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  • 01.10.2017 10:04

  • von Juliane Ziegengeist & Oriol Puigdemont

Dorna-Chef: "Aragon zeigt, wie sehr Rossi die MotoGP liebt"

Dass ihn auch ein Beinbruch nicht stoppen kann, hat Valentino Rossi in Aragon eindrucksvoll bewiesen und bringt Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta zum Schwärmen

(Motorsport-Total.com) - Normalerweise wird Valentino Rossi für einen fünften Platz nicht so euphorisch gefeiert wie am vergangenen Sonntag. Doch nachdem noch wenige Tage zuvor nicht klar war, ob der Yamaha-Pilot beim Großen Preis von Aragon überhaupt antreten können würde, feierten seine Crew und die Fans das Top-5-Ergebnis in Spanien wie einen Sieg.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi raste in Aragon trotz Verletzung auf einen starken fünften Platz Zoom

Nur 23 Tage hatte sich Rossi das rechte Schien- und Wadenbein gebrochen. Daraufhin musste der 38-Jährige beim Großen Preis von San Marino pausieren. Angesichts der Erfahrungswerte mit solchen Verletzungen - Rossi hatte sich 2010 schon einmal das Bein gebrochen - galt ein Comeback in Motegi (29. Oktober) als wahrscheinlich.

Dass Rossi aber schon in Aragon antrat, im Rennen lange Zeit auf Podestkurs lag und schließlich Platz fünf einfuhr, rang nicht nur vielen MotoGP-Kollegen Respekt ab. Auch Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta zeigt sich beeindruckt: "Ein Kerl, der sich das Bein bricht und nach 20 Tagen sein MotoGP-Motorrad schon wieder fährt wie ein Biest, zeigt, wie sehr er diesen Sport liebt."

Carmelo Ezpeleta: "Fans werden Rossi noch lange sehen"

Am Donnerstag vor dem Rennen in Misano, das Rossi verpasste, besuchte Ezpeleta den Italiener bei sich zu Hause in Tavullia. Bereits zu diesem Zeitpunkt spielte der neunfache Weltmeister mit dem Gedanken, es in Aragon zu versuchen. "Er sagte zu mir, wir würden uns dort sehen, aber ich wusste nicht, ob er nur anreisen wollte, um sich das Rennen anzusehen", erinnert sich Ezpeleta.

Für ihn sei es eine Überraschung gewesen, Rossi im Motorland auf seiner Yamaha M1 sitzen zu sehen. "Das ist ein Beispiel dafür, wie sehr er unbedingt fahren will", betont der Dorna-Chef. Diese Leidenschaft, so hofft er, werde Rossi auch dazu bewegen, seinen Vertrag mit Yamaha über die Saison 2018 hinaus zu verlängern. Denn Ezpeleta weiß, dass der Italiener noch immer das größte Zugpferd der Motorrad-WM ist.


Fotos: Valentino Rossi, MotoGP in Aragon


"Valentino hat zweifelsohne dazu beigetragen, mehr Enthusiasten für diese Weltmeisterschaft zu gewinnen. Aber wir können das Unvermeidbare nicht verhindern. Es wird Fans geben, die mit ihm in den Ruhestand gehen werden. Aber andere werden uns weiterhin folgen, denn sie haben entdeckt, dass die Serie wunderbar ist", blickt Ezpeleta in die Zukunft. "Zudem glaube ich, Valentino will uns in irgendeiner Form erhalten bleiben. Die Fans können ihn weiter sehen."

Carmelo Ezpeleta

Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta will Rossi noch lange in der MotoGP halten Zoom

Nach seiner Fahrerkarriere würde Ezpeleta Rossi am liebsten mit einem eigenen Team in der Königsklasse sehen. In den kleineren Kategorien Moto3 und Moto2 ist er bereits mit jeweils einem Team und zwei Fahrern vertreten. Zudem fördert er in seiner "VR46 Riders Academy" zahlreiche italienische Nachwuchstalente.