Doviziosos Wandlung: "Darum kämpfe ich mit 31 um den Titel"

WM-Zweiter Andrea Dovizioso fährt 2017 seine bisher beste MotoGP-Saison und erklärt, warum er erst nach zehn Jahren das Erfolgsrezept gefunden hat

(Motorsport-Total.com) - Seit 2008 fährt Andrea Dovizioso in der MotoGP. Zehn Jahre hat es gedauert, bis der heute 31-Jährige an der Weltspitze angekommen ist. 2017 feierte er zum ersten Mal einen Doppelpack (Siege in Mugello und Barcelona) und durfte sich erstmals über die WM-Führung freuen. In der internen Teamwertung stellt er außerdem Jorge Lorenzo regelmäßig in den Schatten. Und mit dem Sieg in Österreich hat er bewiesen, dass er sogar einen Marc Marquez in Topform schlagen kann.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso durfte 2017 bereits viermal vom MotoGP-Podium jubeln Zoom

Was hat zur Wandlung des "Desmo Dovi" geführt? Nimmt der Italiener nun dank mehr Erfahrung auch mehr Risiko? "Es geht nicht darum, mehr Risiko einzugehen. Es kommt eher darauf an, alles besser unter Kontrolle zu haben. Wenn du bereits schnell warst und ein gutes Ergebnis einfahren konntest, dann kann eine kleine Änderung große Auswirkung haben", erklärt der WM-Zweite.

Bereits vor der Sommerpause hatte er erklärt, dass er sich im Vorjahr einiger Dinge im Leben bewusst wurde. Diese Wandlung hilft ihm nun: "Das Training und die mentale Einstellung können einen großen Einfluss haben. In dieser Welt, in diesem Sport musst du immer versuchen, dich in allen Bereichen zu verbessern." Sowohl die physischen Komponenten als auch die Psyche müssen mitspielen, um bei dieser Dicht mithalten zu können.

Derzeit liegt Dovizioso mit 16 Punkten Rückstand auf dem zweiten Rang in der WM-Tabelle. Drei Siege konnte er 2017 bereits erzielen. Schon in Malaysia 2016 platzte der Knoten und er holte seit 2009 erstmals wieder einen Triumph. Seine bisher beste MotoGP-Saison feierte er 2011 auf Honda mit WM-Rang drei. Nun befindet er sich inmitten eines Fünfkampfes - dank mentaler und körperlicher Stärke. "Das ist auch der Grund, warum ich jetzt mit 31 Jahren hier sitze und um die Weltmeisterschaft kämpfe - und nicht schon früher."


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