Matchball für Morbidelli: Tom Lüthi nach Crash "ausgelaugt"

Rückschlag für Tom Lüthi im WM-Kampf: Der Sturz im Warm-up ist ein Handicap im Australien-Grand-Prix - Franco Morbidelli kann in Malaysia Champion werden

(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix von Australien fand in der Moto2-Klasse womöglich eine Vorentscheidung im WM-Duell statt. Tom Lüthi kam nicht auf Touren und steckte im Verfolgerfeld fest. Dort hatte der Schweizer einen schweren Stand und fuhr als Zehnter über die Ziellinie. Besser machte es Franco Morbidelli. Der Italiener kämpfte mit dem KTM-Duo an der Spitze und lieferte sich rundenlang einen Zweikampf mit Brad Binder. Schließlich eroberte Morbidelli den dritten Platz. Es war sein zehntes Podium in diesem Jahr.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Tom Lüthi wurde in der großen Verfolgergruppe nur Zehnter Zoom

Durch dieses Ergebnis vergrößerte Morbidelli seinen Vorsprung auf Lüthi auf 29 Punkte. "Mein Ziel war es, auf das Podest zu kommen und zu versuchen vor Lüthi zu sein", rekapituliert der Marc-VDS-Pilot zufrieden. "Beim langen Zweikampf mit Brad habe ich alles gegeben. Als Takaaki Nakagami vor mir gestürzt ist, habe ich mich entschieden, die Punkte für den dritten Platz mitzunehmen. Ich wusste nicht wo Tom war, aber mir war klar, dass er hinter mir ist. Für mich war es ein sehr gutes Wochenende, ich habe meine Ziele erreicht."

Bereits am kommenden Wochenende in Malaysia kann Morbidelli zum ersten Mal in seiner Karriere Weltmeister werden. Wenn er nach Sepang 25 Punkte Vorsprung auf Lüthi hat, ist die Entscheidung gefallen. "Bezüglich der Weltmeisterschaft sieht es für mich natürlich weniger gut aus", meint Lüthi beim Blick auf den WM-Stand. Dennoch fügt er hinzu: "Trotzdem hat Frankie noch nicht gewonnen."

Der Renntag begann für den Routinier aus der Schweiz mit einem heftigen Crash im Warm-up. Etwas benommen vom starken Schlag auf den Kopf, ließ sich Lüthi nach dem zweiten Sturz an diesem Wochenende in der Clinica Mobile versorgen, um für das Rennen wieder einsatzbereit zu sein. "Ein großes Dankeschön geht an die Ärzte der Clinica Mobile, die ihr Bestes gegeben haben, damit ich überhaupt am Rennen teilnehmen konnte", sagt Lüthi. "Ich kam an meine persönlichen Grenzen, bin total ausgelaugt und schlichtweg enttäuscht von diesem Wochenende."

Franco Morbidelli

Zum zehnten Mal stand Franco Morbidelli in diesem Jahr auf dem Podest Zoom

Schon in den Freien Trainings hatte der Schweizer Rückstand. Eigentlich liegt dem 31-Jährigen Phillip Island, wie sein Sieg im Vorjahr zeigte. Diesmal klappte nichts. Die Stürze taten ihr Übriges: "Der Sturz im Warm-up hat mich ernsthaft gehandicapt, es tut mir auch leid für alle anderen", seufzt Lüthi. "Der Aufprall war heftig, das Team hat aber wirklich ein Wunder geschaffen und die Maschine in nur zwei Stunden wieder hingekriegt. Nun gilt erst mal absolute Ruhe und Erholung, sodass ich am nächsten Freitag in Malaysia wieder fit bin."