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  • 29.10.2017 13:52

  • von Maria Reyer & Oriol Puigdemont

Rossi fährt hinterher: Yamaha im Regen "sehr gefährlich"

Die Yamaha M1 beweist auch in Malaysia, dass sie Regen nicht mag: Weder Valentino Rossi noch Maverick Vinales sind in Sepang konkurrenzfähig

(Motorsport-Total.com) - Während Tech-3-Rookie Johann Zarco sein zweites MotoGP-Podium in Malaysia einfuhr, lagen die Yamaha-Werksfahrer weit abgeschlagen im Mittelfeld. Valentino Rossi und Maverick Vinales hatten abermals Schwierigkeiten mit der M1 im Regen. Deshalb spricht der neunfache Weltmeister sogar von einer "gefährlichen" Situation. (Zum Ergebnis!)

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi, Maverick Vinales

Rossi und Vinales gingen im Regen von Malaysia mit der M1 baden Zoom

"Ich habe mir nicht sofort Sorgen gemacht, weil ich am Freitag im Regen zwar ein paar Probleme hatte, dennoch aber Sechster wurde. Wir haben am Bike viele Dinge modifiziert und ich war wirklich optimistisch", beginnt Rossi sein Fazit. "Leider hatte ich allerdings das exakt gleiche Problem wie am Freitag schon. Wir hatten einfach keinen Grip." Ein altbekanntes Problem bei Yamaha.

Von Startplatz vier aus ging Rossi in das 17. Saisonrennen. Der Italiener wurde in der Anfangsphase etwas überrumpelt, weswegen er sich nach der ersten Runde gar nur auf Position elf wiederfand. Langsam tastete er sich im Regenrennen voran. "Es ist sehr schwierig, das Bike zu fahren - auch sehr gefährlich. Hätte ich mehr versucht, wäre ich gestürzt, wie schon in Motegi." Auch in Japan war es nass, auch schwächelte die M1 bei feuchten Bedingungen. Rossi stürzte, Vinales wurde nur Neunter.

Im Trockenen wäre "unglaubliches Rennen" möglich gewesen

Der Altmeister wirkt frustriert, da er seine Pace im Rennen nicht steigern konnte. "Das Bike ist im Nassen sehr schwierig zu fahren. Es ist unmöglich. Es ist schade, weil wir das Ergebnis von Phillip Island bestätigen wollten. Im Trockenen war ich konkurrenzfähig. Ich war stark und hätte ein gutes Rennen fahren können." In Australien verhalfen der Sonnenschein und die milden Temperaturen Yamaha zu einem Doppelpodium.

Ähnlich dachte auch Teamkollege Vinales. "Nach dem Warm-up wusste ich, dass ich im Trockenen ein unglaubliches Rennen fahren könnte. Ich war also glücklich und siegeshungrig. Dann sah ich allerdings den Regen." Auf dem Medium-Vorderreifen und dem weichen Hinterreifen (Slicks) konnte Vinales die zehntbeste Zeit markieren. Er sei "sehr glücklich" gewesen und habe mehr Selbstvertrauen gehabt, da er ein besseres Set-up gefunden hatte. "Ich bekam das Gefühl zurück, dass ich schon vor der Saison hatte, ich fühlte mich gut auf der Front und konnte spät bremsen. Aber schon in der Aufwärmrunde bin ich stark gerutscht."

Ab diesem Moment wusste Vinales, dass es im Rennen nur noch um Schadensbegrenzung ging. Von Startplatz fünf aus ging er ins Rennen und wurde wie auch Rossi weit zurückgereiht. Bis auf Position 16 spülte es den Spanier nach hinten. "Ich weiß nicht einmal, wo ich gelandet bin. Vielleicht Platz 20. Ich habe die Tabelle zu Beginn gar nicht gecheckt, da ich sowieso dachte, ich sei Letzter. Ich möchte über das Rennen gar nicht nachdenken", so Vinales.

Am Ende überquerte er die Ziellinie an neunter Stelle liegend. "Das Rennen heute war sehr schlecht", gesteht er unverblümt. "Ich hatte ein anderes Gefühl als im vierten Training, da hatte ich guten Grip und viel Drive. Im Rennen hatte ich ein komplett anderes Gefühl. Ich wusste, dass ich im Regen leiden würde. Ich war sehr angespannt auf dem Bike, weil das Heck stark gerutscht ist." Einen Highsider konnte er gerade noch verhindern.


Fotos: Yamaha, MotoGP in Sepang


Vinales war mit dem Medium-Regenreifen gestartet, ebenso wie Rossi. Dieser hätte jedoch im Rennen nicht richtig funktioniert - im Gegensatz zu den Trainings, gibt der Spanier zu Protokoll. Deshalb kämpften die Werksyamahas mit den KTM-Piloten oder auch gegen Folger-Ersatzmann Michael van der Mark am Ende des Feldes. "Zu Beginn war ich hinter Bradley, dann hinter Pol. Sie waren vor mir und am Anfang auch schneller. Doch in den letzten Runden war ich dann stärker und konnte sie überholen", gibt Rossi zu Protokoll.

Maverick Vinales

Maverick Vinales schafft nur den 9. Platz: "Das war ein schlechtes Rennen" Zoom

Der Weltmeisterschaftskampf war schon vor dem Rennen in Malaysia für Yamaha beendet. Vor dem letzten Rennen fehlen Vinales bereits 56 Punkte auf die WM-Spitze, Rossi gar 85. "Die Weltmeisterschaft ist fast vorbei, daher können wir jetzt etwas entspannter sein. Wir müssen aufpassen, dass wir in Zukunft nicht die gleichen Fehler wiederholen", betont der WM-Dritte. "Die erste Saisonhälfte war unglaublich, wirklich gut. Wir müssen uns aber auch die negativen Punkte der vergangenen Rennen anschauen", resümiert er bereits in Sepang sein erstes Jahr mit Yamaha.