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Rückstand wächst: Dämpfer für Tom Lüthis WM-Ambitionen

Zwölf Punkte büßt Tom Lüthi beim Grand Prix in Aragon ein - WM-Leader Franco Morbidelli baut dank des eingegangenen Risikos den Vorsprung auf 21 Punkte aus

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Tom Lüthi in Misano 20 Punkte auf WM-Leader Franco Morbidelli aufholen konnte, wuchs der Rückstand in Aragon von neun auf 21 Punkte an. Im 14. Rennen der Saison konnte Lüthi nicht das Tempo der Spitze mitgehen und betrieb mit Platz vier Schadensbegrenzung. Morbidelli hingegen setzte trotz der angespannten Situation in der WM auf volles Risiko und wurde belohnt. Im Kampf mit Mattia Pasini setzte sich Morbidelli in der letzten Runde knapp durch und kassierte die 25 Punkte für den Sieg.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Am und über dem Limit: Tom Lüthi hatte beim Rennen in Aragon zu kämpfen Zoom

"Meine Herangehensweise war unverändert. Ich fuhr so, wie ich immer fuhr, gab alles und das ist das Ergebnis", kommentiert Morbidelli den Sieg im Motorland Aragon. "Ich versuchte, zu Beginn zu pushen. Ich wollte eine kleine Lücke herausfahren, doch dann kam Pasini schlagartig näher und ich musste eine Entscheidung treffen: ruhig bleiben und für die Meisterschaft fahren oder kämpfen. Ich kämpfte weiter und wollte den Sieg. Dieser Sieg schenkt mir sehr viel Befriedigung."

Am Kommandostand der Marc-VDS-Crew stieg der Puls, als Morbidelli im Kampf mit Pasini nicht zurückzog. Teammanager Michael Bartholemy hatte ursprünglich eine andere Strategie geplant: "Vor dem Rennen sprach ich mit Franco und sagte ihm, dass er auf Sicherheit gehen und Lüthi mit Blick auf die Punkte in der Meisterschaft kontrollieren soll. Natürlich machte er genau das Gegenteil davon", erklärt Bartholemy schmunzelnd.

"Natürlich beschert es ein tolles Gefühl, wenn man den Sieg holt. Doch viele Runden lang lieferte er sich einen harten und angespannten Kampf mit Pasini", bemerkt der Marc-VDS-Manager, der nach dem Rennen erleichtert war. Durch die 21 Punkte Vorsprung kann Morbidelli entspannter zu den Überseerennen reisen, bei denen Lüthi in der Vergangenheit stark war.

Dass Aragon schwierig wird, erwartete Lüthi bereits vor dem Rennwochenende. "Ich hatte sehr zu beißen in diesem Rennen. Der Start war sehr gut, ich bin gut weggekommen, habe schnell reagiert. Dann ist Morbidelli vorne weggefahren und ich habe versucht, anzugreifen und dranzubleiben, auch später bei Pasini und Oliveira. Aber ich war total am Limit, mehr als der vierte Platz war einfach nicht drin", bedauert der Schweizer.


Fotos: Moto2 in Misano


"Es war schwierig, mit hohem Tempo aus den Kurven zu kommen. Das Hinterrad hatte wenig Grip. Die generelle Pace, die wir aber über das Wochenende aufgebaut haben, war für das Rennen einfach nicht schnell genug. Vor allem auf der Bremse, bei den Kurveneingängen musste ich viel riskieren. Das habe ich auch gemacht, konnte aber über die Distanz nichts mehr aufholen. Ich bin enttäuscht - aber wir müssen jetzt nach vorne schauen", so Lüthi.

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