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  • 14.08.2017 11:07

  • von Sebastian Fränzschky & Maria Reyer

Jonas Folger entgeht in Spielberg knapp einer Katastrophe

Beim Österreich-GP quittiert die Bremsanlage von Jonas Folgers Yamaha M1 ihren Dienst - Wird der Deutsche erneut durch einen Fehler des Teams gebremst?

(Motorsport-Total.com) - Jonas Folger fehlt seit dem Start der zweiten Saisonhälfte das nötige Glück. Auch beim Grand Prix in Österreich kann er sein Talent nicht in das entsprechende Ergebnis umwandeln. Nach einer starken Startphase fehlte Folger plötzlich in der Wertung. In der dritten Runde musste der Deutsche seine Yamaha M1 zurück zur Tech-3-Box bringen. Ein Bremsdefekt beendete das Rennen vorzeitig.

Titel-Bild zur News: Jonas Folger

Jonas Folger spürte in der dritten Runde, dass der Bremsdruck nachlässt Zoom

"Ich fühlte mich ziemlich wohl. Ich konnte einen Rhythmus aufbauen und wollte attackieren, als ich hinter Baz war. Das Ziel war es, zu den Yamaha-Fahrern aufzuschließen. Doch dann fiel die Bremse aus. Ich hatte Glück, dass ich es rechtzeitig merkte. In Kurve 1 war der Bremsdruck weg", berichtet Folger, der großes Glück hatte, nicht schwer zu stürzen.

"Auf der Geraden Richtung Kurve 3 versuchte ich, Bremsdruck aufzubauen, doch er war komplett weg. Ich musste abbrechen", bedauert der MotoGP-Rookie. "Es war ein technischer Defekt. Ich weiß, dass nach dem Sturz im Warm-up die Bremse ausgetauscht wurde. Ich glaube, sie müssen die Bremszangen oder die Pumpen röntgen, um zu überprüfen, ob alles in Ordnung ist. Sie gehen davon aus, dass etwas kaputt ist."

Ein kompletter Wechsel der Bremsanlage und weitere Runden waren keine Option. "Das hätte zu viel Zeit in Anspruch genommen. Das Ersatzmotorrad war auf Regen abgestimmt. Es hätte sich nicht gelohnt", kommentiert Folger, der beim Rennwochenende in Österreich einige Höhen und Tiefen erlebte.

Jonas Folger

Jonas Folger fand nach der Rückkehr zum alten Chassis zu gewohnter Stärke Zoom

Der Wechsel zum neuen Yamaha-Chassis sorgte für Verwirrung. Erst durch die Rückkehr zum gewohnten Rahmen ging es bergauf. "Wir sind wieder mit dem alten Rahmen unterwegs. Das ist aus unserer Sicht die beste Entscheidung. Wir haben wieder den richtigen Weg eingeschlagen. Es sah im Warm-up vielleicht nicht so gut aus, doch wir zählten zu den wenigen, die mit gebrauchten Reifen unterwegs waren."

Im Warm-up landete Folger auf der 15. Position und verlor etwa eine Sekunde. "Ich war der Schnellste mit gebrauchten Reifen. Alle anderen fuhren mit neuen Reifen", betont der Deutsche, der am Sonntagvormittag schneller war als Teamkollege Johann Zarco, der im Rennen in die Top 5 fuhr und für Yamaha die Punkte für die Herstellerwertung kassierte. "Es hätte richtig gut laufen können", trauert Folger einem guten Ergebnis hinterher.


Fotos: MotoGP in Spielberg


Offen ist, ob die Tech-3-Crew an der Maschine mit der Startnummer 94 noch einmal den neuen Rahmen probieren wird. "Das muss ich noch mit dem Team absprechen. Ich glaube, es ist besser, wenn wir uns auf wenige Sachen konzentrieren. Für mich als Rookie ist es schwierig, das Motorrad und die Strecken zu lernen. Das ist doppelt schwierig. Am Wochenende wurde deutlich, dass das nicht so gut funktioniert. Deshalb bleiben wir beim alten Chassis, denke ich", so Folger.