• 26.08.2017 18:12

  • von Maria Reyer & David Emmett

Folger zu 70 Prozent fit: Startplatz zehn "war das Maximum"

Tech-3-Rookie Jonas Folger ist immer noch gezeichnet von einer Magen-Darm-Erkrankung, kann sich aber in Q2 auf Platz zehn qualifizieren

(Motorsport-Total.com) - War Jonas Folger am Trainingsfreitag in Silverstone noch nicht Herr seiner Kräfte, so gestaltete sich der Samstag wesentlich positiver. Der Deutsche erlangte nicht nur seine Gesichtsfarbe wieder - ein Magen-Darm-Virus hatte ihn geschwächt -, er zeigte sich auch auf der Yamaha deutlich stärker. Mit dem Einzug in das Q2 sicherte er sich Startplatz zehn. "Ich fühle mich heute schon wieder viel besser", bestätigt er die fortschreitende Genesung.

Titel-Bild zur News: Jonas Folger

Jonas Folger hofft, am Rennsonntag bei (#)94 Prozent seiner Kräfte zu sein Zoom

"Ich habe das Bike besser unter Kontrolle und kann normal fahren im Gegensatz zu gestern. Ich bin jetzt vielleicht bei 70 Prozent. Morgen werden es 94 sein", schmunzelt Folger in Anspielung auf seine Startnummer und sein Geburtsjahr. Er habe sich bereits in Deutschland mit dem Norovirus infiziert. "Am ersten Tag konnte ich nicht einmal aufstehen, es war sehr schlimm. Ich hatte Zweifel, ob ich überhaupt fahren könnte an diesem Wochenende. Daher bin ich mit Platz zehn sehr glücklich."

Am Samstag war der "erste ordentliche Tag", an dem er "normal" fahren konnte. Gestern spulte er in den beiden Trainings in 28 Runden nur ein Notprogramm ab. "Ich konnte meine Linie finden und in einen guten Flow kommen. Ich habe das Bike gut abgestimmt und denke, das war das Maximum heute."

0,8 Sekunden liegt der Tech-3-Pilot hinter der Pole-Zeit von Marc Marquez, auf seinen Teamkollegen Johann Zarco fehlen nur zwei Zehntelsekunden. Nachdem er im Trainingsklassement nur auf Rang 13 lag - den direkten Q2-Einzug verpasste er um eine Zehntelsekunde - musste er schon im ersten Abschnitt ausrücken. "Natürlich ist es nie schön, wenn man schon in Q1 fahren muss, diesmal war es aber vielleicht sogar gut. Ich konnte mehr Runden am Limit fahren."

Ein Fragezeichen stand hinter dem neuen Chassis, das Tech 3 an diesem Wochenende getestet hat. Doch schon nach dem zweiten Training war Folger nicht begeistert. "Ich habe mich dazu entschieden, das normale zu verwenden, das ich schon seit Saisonbeginn fahre. Damit will ich weitere Probleme vermeiden und wir müssen weniger herumprobieren." Schon in Spielberg wollte das neuere Chassis nicht funktionieren. "Nun haben wir aber alle Zweifel ausgeräumt. Wir wollten nichts mehr herumprobieren und nun können wir uns auf ein Chassis konzentrieren."


Fotos: MotoGP in Silverstone


Für das Rennen wird vor allem die Reifenwahl entscheidend sein. Folger ist noch unentschlossen und blickt auf die Werksyamahas: "Es scheint, als würde der Medium nicht funktionieren auf mehreren Runden. Viele sind mit dem weichen oder dem harten gefahren. Normalerweise bin ich nicht der Typ Fahrer, der den harten Reifen gerne fährt." Dennoch habe dieser im vierten Training gut funktioniert, er tendiert trotzdem eher zur weicheren Mischung. "Maverick ist viele Runden auf dem weichen Reifen gefahren, der hat ganz gut ausgesehen." Folger wird jedenfalls mit einem guten Gefühl und guten Erinnerungen in das Rennen gehen, schließlich feierte er 2011 in der 125er-Klasse in Silverstone seinen allerersten Sieg.