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Moto3 Silverstone: Aron Canet triumphiert nach Rennabbruch

Honda-Pilot Aron Canet entscheidet die Windschattenschlacht von Silverstone für sich - Rennen wird in letzter Runde abgebrochen - Philipp Öttl schafft es in Top 10

(Motorsport-Total.com) - Das nennt man wohl das Glück des Tüchtigen: Aron Canet stürmt in einem mehr als engen Moto3-Rennen in Silverstone von Startplatz 17 zum Sieg. Der Honda-Pilot aus dem Estrella-Galicia-Team feiert beim Grand Prix von Großbritannien damit seinen dritten Saisonsieg, vor Teamkollege Enea Bastianini. Als Dritter wird Jorge Martin (Honda) gewertet, der trotz seiner Verletzung nach dem Podest in Spielberg auch in Silverstone jubeln kann.

Titel-Bild zur News: Aron Canet, Enea Bastianini

Aron Canet hat gut lachen: Der Honda-Pilot gewinnt ein verrücktes Silverstone-Rennen Zoom

Das Rennen war in der letzten Runde mit der Roten Flagge abgebrochen worden, nachdem es kurz davor zu einer Kollision zwischen Juanfran Guevara und Bo Bendsneyder (beide KTM) gekommen war. Während Letzterer selbstständig von der Unfallstelle weglaufen konnte, blieb Guevara zunächst regungslos liegen. Er wurde von Sanitätern noch vor Ort versorgt. Die Rennleitung entschied sich zum vorzeitigen Abbruch. Das Ergebnis entspricht dem Stand aus Runde 16.

Noch am Start hatte sich Polesetter Romano Fenati (Honda) zunächst gegen die Konkurrenz durchgesetzt und die Führung behalten können. Doch in der Folge wechselte diese ständig. Guevara und dessen Teamkollege Gabriel Rodrigo (KTM), WM-Leader Joan Mir (Honda) und auch Niccolo Antonelli (KTM) behaupteten sich zu Beginn an der Spitze der Führungsgruppe, die sich bis wenige Runden vor Schluss bis zu Position 23 erstreckte.

Aron Canet jubelt, Jorge Martin ist enttäuscht

Weil es bereits in der Frühphase immer wieder zu Positionskämpfen und Überholvorgängen kam, konnte keiner der Führenden eine Lücke herausfahren, weshalb das Rennen bis zuletzt völlig offen blieb. Zwar versuchte Martin, in der drittletzten Runde die Flucht nach vorn anzutreten, konnte ohne Windschatten jedoch nicht wegfahren. Wer sich eine Strategie für die letzte Runde zurecht gelegt hatte, wurde schließlich von der Roten Flagge ausgebremst.

Nutznießer des Abbruchs wurde Canet. "Ich bin sehr glücklich, weil das ein schwieriges Rennen für mich war aufgrund der schlechten Startposition. Ich konnte aber jede Runde weitere Fahrer überholen und am Ende die zweite Position kontrollieren", resümiert der Spanier. "Ich dachte, dass ich in den letzten beiden Runden angreifen könnte. Ich konnte dann über die Ziellinie überholen, danach kam die Rote Flagge raus."

Während Canet in der laufenden Saison damit fünfmal auf dem Podest stand, ist es für Teamkollege Bastianini das erste Podium. "Das war bisher eine schwierige Saison, aber der heutige Tag war fantastisch", freut er sich. "Ich konnte ein paar Probleme mit dem Bike beheben, das ist wirklich toll. Die letzte Runde war sehr hart. Ich habe versucht, Vierter zu werden, aber die Rote Flagge hat alles verändert. Ich freue mich sehr über das Podium, das ist sehr wichtig für mich."

Philipp Öttl in Silverstone auf Rang neun

Martin ist mit seinem dritten Platz hingegen nicht ganz zufrieden. "Ich bin sehr frustriert", gibt der Honda-Pilot zu. "Ich habe das gesamte Rennen hart gepusht und hatte noch viel Reifen übrig, da ich das Gas immer sehr behutsam geöffnet habe. Ich hatte einen Plan, da ich Dritter war in der letzten Runde. Dann kam aber die Rote Flagge raus. Das war schade. Ich war wirklich stark und jetzt versuche ich, in Misano konkurrenzfähig zu sein."

Knapp am Podest vorbei schrammte in Silverstone Rodrigo, der mit dem vierten Platz jedoch sein bisher bestes Saisonergebnis verzeichnen kann. WM-Leader Mir fuhr auf Rang fünf vor seinem Teamkollegen Livio Loi. Mir führt die Gesamtwertung damit weiterhin an und hat nun 64 Punkte Vorsprung vor dem neuen WM-Zweiten Canet (162). Fenati, der in Silverstone nicht über den siebten Platz hinauskam, liegt mit 160 Zählern auf drei.


Fotos: Moto3 in Silverstone


Sky-Racer Andrea Migno (KTM) wurde Achter. Der Deutsche Philipp Öttl (KTM) schaffte es nach seinem Podiumserfolg von Spielberg auf einen respektablen neunten Platz. Fabio DiGiannantonio (Honda), der sich zeitweise an der Spitze aufhielt, verlor wegen wiederholter Fehler immer wieder an Boden. Letztlich reichte es aber doch für den zehnten Platz. John McPhee (Honda) schließt sein Heimrennen als 13. ab. Antonelli fiel noch auf den 17. Rang zurück.