powered by Motorsport.com

Stimmen aus Portimao: Wind und Bodenwellen kritisch

Bodenwellen und Wind hindern Jonathan Rea nicht an einer Fabelzeit am ersten Trainingstag - Was die Spitzenfahrer nach dem Freitag in Portimao zu sagen haben

(Motorsport-Total.com) - Der Zweikampf zwischen Kawasaki und Ducati setzt sich an diesem Wochenende an der portugiesischen Algarve fort. Am ersten Trainingstag in Portimao hatte wie so oft Weltmeister Jonathan Rea die Nase vorne. "Johnny überrascht uns nie", meint Ducati-Ass Marco Melandri. "Er war hier mit allen Bikes sehr schnell. Wir wissen, dass er der Fahrer ist, den es hier zu schlagen gilt. Wir geben unser Bestes." Während Rea mit 1:42.621 Minuten Tagesschnellster war, hatte Melandri als Zweiter gewaltige 0,586 Sekunden Rückstand.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Marco Melandri hatte im Vormittagstraining einen Motorschaden Zoom

Problematisch sind für alle Teams die Bodenwellen und der starke Wind. "Es war heute teilweise extrem windig", gibt auch Rea zu Protokoll. "Am Nachmittag sogar stärker als am Vormittag. Wir nahmen aber nicht viele Änderungen am Motorrad vor, weil ich hier viel an meinem Fahrstil verändern kann. Das liegt einzig daran, dass diese Strecke so eine Herausforderung ist. Wie man sein Körpergewicht hier auf der Bremse oder bei der Beschleunigung einsetzt, ist der Schlüsselfaktor."

Deswegen schnappte sich Rea einen Reifensatz, fuhr Longruns und arbeitete an seinem Fahrstil. Ducati konzentrierte sich dagegen auf das Set-up. "Hier sind die Bodenwellen anders als am Lausitzring", erklärt Chaz Davies. "Deshalb müssen wir die Abstimmung anpassen." Der Brite belegte mit 0,689 Sekunden den dritten Platz. "Es war nicht zu schlecht, ein solider Tag. Wir probierten heute aus, was wir probieren wollten. Hoffentlich können wir morgen unser Set-up für das Rennen finalisieren."

Der Wind bereitete auch Davies Mühe, wie er schildert: "Es ist nicht einfach, denn für manche Kurven muss man sich etwas anders positionieren. Die Windböen sind hier in Portugal ziemlich stark." Viele Bodenwellen tragen ihr Übriges dazu bei, dass Fahrer und Teams vor einer Herausforderung stehen. "Das Motorrad muss noch etwas besser verzögern, dafür muss der Hinterreifen etwas besser mithelfen", nennt Davies einen Bereich, an dem er am Samstag arbeiten will. "Abgesehen davon sind wir mehr oder weniger dabei, wir müssen nur Kleinigkeiten anpassen."


Fotos: Superbike-WM in Portimao


Pech hatte Melandri, denn im Vormittagstraining konnte er nur zwei Runden fahren. "Mein Tag war produktiv, obwohl ich im ersten Training nach wenigen Runden einen Motorschaden hatte. Im zweiten Training sind wir stark zurückgekommen. Mein Team hat sehr gut gearbeitet. Ich fühle mich auf dem Bike sehr gut." Trotzdem gibt es für den Italiener noch Raum für Verbesserungen: "Ich habe in der letzten Kurve große Schwierigkeiten. Daran muss ich arbeiten, weil ich dort Zeit verliere."

Jonathan Rea

Weltmeister Jonathan Rea konzentrierte sich am Freitag auf seinen Fahrstil Zoom

Viel Arbeit hatte auch der zweite Kawasaki-Fahrer. Tom Sykes belegte mit 0,9 Sekunden Rückstand hinter Leon Camier (MV Agusta) den fünften Platz. "Ich hatte am Ende keine Zeit mehr, um frische Reifen zu verwenden", will Sykes sein Ergebnis nicht überbewerten. "Beim Set-up mussten wir heute viel ausprobieren - unterschiedliche Balancen und Einstellungen. Wir dachten, es ist ein Vorteil, wenn wir daran arbeiten und uns noch nicht auf die Performance konzentrieren. Wir müssen noch Kleinigkeiten aussortieren. In FP3 wollen wir uns den Reifen widmen."

Sykes war der einzige Fahrer im Spitzenfeld, der seine Vormittagszeit nicht verbessern konnte. Am Samstag müssen alle in der Superpole (ab 12:00 Uhr MESZ) die Karten auf den Tisch legen. Der starke Wind wird die Fahrer auch dann begleiten. "Laut Wettervorhersage soll es das ganze Wochenende so bleiben", seufzt Melandri und fügt hinzu: "Gut ist, dass wir Zeit haben, um das Bike und den Fahrstil daran anzupassen." Das erste Rennen startet am Samstag um 16:00 Uhr MESZ.