Michelin: Neue Reifenmischungen für spezifische Strecken

Der scheidende Michelin-Manager Nicolas Goubert erklärt, was die MotoGP-Piloten 2018 vom Reifenhersteller erwarten können - Neue Hinterreifen in Valencia

(Motorsport-Total.com) - Michelin hat seit 2016 das Monopol in der MotoGP inne. Die Franzosen konnten sich im zweiten Jahr bereits deutlich an die Wünsche der Zweiradstars annähern, dennoch gibt es immer wieder Kritik an den schwarzen Gummis. Besonders die Qualitätsunterschiede der einzelnen Reifensätze sorgten zuletzt für Unmut. Dennoch wurde der Michelin-Vertrag von der Dorna bis 2023 verlängert. Nun hat der scheidende Technische Direktor Nicolas Goubert die Ideen für die kommende Saison kommuniziert.

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Michelin bereitet sich bereits intensiv auf die kommende MotoGP-Saison vor Zoom

Darauf angesprochen, dass sich die Teams Konstanz wünschen, entgegnet der Franzose: "Am meisten haben wir den Vorderreifen verändert, seit wir eingestiegen sind. Wir haben jetzt ein Basissortiment an Vorderreifen und Mischungen. Wir haben nun in diesem Jahr seit Mugello den gleichen weichen Vorderreifen verwendet. Wir werden dieses Profil beibehalten, weil die Fahrer das verlangen", blickt er auf die Saison 2018 voraus. Beim sechsten Saisonlauf in Italien fiel die Entscheidung, dass der weiche Reifen des Vorjahres für den Rest des Jahres verwendet wird.

Hintergrund: Michelin hat nach der Saison 2016 eine etwas weichere Konstruktion für die Mischung entwickelt, die den meisten Piloten jedoch weniger zusagte. Sie entschieden sich in einer Abstimmung schließlich für den alten Pneu. 2018 werde Michelin "die grundsätzliche Mischung beibehalten", allerdings werden speziell für Rennen wie Argentinien oder Austin Mischungen angepasst. Bereits mehrfach hat Michelin auf die spezifischen Streckenbedingungen reagiert, zum Beispiel auch mit einem speziellen Reifen in Misano.

"Wir hatten bereits damit begonnen, neue Mischungen zu testen, um uns zu verbessern. Wir haben das dann gestoppt und gesagt, dass wir die Saison mit den üblichen Mischungen und deren Verschleiß und Profil zu Ende fahren werden", verrät Goubert. Erst nach dem Saisonfinale in Valencia kamen neue Michelin-Mischungen zum Einsatz. Ein weicher und ein harter Hinterreifen wurden von einigen Piloten ausprobiert. Eine neue Vorderreifenmischung wurde nicht zur Verfügung gestellt, da diese auf dem Kurs in Valencia nicht optimal getestet werden könne, so der Michelin-Manager.

"Wenn alle damit glücklich sind, werden wir diese dann auf bestimmten Strecken einsetzen. Diese Mischungen werden dann möglicherweise auch Mischungen ersetzen, die wir bisher hatten", lässt der zukünftige Dorna-Vertreter offen. Beim offiziellen Test in Valencia gingen die Meinungen über die neuen Mischungen auseinander. Diese sorgten zwar für etwas mehr Grip, allerdings war auch der Reifenverschleiß höher.