Moto2-Saison 2018: Tom Lüthi sieht Kalex in Bedrängnis

Starke Rookies, zwei MotoGP-Absteiger und noch mehr KTMs: Tom Lüthi wirft einen Blick auf seine alte Klasse und die größten Spannungselemente der Moto2 2018

(Motorsport-Total.com) - Als Moto2-Vizeweltmeister steigt Tom Lühti in der kommenden Saison in die MotoGP auf. Mit seinem einstigen WM-Rivalen Franco Morbidelli als Teamkollegen wird er dann eine Marc-VDS-Honda pilotieren und sich mit gleich drei Moto2-Aufsteigern messen müssen. Denn neben Morbidelli feiern auch Xavier Simeon (Avintia-Ducati) und Takaaki Nakagami (LCR-Honda) 2018 ihr Debüt in der Königsklasse.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Tom Lüthi verfolgt das Geschehen in der Moto2 auch nach seinem Aufstieg weiter Zoom

Doch Lüthi sieht sich - trotz anhaltender Verletzungspause - gut gerüstet. "Die Moto2 ist eine sehr konkurrenzfähige Klasse mit einer hohen Leistungsdichte. Das macht sie auch zu einer guten Schule für die MotoGP. Das Level steigt immer weiter", betont der Schweizer im Gespräch mit 'MotoGP.com'. Acht Jahre ging er selbst durch die Moto2-Schule, sicherte sich in der WM zuletzt zweimal in Folge den Vizetitel.

Wie es ohne ihn und Moto2-Weltmeister Morbidelli in der mittleren Rennklasse weitergeht wird, verfolgt er mit großer Spannung - vor allem nach den jüngsten Erfolgen von KTM. "Sie haben sich zum Ende der Saison unglaublich steigern können. Miguel (Oliveira; Anm. d. R.) konnte die letzten drei Rennen in Folge für sich entscheiden. Das war sehr beeindruckend." Dabei war KTM erst in diesem Jahr in die Moto2 eingestiegen.

In der Saison 2018 könnte der österreichische Hersteller die jahrelange Dominanz von Kalex endgültig durchbrechen. Lüthi sieht es als Chance: "Sie müssen über den Winter hart arbeiten. Aber ich denke, das kann durchaus positiv sein. Sie müssen es als Herausforderung annehmen." Dabei wird sich Kalex im nächsten Jahr nicht nur mit den zwei KTMs von Oliveira und Teamkollege Brad Binder messen müssen.


Fotos: Moto2 in Valencia


Nach den Erfolgen dieses Jahres sind auch andere Teams auf KTM als Chassis-Hersteller umgestiegen. So wird MotoGP-Absteiger Sam Lowes, der nach einem schwierigen Jahr in der Königsklasse wieder in die Moto2 wechselt, eine KTM-Maschine pilotieren. Insgesamt sechs Motorräder rüstet der Hersteller aus. Kalex kommt auf 19 Maschinen und behält, zumindest was das angeht, die Vormachtstellung.

Hector Barbera, der wie Lowes ebenfalls absteigt, und die Moto2-Rookies Joan Mir sowie Romano Fenati sitzen 2018 auf Kalex. Für MotoGP-Neuling Lüthi eine spannende Konstellation. "Die Rookies werden sicher stark sein", mutmaßt er über Moto3-Weltmeister Mir und den WM-Zweiten Fenati. "Und es wird interessant sein zu sehen, wie sich Lowes schlägt." Der Brite selbst rief für sein Comeback nicht weniger als den Titel als Ziel aus.