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Moto3 Sachsenring: Mir siegt vor Fenati - Öttl starker Fünfter

In einem packenden Dreikampf auf dem Sachsenring setzt sich Moto3-Pilot Joan Mir gegen die Konkurrenz durch - Philipp Öttl fährt beim Heim-Grand-Prix auf Rang fünf

(Motorsport-Total.com) - WM-Leader Joan Mir (Honda) fährt auf dem Sachsenring zu seinem fünften Sieg in der Moto3-Saison 2017 und baut seine Führung gegenüber Romano Fenati (Honda) in der Weltmeisterschaft weiter aus. Der Italiener belegte beim Großen Preis von Deutschland den zweiten Platz vor Marcos Ramirez, der das Podium als bester KTM-Pilot komplettierte (alle Ergebnisse hier).

Titel-Bild zur News: Joan Mir, Romano Fenati

Joan Mir fährt zum fünften Saisonsieg und baut seine WM-Führung aus Zoom

"Das Rennen war wirklich hart und lang", resümiert Mir den WM-Lauf auf dem Sachsenring. "Die Pace war sehr schnell. Ich bin aber glücklich, weil ich nach der schlechten Strategie in Assen mit diesem Sieg zurückschlagen konnte. Das ist ein spezieller Sieg für mich. Ich möchte mich beim Team bedanken. Jetzt stehen die Ferien an, da werde ich ein bisschen trainieren, um danach so weitermachen zu können."

Im finalen Dreikampf hatte der Spanier am Ende das glücklichere Händchen und konnte sich den Angriffen von Fenati und Ramirez erwehren. "Ich habe auf der letzten Runde alles versucht", betont der Zweitplatzierte. "Im letzten Sektor hat mich Mir überholt, ist aber weit rausgekommen. Da wollte ich reinstechen mit maximalem Speed, ich bin aber am Heck gerutscht. Der zweite Platz ist dennoch gut für die Meisterschaft."

Besonders zufrieden zeigte sich Ramirez, der in Deutschland seinen ersten Podestplatz feiern konnte. "Ich bin so aufgeregt und glücklich. Das Rennen war toll", schwärmt der KTM-Pilot. "Ich habe am Beginn schon gepusht, um in der Führungsgruppe zu sein. Am Ende wusste ich, dass ich noch mehr geben muss, um zu gewinnen. Aber ich wollte nicht zu viel Risiko nehmen und aufs Podium fahren. Das ist fantastisch."

Alle drei hatten sich von Anfang an in der Spitzengruppe behauptet, während Pole-Setter Aron Canet (Honda) schon am Start Positionen einbüßte, schließlich immer weiter abreißen lassen musste und in der Verfolgergruppe bei noch 12 zu fahrenden Runde stürzte - für den Assen-Sieger eine große Enttäuschung.


Fotos: Moto3 am Sachsenring


Neben den Podestplatzierten hatten sich zunächst auch Tony Arbolino (Honda) und Nicolo Bulega (KTM) an die Fersen der Führungsgruppe geheftet, die früh im Rennen ein Lücke zum Rest des Feldes herausfuhr und den Vorsprung von Runde zu Runde ausbaute. Arbolino stürzte jedoch im letzten Renndrittel auf Platz vier liegend per Highsider in Kurve 2. Bulega erbe seinen vierten Platz.

Philipp Öttl (KTM) verlor am Start einige Positionen und fiel zunächst auf den zehnten Platz zurück. Der Deutsche konnte sich jedoch schnell an die Spitze der Verfolgergruppe kämpfen und sich allmählich absetzen. Die Lücke zur Spitze konnte er nicht mehr schließen. Am Ende galt es, mir den Reifen hauszuhalten. Doch ein mit seinem fünften Platz beim Heim-Grand-Prix kann Öttl durchaus zufrieden sein.

"Zuerst konnte ich nur eine kleine Lücke rausfahren, dann war es ein größerer Abstand - das war echt entspannend", ist Öttl glücklich über seine Pace. "Zum Schluss ist es fast wieder etwas eng geworden. Der harte Reifen war eine gute Wahl und das Team hat gut gearbeitet. Ich bin froh, dass wir mit einem guten Resultat in die Sommerpause gehen können. Aber es war auch ganz schön anstrengend heute", gibt er bei 'Eurosport' zu.

Philipp Öttl

Philipp Öttl fuhr in Deutschland mit Rang fünf sein zweitbestes Saisonergebnis ein Zoom

Dahinter kamen Enea Bastianini (Honda), Livio Loi (Honda), Bo Bendsneyder (KTM), Tatsuki Suzuki (Honda) und Darryn Binder (KTM) ins Ziel und ergatterten damit eine Platzierung unter den besten Zehn. Das Tableau zeugt auch davon, dass das Verhältnis zwischen beiden Herstellen in den Top 10 relativ ausgeglichen ist, wobei sich Honda erneut einen Doppelsieg sichern konnte.

Über Punkte auf dem Sachsenring konnten sich zudem Fabio DiGiannantonio (Honda), Juanfran Guevara (KTM), Adam Norrodin, Jules Danilo (beide Honda) und Marco Bezzechi (Mahindra) freuen. Neben Canet und Arbolino sah auch Danny Kent die Zielflagge nicht. Der KTM-Ersatzpilot für den verletzten Lorenzo Baldassarri stürzte zwölf Runden vor Schluss. Noch früher kam Maria Herrera (KTM) zu Sturz. Sie nahm das Rennen allerdings wieder auf und wurde Letzte.

In der WM hat Deutschland-Sieger Mir nun 165 Punkte auf seinem Konto und damit 37 Zähler Vorsprung auf Fenati (128). Canet bleibt nach seinem Nuller bei 110 Punkten stehen. Jorge Martin, der nach seinem Sturz am Samstag aussetzen musste und das Rennen aus der Box verfolgte, konnte ebenfalls nicht aufholen (89). Öttl belegt derzeit mit 41 Punkten Gesamtrang zwölf.