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  • 08.08.2017 11:25

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Valentino Rossi: Lieber Startverzögerung als Flag-to-Flag

Beim Test in Brünn äußert sich Valentino Rossi noch einmal zum Flag-to-Flag-Chaos und schlägt den Verantwortlichen vor, solche Situationen anders zu handhaben

(Motorsport-Total.com) - Das wechselhafte Wetter in Brünn bestimmte den diesjährigen Tschechien-Grand-Prix. Nach einem verregneten Auftakt am Freitag meldete sich der Sommer am Samstag zurück. Am Renntag mussten sich die Piloten auf wechselhafte Bedingungen einstellen. Das MotoGP-Rennen wurde auf nasser Piste gestartet, doch der Kurs trocknete sehr schnell ab. Marc Marquez meisterte die Flag-to-Flag-Situation ein weiteres Mal am besten. Valentino Rossi hatte wie in der Vergangenheit große Mühe, den richtigen Zeitpunkt für den Wechsel zu finden.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi, Marc Marquez

Valentino Rossi sucht nach Alternativen zur unbeliebten Flag-to-Flag-Regel Zoom

"Wir haben durch ein Kommunikationsproblem pro Runde fünf bis zehn Sekunden verloren. Ich denke, dass wir das in den Griff bekommen können", kommentiert Rossi im Rahmen des Montagstests. Der Routinier wartete, bis er von seiner Box angezeigt bekam, dass er das Motorrad wechseln soll. Einige Teams hatten große Mühe, die Maschinen in der Kürze der Zeit von Regen- auf Trockenabstimmung umzubauen. Jonas Folger fuhr einmal umsonst durch die Boxengasse, weil seine zweite Maschine noch nicht bereit war. Und auch Jorge Lorenzo verlor dadurch wichtige Zeit.

Vor der Box der Startnummer 46 herrschte weniger Aufregung. Rossis Crew war bereit. Theoretisch hätte er nach Runde eins zum Wechsel kommen können. "Das Motorrad war bereit. Von Beginn an", bestätigt Rossi nach Rücksprache mit seiner Crew. Dennoch gesteht der Italiener, dass Flag-to-Flag-Rennen nicht seine Stärke sind.

Für die Zukunft hat er einen Vorschlag, wie man das Chaos umgehen kann: "Meiner Meinung nach wäre es bei solchen Bedingungen eine gute Idee, den Start um zehn Minuten zu verschieben. Dann wäre es für alle einfacher. In zehn Minuten trocknet die Strecke ab und man kann mit Slicks starten. Dann hätte man ein gutes Rennen. Vielleicht ist das eine gute Idee", grübelt er.

Valentino Rossi

Zu spät gewechselt: Erneut setzte Valentino Rossi auf die falsche Taktik Zoom

Dann würden auch gefährliche Zwischenfälle wie Andrea Iannones Sturz in der Boxengasse reduziert werden. Der Suzuki-Pilot musste auf dem nassen Asphalt schlagartig bremsen, als Aprilia-Pilot Aleix Espargaro von seiner Crew grünes Licht zum Losfahren erhielt. "Wir müssen für das Verhalten in der Boxengasse eindeutigere Regeln aufstellen, denn es kann gefährlich werden", fordert Rossi.