Vinales: Siegchance durch Marquez' Motorschaden verbaut?

Maverick Vinales ist grundsätzlich zufrieden mit Platz zwei in Silverstone, er grübelt dennoch über den Motorplatzer von Marc Marquez - Weicher Reifen die richtige Wahl

(Motorsport-Total.com) - Während Valentino Rossi in Silverstone sein 190. Podium feiern darf, kann sich sein um 16 Jahre jüngerer Teamkollege Maverick Vinales über sein zehntes MotoGP-Podium freuen. Der Spanier knüpfte an die starke Leistung des Vorjahres an - er feierte in Großbritannien 2016 seinen ersten MotoGP-Sieg (auf Suzuki) - und jagte Sieger Andrea Dovizioso mit 0,114 Sekunden Rückstand über die Ziellinie. Der Motorschaden von Marc Marquez hat ihm womöglich sogar den Sieg gekostet, spekuliert er.

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales

Maverick Vinales freut sich über einen starken zweiten Platz in Silverstone Zoom

"Ehrlich gesagt war es ziemlich beängstigend, als Marcs Motor direkt vor mir hochging. Ich wusste nicht, ob Öl oder Wasser auf der Strecke lag. Daher habe ich im Vergleich zu Valentino und Dovi an diesem Bremspunkt viel verloren - schade. Sie konnten ein bisschen wegfahren, aber ich konnte sie einholen und um den Sieg fahren", schildert Vinales die Szene in Runde 13. "Daher bin ich wirklich glücklich, vor allem dass ich in der letzten Runde so stark war. Das Bike hat sehr gut gearbeitet." Aus den Daten ist nicht abzulesen, dass Vinales in Runde 14 viel langsamer gefahren ist. Im Vergleich zur Runde davor war er um zwei Zehntelsekunden langsamer.

Nach einem soliden Start von Startplatz vier auf Position drei konnte Vinales sich in der Verfolgergruppe rund um Dovizioso und Marquez einsortieren. Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen entschied er sich für die weiche Reifenmischung auf der Hinterachse. "Wir haben das gesamte Wochenende hart auf dem weichen Reifen gearbeitet, um die Haltbarkeit des Reifens zu verbessern. Ich habe mich auf dem Bike gut gefühlt. Auf der ersten Runde habe ich versucht, auf den Reifen zu achten."

Noch in Österreich hatte Yamaha gravierende Probleme mit hohem Reifenverschleiß, bei Testfahrten in Misano wollte man das Problem beheben. "Wir haben uns hauptsächlich auf die Elektronik konzentriert, da wir darunter in Österreich stark gelitten haben. Wir haben nicht so sehr an der Balance gearbeitet, da wir bereits viele Dinge verändert haben und kaum einen Vorteil darin sehen konnten. Eher wollten wir so die Lebensdauer der Reifen verbessern, was uns anscheinend auch gelungen ist an diesem Wochenende", schließt er erfreut daraus.

Die unterschiedliche Reifenwahl innerhalb des Teams begründet er wie folgt: "Valentino und ich, wir haben unterschiedliche Fahrstile und fahren den Kurveneingang daher auch verschieden an. Bereits das gesamte Wochenende über habe ich mich auf dem weichen Reifen sehr stark gefühlt, auch wenn er gebraucht war." Daher ist er seinem Gefühl gefolgt, was sich zu Rennende bezahlt gemacht hat. "Wir müssen so weiterarbeiten und dürfen nicht vergessen, dass es auch noch andere Reifenmischungen außer dem harten Reifen gibt."

Maverick Vinales

Vinales' Silverstone-Statistik: Zwei Siege (MotoGP & Moto3), vier Podestplätze Zoom

Lange Zeit lag er auf dem zweiten Platz, bevor er in Runde zwölf etwas zurückfiel. Nach dem Motorschaden von Marquez kämpfte er sich in Runde 18 zurück an seine Endposition. "Bis zum Ende war es schwierig, als mich Dovi und Marc überholt haben. Ich wusste, dass meine Stärke in den letzten zehn Runden liegt. Das wollte ich ausspielen. Ich habe die Reifen zuerst aufgespart und dann gepusht auf den letzten fünf Runden." Es sei besonders schwierig gewesen, stark und konstant zu fahren, da fünf Fahrer die gleichen Rundenzeiten gehen konnten. "Die Strecke ist außerdem sehr fordernd. Aber dennoch war das ein gutes Rennen." In der WM liegt er nun 13 Zähler hinter Dovizioso auf Rang drei. (Zum Ergebnis!)