: ein elfter Rang in Katalonien.

Im Folgejahr wechselte Miller zu Marc-VDS-Honda und konnte sich steigern. 2016 feierte er beim Regenrennen in Assen seinen ersten und bisher einzigen MotoGP-Sieg und wurde damit der erste Fahrer seit Toni Elias 2006, der einen Grand Prix mit einem nicht werksunterstützten Motorrad gewinnen konnte. In der Saison 2018 tritt er wie sein Ex-Teamkollege bei Marc-VDS, Tito Rabat, auf einer Kunden-Ducati an.

Crutchlow: Neue Rookies nicht so schnell wie Vorgänger

Crutchlow mutmaßt: "Ich denke, sie werden auf den Ducatis schneller sein." Den ersten MotoGP-Testtag in Valencia schloss Miller auf seiner Pramac-Ducati jedenfalls mit einem vielversprechenden fünften Platz ab. Avintia-Fahrer Rabat wurde Dreizehnter. Damit lagen beide vor ihren jeweiligen Teamkollegen. Ihre Nachfolger bei Honda taten sich als Rookies beim ersten Einsatz auf dem MotoGP-Bike selbstredend etwas schwerer.

Nakagami und Morbidelli beendeten den ersten Testtag mit 2,5 Sekunden Rückstand auf die Spitze auf den Plätzen 17 und 18. "Das Bike ist toll, aber es ist sehr schwierig", kommentierte Nakagami sein Debüt, bei dem er 1,5 Sekunden langsamer war als Teamkollege Crutchlow. Der Brite sagt über die Honda-Rookies: "Ich denke, sie werden zurechtkommen, aber ich glaube nicht, dass sie so schnell sein werden wie Jack und Tito."

Cal Crutchlow

Cal Crutchlow weiß, dass die Honda für Rookies kein einfaches Motorrad ist Zoom

Lüthi, der die zweite Marc-VDS-Honda pilotieren soll, fehlte beim ersten Wintertest der neuen Saison aufgrund einer Fußverletzung. Wegen ihr hatte der Schweizer bereits die letzten beiden Moto2-Rennen aussetzen und seinem Traum vom WM-Titel begraben müssen. Dennoch ist er in Valencia vor Ort und wirft einen genauen Blick darauf, was seine Rookie-Kollegen bei ihrem MotoGP-Einstand zu leisten im Stande sind.

Lühti sieht in Morbidelli und Nakagami wichtige Referenz

"Es war interessant, die beiden auf der Strecke zu beobachten und sie mit Marquez und den anderen MotoGP-Fahrern mit Erfahrung zu vergleichen", erzählt Lüthi über Morbidelli und Nakagami. "Man kann beim Fahrstil sehen, dass sie von der Moto2 kommen. Das wird auch für mich gelten. Ich muss verstehen, was ich verändern muss. Vielleicht hilft es mir auch, wenn ich im Winter alte MotoGP-Rennen schaue."

Für den Schweizer, der auch beim Privattest von Marc-VDS-Honda kommende Woche in Jerez fehlen wird, sind die beiden Ex-Moto2-Kollegen eine wichtige Referenz: "In Sepang werden sie zwar vier Tage mehr als ich auf dem Bike haben, aber es geht auch um die Daten und ich kann von ihnen lernen. Hier beobachte ich, wie sie es machen und was für sie der größte Schritt ist. Ich versuche momentan alle Informationen aufzusagen."