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  • 26.08.2017 20:43

  • von Juliane Ziegengeist & David Emmett

Eigener Fehler: Cal Crutchlow ärgert sich über verpasste Pole

Auf seiner Heimstrecke wollte Cal Crutchlow nicht nur die Pole-Position, sondern unbedingt den Rekord - Woran es scheiterte und was er für Sonntag vorhersagt

(Motorsport-Total.com) - Im Qualfiying von Silverstone hatte es zunächst nach einem Duell zwischen Marc Marquez (Honda) und Cal Crutchlow (LCR-Honda) um die Pole-Position ausgesehen. Doch am Ende zog der Brite nicht nur gegen den WM-Leader den Kürzeren, sondern musste auch noch Yamaha-Star Valentino Rossi durchlassen. Für Crutchlow blieb mit einer Zeit von 2:00.106 Minuten Rang drei stehen. Es fehlten 0,165 Sekunden auf die Bestzeit (alle Ergebnisse hier).

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow verpasste den Streckenrekord in Silverstone knapp Zoom

Und die wären laut dem LCR-Honda-Piloten locker drin gewesen. "Ich hatte das Gefühl, dass ich es schaffen könnte. Aber ich machte Fehler im dritten Sektor und verlor dort viel Zeit", sagt Crutchlow selbstkritisch. In Kurve 13 sei er zu hart ans Werk gegangen und habe dann die nachfolgende Kurve nicht optimal getroffen. Drei Zehntelsekunden habe ihn das gekostet - und damit die Pole-Position. Doch eigentlich ärgert er sich über etwas anderes.

"Eigentlich war es mit egal, ob ich Erster, Zweiter oder Dritter werden. Ich wollte nur unter zwei Minuten bleiben", erklärt Crutchlow, dem schon gestern klar war, dass für die Pole eine 1:59er-Zeit nötig sein würde. "Als ich heute morgen wach wurde, nahm ich das fest vor. Doch Marc ist der einzige, dem es gelang. Aber es ist gut, in der ersten Startreihe zu stehen. Im vergangenen Jahr hatte ich die Pole-Position im Regen, in diesem Jahr ist es die erste Startreihe im Trockenen."

Schlaflose Nacht, kein Grip: Crutchlow kämpft sich durch

Dabei hatte der Lokalmatador die leise Hoffnung, dass seine Konkurrenz schwächeln würde, und scherzt: "Als ich Marc gestern durch die Luft fliegen sah und hörte, dass Valentino (Rossi; Anm. D. R.) Magenprobleme hat, hoffte ich, dass es ihnen heute schlechter geht, als es der Fall war. Aber das ist nicht passiert." Stattdessen erlebte Crutchlow laut eigenem Bekunden eine schlaflose Nacht, weshalb er nicht den besten Start in den Tag erwischte.

Hinzu kamen veränderte Streckenverhältnisse, denn es hatte geregnet in Silverstone. "Ich fühlte mich gestern deutlich besser als heute", gesteht Crutchlow und sucht nach Erklärungen: "Ich hatte heute keinen Grip. Ich denke, der Regen hat ihn von der Strecke gespült. Und Marc ist für gewöhnlich immer etwas besser als die anderen Honda-Fahrer, wenn es wenig Grip gibt." Dennoch fand Crutchlow am Nachmittag zu seiner alten Pace.

Zwar registriert auch er wie Markenkollege Marquez etwas mehr Bewegung in der Honda als sonst. "Das macht es natürlich schwierig", weiß der 31-Jährige. "Aber ich fühle mich gut und das Motorrad fühlt sich nicht so viel anders an als auf anderen Strecken. Wir sind vielleicht etwas mehr daran gewöhnt, dass unser Bike etwas unruhiger ist. Wir haben bei Honda gute Fahrer, die damit klarkommen." Das Tempo in Silverstone sei trotz der Probleme "phänomenal".

Für das Rennen sieht er Polesetter Marquez als Favoriten, betont aber zugleich die Stärke der Werksyamahas. "Maverick (Vinales, Vierter; Anm. d. R.) mag eine etwas bessere Pace haben als Valentino. Aber wir wissen, dass Valentino am Renntag noch einmal zulegt", sagt Crutchlow. "Ich freue mich auf ein gutes Rennen morgen. Dieselben Fahrer, die im Vorjahr schnell waren, sind es auch dieses Mal. Es wird sicher ein guter Kampf."


Fotos: MotoGP in Silverstone, Qualifying