Kawasaki: WM-Vorentscheidung für Rea, Sykes unter Druck

Jonathan Rea baut seine Führung aus, obwohl er den Lausitzring als Angststrecke einstuft - Tom Sykes verschenkt die wohl letzte Chance auf den WM-Titel

(Motorsport-Total.com) - Kawasaki gelang beim Rennwochenende auf dem Lausitzring kein Sieg, dennoch konnte Titelverteidiger Jonathan Rea den Vorsprung in der Fahrerwertung weiter ausbauen. Bei vier noch ausstehenden Events dürfte der zweifache Weltmeister nicht mehr einzuholen sein. 70 Punkte liegen nach dem Lausitzring-Wochenende zwischen ihm und Teamkollege Tom Sykes.

Titel-Bild zur News: Chaz Davies

Jonathan Rea (1) hat mit zwei zweiten Plätzen die WM-Führung ausgebaut Zoom

Zwei zweite Plätze sind für Rea eine sehr gute Bilanz. Der Lausitzring zählt nicht zu den Lieblingskursen des Briten, der froh ist, wenn in Zukunft nicht mehr in der Niederlausitz gefahren wird. Gegen Ducati-Pilot Chaz Davies war Rea in beiden Rennen chancenlos. Mit Blick auf die WM hat sich die Reise nach Deutschland aber gelohnt. Auf Sykes machte der WM-Leader elf Punkte gut.

"Chaz war im zweiten Rennen ziemlich stark. Er fuhr ein ordentliches Tempo. Zu Beginn fühlte ich mich sehr stark, als die Haftung gut war. Doch als die Haftung am Kurveneingang nachließ, war das Fahren des Motorrads sehr anstrengend. Ich meisterte es, trotz der vielen Bodenwellen", kommentiert Rea den zweiten Lauf.

An der Spitze enteilte Davies. Von hinten machte Marco Melandri Druck und ließ sich nicht abschütteln. Doch Rea kontrollierte den kleinen Vorsprung und konzentrierte sich darauf, keine Fehler zu machen. "Als die Haftung auf der Reifenflanke nachließ, war es beinahe unmöglich, mich vorne zu behaupten. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Das Motorrad funktionierte hier nie besonders gut. Am Freitag hatten wir Schwierigkeiten. Dank der Änderungen an der Abstimmung gelangen uns große Fortschritte. Ich muss dem Team danken. Wir haben auf dem Lausitzring 40 Punkte gesammelt. Das stimmt mich zufrieden", so Rea.

Tom Sykes

Ratlos: Tom Sykes tat sich in der Verfolgergruppe schwer Zoom

Für Sykes war der zweite Lauf eine große Enttäuschung. Nach einer wilden Startphase verlor der Brite zeitig den Anschluss an die Top 3 und kämpfte in der Verfolgergruppe. "In diesem Rennen lief es nicht so wie geplant. Ich hatte einen guten Start, berührte aber das Heck von Savadori in Kurve eins. Dadurch büßte ich das ein, was ich durch den guten Start erarbeitete", ärgert sich der Kawasaki-Pilot.

"Als ich gegen Ende freie Fahrt hatte, kehrte mein gewohntes Gefühl zurück. Davor fehlte mir das Vertrauen, um andere Fahrer auf der Bremse zu überholen", berichtet Sykes. "Es war ein schwieriger Kampf und ich bin enttäuscht, dass ich nicht das nötige Vertrauen hatte, um in den harten Bremszonen zu überholen."


Fotos: Superbike-WM auf dem Lausitzring


"Ich wollte aufs Podium fahren, doch leider konnten wir nicht das Maximum herausholen. Wir werden weiterkämpfen, denn es liegen noch vier Rennwochenenden vor uns", verspricht Sykes seinen Fans. In der Fahrerwertung gerät der Weltmeister von 2013 immer stärker unter Druck. Davies holte in Deutschland viele Punkte auf und hat nur noch 35 Zähler Rückstand auf den WM-Zweiten.