MotoGP-Manager: Yamaha hätte auf Rossi hören sollen

Fahrermanager Carlo Pernat kritisiert die Yamaha-Verantwortlichen für die Entwicklungsrichtung, die im Winter 2016/17 eingeschlagen wurde

(Motorsport-Total.com) - Die erste Saisonhälfte hielt für das Yamaha-Werksteam Höhen und Tiefen bereit. Neuzugang Maverick Vinales erlebte einen starken Start in die neue Saison und gewann drei Rennen. Teamkollege Valentino Rossi haderte im Winter mit der 2017er-Maschine und kritisierte das Fahrverhalten am Kurveneingang. Erst mit dem überarbeiteten Chassis, das seit Assen eingesetzt wird, bildet Rossi eine siegfähige Verbindung.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi bemängelte im Winter das Handling seiner neuen Yamaha M1 Zoom

Schaut man auf die Ergebnisse der Yamaha-Werkspiloten und vergleicht diese mit denen der Tech-3-Rookies, dann fällt auf, dass die eingeschlagene Entwicklungsrichtung nicht stimmen kann. Bei den Hitzerennen in Spanien gingen die Werkspiloten regelrecht unter, während Johann Zarco und Jonas Folger mit ihren 2016er-Yamahas glänzen konnten. Am Sachsenring fuhr erneut ein 2016er-Motorrad vor den Werksmaschinen ins Ziel.

"Yamaha machte einen Fehler, als sie nicht auf Valentino hörten, was den Rahmen anging", kritisiert MotoGP-Fahrermanager Carlo Pernat gegenüber 'GPOne.com'. "Im ersten Teil der Saison kamen Zarco und Folger vor den Werksmaschinen ins Ziel und nahmen ihnen wichtige Punkte weg."

Konzentriert sich Honda auf Marquez?

In der Fahrerwertung belegen Vinales und Rossi die Positionen zwei und vier, liegen aber nicht weit hinter der WM-Spitze zurück. Das verdanken die Yamaha-Piloten aber nur den Fehlern von Weltmeister Marc Marquez. Der Spanier stürzte in Argentinien und Frankreich. Außerdem verpasste er in Katar und Italien das Podium.

Marc Marquez

Dank Marc Marquez geht Honda als WM-Leader in die Sommerpause Zoom

Die Strategie der HRC-Verantwortlichen bezüglich der Entwicklung der RC213V ist laut Pernat richtig: "Sie haben das Motorrad für Marquez gebaut und die anderen Fahrer geopfert. Lang lebe Marc, der einzige Fahrer, der es mit seinem Stil fahren kann", erkennt das MotoGP-Urgestein.

Durcheinander bei Ducati

Bei Ducati erlebte man bei den ersten neun Rennen der Saison 2017 einige Überraschungen. Mit Ausnahme des Podiums in Jerez blieb Neuzugang Jorge Lorenzo blass und stand regelmäßig im Schatten von Teamkollege Andrea Dovizioso. Und auch Pramac-Pilot Danilo Petrucci setzte sich mit seinen beiden Podestplätzen in Mugello und Assen stärker in Szene als Lorenzo.

Jorge Lorenzo

Ducati-Neuzugang Jorge Lorenzo konnte die Erwartungen noch nicht erfüllen Zoom

"Die Verpflichtung von Lorenzo hat Dovizioso gestärkt. Er ist jetzt der Nummer-1-Fahrer und hat alles, was er benötigt, damit er um den Titel kämpfen kann", ist Pernat überzeugt. Durch die Siege in Mugello und Barcelona schloss "Dovi" zur WM-Spitze auf und übernahm in Assen die WM-Führung. Beim finalen Rennen vor der Sommerpause rutschte Dovizioso wieder auf Position drei zurück, doch mit sechs Punkten Rückstand ist alles offen. Und die Kurse in der zweiten Saisonhälfte dürften besser mit der Desmosedici harmonieren als der Sachsenring oder Jerez.

Fehler bei Suzuki und Aprilia

Weniger optimistisch ist Pernat mit Blick auf Suzuki. Schützling Andrea Iannone müht sich vergeblich mit der GSX-RR ab und steht in der Kritik. "Das 2017er-Projekt basiert auf einem Motor, der problematisch ist. Sie müssen sich auf 2018 konzentrieren. Es ist unausweichlich, dass die Fahrer einige Schwierigkeiten haben werden", prophezeit Pernat kritisch.

Andrea Iannone

WM-16. mit 28 Punkten: Andrea Iannone ging in fünf von neun Rennen leer aus Zoom

Und auch Aprilia hat laut dem Italiener einen groben Fehler gemacht: "Sie haben es bereut, Bautista gehen zu lassen und Sam Lowes geholt zu haben. Alvaro wäre der perfekte Fahrer für die Entwicklung der Maschine", ist Pernat überzeugt. Gerüchten zufolge verhandelt Aprilia bereits mit Bautista über eine mögliche Rückkehr. Sollte Lowes sich nicht deutlich steigern, dürften seine Tage in der MotoGP gezählt sein.

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