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Chaz Davies: Samstagspleite gab ihm nötige Extra-Motivation

Nach den Technikproblemen am Vortag wollte Chaz Davies diesen Sieg unbedingt: Der Ducati-Pilot rast in Magny-Cours allen davon - Marco Melandri wird Fünfter

(Motorsport-Total.com) - Den zehnten Platz von gestern wollte Chaz Davies nicht auf sich sitzen lassen. Am Samstag hatten den Ducati-Piloten beim ersten Superbike-WM-Lauf in Magny-Cours noch Elektronikprobleme zurückgeworfen. Einen Tag später konnte Brite dann aber seine ganze Klasse zeigen und einen souveränen Sieg einfahren (Rennbericht hier). Damit stand zum achten Mal in dieser Saison ein Ducati-Fahrer ganz oben auf dem Treppchen.

Titel-Bild zur News: Chaz Davies

Davies konnte in Magny-Cours über seinen 27. Sieg in der Superbike-WM jubeln Zoom

Dabei waren die Voraussetzungen dafür alles andere als ideal. Zum einen musste Davies am Sonntag von Startplatz elf ins Rennen gehen, zum anderen waren die Bedingungen durch leichten Regen besonders schwierig. Doch Davies kam damit augenscheinlich am besten zurecht, machte schon am Start einige Plätze gut und hatte sich in Runde vier bereits an die Spitze gekämpft. Dort war er in der Lage, sofort eine Lücke herauszufahren.

"Gestern war bitter, aber heute schmeckt umso süßer", freute sich der 30-Jährige über den 27. Rennsieg seiner Karriere. "Das ist der beste Weg, um ein paar harte Rennen hinter uns zu lassen. Ich bin voll motiviert aufgewacht und denke, das hat man in den ersten Runden gesehen. Ich hatte viele Überholmanöver und konnte von Startplatz elf aus rasch die Führung übernehmen. Dennoch war es auch für mich kein leichtes Rennen."

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Immer wieder habe es hier und da kleinere Regenschauer gegeben. "Deshalb war es schwer zu sagen, wo die feuchten Stellen sein könnten. Es kam darauf an, nicht zu hart zu pushen, aber genug, um den Abstand unter Kontrolle zu halten", erklärt Davies. "Jetzt freuen wir uns auf die letzten Rennen. Die Jagd auf den zweiten Platz in der WM ist noch immer offen und wir können sowohl in Jerez als auch in Katar stark sein."

Marco Melandri, am Samstag noch auf dem Podest, kam im zweiten Lauf von Magny-Cours nicht über Rang fünf hinaus. Er beschloss das Wochenende mit gemischten Gefühlen: "Die Bedingungen waren nicht einfach und trotzdem konnten wir gute Punkte holen. Aber mit deinem schlechtesten Ergebnis abzuschließen, ist nie ideal", gesteht der Italiener. Nachdem er im Warm-up wegen technischer Probleme pausieren musste, war jedoch nicht mehr drin.

"Das Wetter hätte heute eine Gelegenheit für uns sein können, aber wir hatten während des Warm-ups Pech, als uns die Technik daran hinderte, auf die Strecke zu gehen. Nachdem wir am Motorrad gearbeitet, das Set-up aber behalten hatten, fühlte es sich dennoch anders an. Mir fehlte von Beginn an der Grip, insbesondere aus den langsamen Kurven heraus, und das Gefühl für die Front", fasst Melandri sein Rennen enttäuscht zusammen.

Besonders bitter: Der Ducati-Pilot kam nicht nur deutlich hinter Teamkollege Davies, sondern auch Kundenfahrer Xavi Fores ins Ziel. Doch zumindest gegen Leandro Mercado (Aprilia), mit dem sich Melandri einen sehenswerten Kampf um Platz fünf lieferte, konnte er sich durchsetzen. Nun blickt er nach vorn: "Es geht nach Jerez auf eine Strecke, die ich sehr mag. Und das Ziel bleibt dasselbe: die oberste Stufe des Podiums zu erklimmen."


Fotos: Superbike-WM in Magny-Cours