• 26.06.2017 11:02

Turbulentes Assen-Rennen für Marcel Schrötter

Chaotischer Beginn, starke Aufholjagd: Marcel Schrötter verpasst in Assen nur knapp die Top 10 - Sandro Cortese scheidet zum zweiten Mal durch Sturz aus

(Motorsport-Total.com) - Suter-Pilot Marcel Schrötter eroberte bei der Dutch TT in Assen fünf WM-Punkte für den elften Platz. Sein IntactGP-Teamkollege Sandro Cortese erlebte wieder einen Tag zum Vergessen. Er stürzte und sah zum zweiten Mal hintereinander nicht die Zielflagge. Gleich die erste Runde hatte es für Marcel Schrötter in sich. Nachdem er raketenmäßig aus der dritten Reihe losgestürmt war, kollidierte er noch auf der Geraden mit Alex Marquez.

Titel-Bild zur News: Marcel Schrötter

Marcel Schrötter musste nach dem verpatzten Start eine Aufholjagd starten Zoom

Er kam im falschen Gang in die erste Kurve und musste einen weiten Bogen fahren. "Vom Gefühl her war das einer meiner besten Starts", berichtet Schrötter. "Ich habe aber einen kleinen Wheelie gehabt und konnte daher in dem Moment nicht lenken. Gleichzeitig kam Marquez von links, der vorher rechts von mir war, und wir sind ineinander gefahren. Das hat einen harten Schlag gegeben, ich konnte nicht schalten und war ewig im ersten Gang."

"Dadurch konnten mich viele überholen. In der Aufwärmrunde habe ich einen Rennstart simuliert, bei dem ich eigentlich plante, im dritten Gang in die Kurve einzubiegen. Allerdings bin ich durch die Probleme viel langsamer gewesen und nur im zweiten Gang angekommen. Ich habe dann zurückgeschalten und das Bike ist komplett ausgebrochen. Ich konnte nicht einlenken und bin quasi geradeaus gerutscht. Ich musste dann neben der Strecke einen weiten Bogen fahren, in der Zeit ist gefühlt das halbe Feld an mir vorbeigezogen."

Kupplungshebel nach Berührungen verbogen

Als er an 24. Stelle auf die Strecke zurückkehrte, krachte er auch noch mit Cortese zusammen und büßte seinen Kotflügel ein. "Es war einfach richtig viel Chaos in den ersten Runden", so Schrötter. "Ich habe dann sofort angefangen zu überholen, konnte auch in der ersten Runde noch drei Leute hinter mir lassen und dann pro Runde eigentlich mindestens zwei Fahrer. Ich bin richtig gut vorwärts gekommen, vom Zweikampf her war es sogar noch besser als in Barcelona. Dennoch ist es sehr bitter und einfach schade, denn so haben wir wieder ein Rennen zunichtegemacht."

"Mein Bremsschutz und der Kupplungshebel waren verbogen und so habe ich erst einmal alles geradebiegen müssen. Ich bin dann sogar richtig gute Zeiten gefahren, teilweise sogar Bestzeit, aber wenn man durch das ganze Feld muss, wird es schwer. Als die Spitze angezogen hatte, bin ich dann auch an den Punkt gekommen, wo ich nicht schneller fahren konnte. Die dadurch entstandene Lücke konnte ich nicht mehr zufahren und habe zum Schluss alles versucht, Dominique Aegerter zu überholen, auch wenn das ein hartes Manöver war."

Marcel Schrötter

Mit einer optimaleren ersten Kurve wäre für Marcel Schrötter mehr möglich gewesen Zoom

"Wir beide mussten etwas weit gehen, aber die letzte Schikane ist dafür bekannt und es hat letztlich für mich gereicht", spricht Schrötter das Duell mit dem Schweizer, der Zwölfter wurde, an. "Es tut mir natürlich leid für ihn, aber wir sind glücklicherweise beide sitzen geblieben." Aegerter hegt aber keinen Groll: "Das war ein hartes, aber faires Manöver. Doch so ist der Rennsport und ich hätte es auch nicht anders gemacht. Trotzdem stinkt es mir, dass ich in der letzten Runde noch eine Position verloren habe."

Cortese seit drei Rennen ohne WM-Punkte

Pech hatte Cortese, bei dem es derzeit überhaupt nicht läuft: "Beim Anbremsen in Kurve 9 ist mir Axel Pons hinten draufgefahren und ich bin sofort gestürzt. Ich habe nichts machen können. Bis zum Sturz war ich auf Rang 21, die Gruppe reichte bis Position 16. Natürlich war das Selbstvertrauen nicht groß nach dem gestrigen Sturz."

"Ich habe mich Runde um Runde herangekämpft. Es ist einfach sehr schade. Mir tut es leid für mein Team, denn sie haben über Nacht wirklich eine super Arbeit geleistet, um das Motorrad wieder zusammenzubauen. Das Rennen dann so beenden zu müssen, es nicht mal fertig fahren zu dürfen, ist sehr ärgerlich. Das ist der Abschluss des bis jetzt größten Tiefpunkts."

Sandro Cortese

Wieder ein Sturz: Sandro Cortese hat derzeit kein Glück Zoom

In der Weltmeisterschaft ist Schrötter mit 37 Punkten auf Platz 13. Cortese hat nach acht Rennen zehn Zähler auf dem Konto und ist 21.