Marc Marquez: Riskante Strategie zahlt sich aus

Der Weltmeister setzt in Österreich auf eine komplett neue Abstimmung und fährt starke Longrun-Zeiten - Dani Pedrosa bestätigt positiven Honda-Trend

(Motorsport-Total.com) - Der Red-Bull-Ring zählte in der vergangenen Saison zu den Strecken, auf denen Honda die größten Probleme hatte. Doch beim Trainingsauftakt in diesem Jahr mischten beide HRC-Werkspiloten an der Spitze mit und waren deutlich näher dran als 2016. Marc Marquez gab zwischenzeitlich das Tempo vor, scheiterte aber beim finalen Angriff. Teamkollege Dani Pedrosa setzte sich in den Schlussminuten auf die dritte Position.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez wirkte nach dem Trainingsauftakt sehr erleichtert Zoom

"Wir sind deutlich näher dran als im Vorjahr", freut sich Marquez und erklärt: "Ich begann mit einer komplett anderen Basisabstimmung als im Vorjahr. Wir verwendeten etwas, das wir uns am Montag in Brünn erarbeiteten. Wir setzten auf Risiko, weil wir wussten, dass das Wetter ungewiss ist. Das Tempo war gut. Ich fuhr am Nachmittag gute Zeiten und ich fühlte mich wohl. Wir probierten verschiedene Abstimmungen und arbeiteten am Renntempo. Im Moment sieht es so aus, als wären wir deutlich näher dran als im Vorjahr."

Was wurde an der RC213V verbessert im Vergleich zum Vorjahr? "Wir haben eine deutlich bessere Beschleunigung im Moment. Das ist auf die geänderte Balance zurückzuführen. Beim Beschleunigen verliefen wir nicht mehr viel", berichtet der Titelverteidiger, der am Freitag die neue Carbon-Gabel von Öhlins verwendete. Die Beweggründe waren vergleichsweise einfach nachzuvollziehen.

"Ich verwende die Carbon-Gabel, spüre aber ehrlich gesagt keinen großen Unterschied. Wir machen damit etwas Gewicht gut. Honda beschäftigt sich mit diesem Thema, weil wir nah am Gewichtslimit sind. Vielleicht machen wir damit etwas gut. Das ist der Grund, warum ich sie verwende. Ansonsten spüre ich keinen großen Unterschied", kommentiert Marquez, der in der kombinierten Zeitentabelle mit sechs Zehntelsekunden Rückstand auf Position sieben landete, für Samstag und Sonntag aber sehr optimistisch ist.


Fotos: MotoGP in Spielberg, Training


Teamkollege Pedrosa kam ebenfalls deutlich besser als im Vorjahr in Schwung. "Der Tag war gut. Wir konnten viele Dinge probieren, da wir beinahe zwei komplette Sessions im Trockenen hatten. Wir probierten verschiedene Reifen und Abstimmungen. Es gelangen Fortschritte im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch müssen wir noch weiter an der Abstimmung und dem Mapping arbeiten. Zudem müssen wir herausfinden, welchen Reifen wir im Rennen verwenden", schildert der Spanier, der als Drittplatzierter 0,428 Sekunden verlor.

Daniel Pedrosa

Auch Dani Pedrosa ist in Spielberg deutlich konkurrenzfähiger als im Vorjahr Zoom

Zuletzt sah man immer öfter den kurzen Auspuff an Pedrosas Honda. In Austin debütierte das Bauteil an der Honda mit der Startnummer 26, doch Pedrosa kehrte schnell wieder zum konventionellen System zurück. Warum nun der neue Versuch? "Beim Test in Brünn konnte ich mich damit beschäftigen und an der Abstimmung arbeiten. Es gibt noch ein paar Dinge, die wir besser abstimmen müssen, doch ich bin mit dem neuen Auspuff schneller. Wir lernen immer mehr und arbeiten an einem Kompromiss", begründet Pedrosa.