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Bradl, Rea & Melandri: "Marc Marquez ist ein Genie"

Das Aktion von MotoGP-Champion Marc Marquez in Spielberg begeistert die WSBK-Piloten, die das Manöver in der letzten Kurve nicht als zu riskant einstufen

(Motorsport-Total.com) - Marc Marquez ließ beim vergangenen Grand Prix nichts unversucht, um Ducati-Pilot Andrea Dovizioso den Sieg abspenstig zu machen. Mit einem riskanten Manöver in der letzten Kurve polarisierte der Titelverteidiger und erntete sowohl Lob als auch Kritik. "Dovi" reagierte zuerst wütend auf Marquez' Attacke, beruhigte sich aber im Parc Ferme wieder. Und was sagen die Spitzenfahrer aus dem WSBK-Paddock zu Marquez' Manöver?

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso, Marc Marquez

Titelverteidiger Marc Marquez (93) setzte in Spielberg die WM-Führung aufs Spiel Zoom

"Fantastisch für den Sport!", kommentiert Honda-Pilot Stefan Bradl. "Es war unglaublich spannend. Ich kenne Marc ein bisschen, Dovi auch. Deshalb hat er die Türe weit genug offen gelassen. Er ist mutig und versucht alles. Man kann ihm keinen Vorwurf machen. Er kämpft bis zum Schluss. Ich habe gelesen, dass er gemeint hat, er hätte nicht schlafen können, wenn er die Attacke nicht geritten hätte. Er ist positiv verrückt. Solche Typen braucht der Sport. Er ist etwas Besonderes. Es ist alles gut gegangen. Es war riskant, doch er hat es probiert."

"Dieser Kerl ist für mich ein Genie", schwärmt Marco Melandri, der keinen Grund zur Aufregung sieht: "Er berührte niemanden und machte nichts Schlimmes. In Italien stuft man Fahrer, die solche Manöver erfolgreich durchziehen, als Genie ein. Doch wenn Marquez solche Manöver startet, dann wird er kritisiert. Ich verstehe das nicht", wundert sich Melandri.

Doviziosos anfängliche Kritik kann Landsmann Melandri nicht verstehen: "Marc hat niemanden berührt. Wenn er einen anderen Fahrer zu Sturz gebracht hätte, dann wäre es natürlich dumm gewesen. Der Grat zwischen Genie und Idiot ist sehr schmal. Ich finde es toll, wenn man immer in diesem schmalen Fenster unterwegs ist. Solange er niemanden vom Motorrad fährt, muss man ihn für solche Manöver bewundern."


Fotos: Superbike-WM auf dem Lausitzring


Superbike-Weltmeister Jonathan Rea vertritt eine ähnliche Meinung: "Marc ist in meinen Augen ein Phänomen. Ohne Zweifel zählt er zu den besten Fahrern aller Zeiten. Ich mag ihn", bemerkt der Brite und erinnert sich: "Wir fuhren im Januar in Barcelona zusammen Motocross. Er kann unglaubliche Dinge mit einem Motorrad anstellen und hat extrem viel Talent. Er ist etwas Besonderes."

Jonathan Rea

Rea über Marquez: "Er kann unglaubliche Dinge mit einem Motorrad anstellen" Zoom

"Zudem hat er Charisma und eine sehr große Motivation. Wenn man einen Fahrer nennen müsste, den man in der letzen Kurve nicht hinter sich haben möchte, dann ist das Marc. Er probiert alles, egal ob er eine Meisterschaft oder zwei zusätzliche WM-Punkte holen möchte. Er wird es immer probieren", weiß Rea. "Ich habe mich in Spielberg auch für Dovizioso gefreut. Er hat mit Ducati Großes geleistet und verhielt sich sehr clever. Aber es ist Marc, der die MotoGP im Moment sehr spannend macht."