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Petrucci trotz "Miso-Suppe im Schuh" starker Dritter in Motegi

Pramac-Ducati-Pilot Danilo Petrucci fährt im Regen von Motegi erneut aufs Podest und räumt ein: Kampf bis zur letzten Runde "war diesmal für mich unmöglich"

(Motorsport-Total.com) - Bis zur zwölften Runde führte Danilo Petrucci den Großen Preis von Japan an. Dann überholte MotoGP-Weltmeister Marc Marquez den Prama-Ducati-Piloten und auch Markenkollege Andrea Dovizioso schlüpfte durch. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison musste Petrucci seine Hoffnungen auf den ersten Sieg in der Königsklasse begraben. Doch mit Platz drei, dem vierten Podestrang seiner Saison, war der Italiener mehr als zufrieden.

Titel-Bild zur News: Danilo Petrucci

Danilo Petrucci stand in der MotoGP-Saison 2017 bisher viermal auf dem Podest Zoom

"Ich bin sehr glücklich. Es war das zweite Mal, dass ich vorne war und über meinen ersten Sieg nachgedacht habe. Aber es gibt da immer zwei Probleme: Dovi und Marc. Es sind immer diese Beiden", sagt Petrucci. "Aber ich bin sehr zufrieden im Vergleich zu den anderen zwei Podien in Assen und Misano, wo ich den Sieg in der letzten Runde verlor. Heute war das für mich unmöglich." Die Pace des Führungsduos konnte er nicht mehr mitgehen.

Petrucci erklärt die Gründe: "Ich entschied mich vor dem Rennen für das Risiko, den extraweichen Reifen aufzuziehen. Zu Beginn war das Motorrad sehr gut, ich pushte nicht zu 100 Prozent. Dennoch hatte ich einen Vorsprung von zwei Sekunden. Dann bekam ich ein Spinning-Problem am Hinterrad. Die Bedingungen waren kritisch, insbesondere auf der Geraden. Ich konnte das Gas nicht voll aufdrehen, weil ich viele Rutscher hatte."

Petrucci bereits in Aufwärmrunde durchnässt

Unangenehm war aber nicht nur das. Die extremen Bedingungen in Motegi mit Regen und viel Wasser auf der Strecke zollten schon früh ihren Tribut. "Es hat extrem viel Wasser gespritzt. Ich war schon in der Aufwärmrunde komplett nass. Und da bin ich nur hinter Jorge (Lorenzo; Anm. d. R.) hergefahren. Ich hatte eine richtige Suppe in meinen Schuhen, eine Miso-Suppe", spielt der Italiener auf ein japanisches Nationalgericht an.

Umso beeindruckter zeigte sich Petrucci von der Leistung seiner Konkurrenten. "Marc und Dovi haben einen unglaubliches Rennen abgeliefert und bis zur letzten Runde gepusht. Es war toll, das von hinten zu sehen", schwärmt der Motegi-Dritte und erinnert sich an den Grand Prix von Österreich, wo sich Marquez und Dovizioso ein ähnlich enges Duell geliefert und für eines der MotoGP-Saisonhighlights gesorgt hatten.

"Ich sah mir das Rennen damals an. Der Kampf zwischen Dovi und Marc war unglaublich. Auch heute, bei diesen kritischen Bedingungen, war es mir eine Ehre, mit ihnen kämpfen zu können", so Petrucci. Die Zeit für seinen ersten MotoGP-Sieg werde kommen, da ist sich der 26-Jährige sicher und stellt klar: "Dafür bin ich hier - um zu gewinnen. Aber es war bisher eine gute Saison mit sehr guten Ergebnissen für mich."

Pramac-Pilot zieht positive Saisonbilanz

Zwar gab es auch einige Rückschläge. "Leider konnte ich in einigen Rennen auch gar nicht punkten. Aber das gehört dazu. Mal bin ich gestürzt, mal gab es technische Probleme", weiß Petrucci. "Aber wir werden uns gut auf die nächste Saison vorbereiten und uns dann vielleicht noch einmal steigern können in der Weltmeisterschaft. Mit unserer diesjährigen Saison sind wir dennoch glücklich", betont er der Pramac-Ducati-Fahrer weiter.

Noch hat er drei Chancen, seine Saisonbilanz weiter aufzupolieren. Die Strecken in Phillip Island, Sepang und Valencia möge er und hoffe deshalb, seinen Erfolg von Motegi wiederholen oder vielleicht sogar toppen zu können. Sein vorläufiger Saisonhöhepunkt ist und bleibt aber Mugello, wo er vor heimischen Publikum Dritter wurde und Dovizioso einen Sieg feierte: "Das war sehr speziell und ein ganz besonderer Tag für mich und Ducati."


Fotos: MotoGP in Motegi, Rennen