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Tom Sykes lacht: "Ich werde dieses Geschenk genießen"

Kawasaki-Fahrer Tom Sykes bekommt den Sieg in Misano auf dem Silbertablett serviert: "Manchmal passiert das im Rennsport" - Rätsel über schwache Rennpace

(Motorsport-Total.com) - "Ich werde dieses Geschenk auf jeden Fall genießen", lacht Kawasaki-Pilot Tom Sykes nach seinem überraschenden Sieg im ersten Superbike-Rennen in Misano. "Ich habe gesehen, dass Jonathan okay ist und kann nur hoffen, dass es Chaz gut geht. In der Auslaufrunde habe ich auf dem Monitor die Bilder gesehen und sie sahen schrecklich aus. Ich hoffe wirklich, dass Chaz okay ist und er morgen um den Sieg kämpfen kann. Er hat das heute nicht verdient."

Titel-Bild zur News: Tom Sykes

Tom Sykes konnte sein Glück in der letzten Runde kaum fassen Zoom

Sykes profitierte von der turbulenten letzten Runde, die er nur als Vierter begann. Zunächst stürzte Marco Melandri in Kurve 4 von seiner Ducati und Sykes erbte so einen Podestplatz. "Als ich dann aus der letzten Rechtskurve kam, sah ich die beiden Führenden am Boden", spricht Sykes den Unfall zwischen Chaz Davies und seinem Teamkollegen Jonathan Rea an. "In diesem Moment habe ich mir gedacht: 'Auf keinen Fall, das gibt es ja nicht.' Aber manchmal passiert das im Rennsport, wenn auch nicht oft."

Sykes fuhr vorbei und holte sich seinen zweiten Saisonsieg, den er am Silbertablett serviert bekam, denn er war im letzten Renndrittel nicht Teil des Dreikampfes zwischen Davies, Rea und Melandri um den Sieg. "Natürlich kam es überraschend. Ich wurde von den Journalisten auf die Umstände angesprochen. Ja, aber im Rennen sind es 23 Runden mit vielen Umständen. Es ist so wie in Donington. Die Leute können sagen, was sie wollen, ob das Rennen durch Umstände zu Beginn entschieden wurde."

Im Rennen verlor Sykes schon früh den Anschluss an die Spitzengruppe. "Es war heute ein sehr heißes Rennen und wir hatten einige Einschränkungen, mehr als unsere Gegner. Aus welchen Gründen auch immer, weil mein Motorrad war genau gleich wie beim Test vor zwei Wochen", rätselt der Brite über die Gründe für seine schwache Pace. "Mein Hinterreifen war sehr sauber, er hat nicht richtig funktioniert."


Fotos: Superbike-WM in Misano


So beschränkte sich Sykes darauf, sein Rennen zu Ende zu fahren und Alex Lowes (Yamaha) in Schach zu halten. Unter dem Strich machte Sykes alles richtig und profitierte von den Fehlern der Konkurrenz. Der Samstag begann bereits mit seiner 40. Pole-Position."Ich bin beim Test 1:36,6 gefahren, aber ich habe diese Rundenzeit heute nicht erwartet. Das Motorrad bewegte sich stark und ich hatte die Zeit überhaupt nicht erwartet."

Tom Sykes

Im Rennen spielte Tom Sykes in der Spitzengruppe keine Rolle Zoom

"Ob ich heute vom Sieg ausgegangen bin? Nein, das zu behaupten, wäre sehr arrogant von mir. Beim Test und auch an diesem Rennwochenende bin ich davon ausgegangen, dass ich um den Sieg kämpfen kann. Aber aus welchen Gründen auch immer, war ich nicht stark genug. Wir hatten Probleme, aber ich will nicht zu viel darüber sprechen. Für morgen müssen wir den Nagel auf den Kopf treffen und versuchen, weitere 25 Punkte zu sammeln."

Am Sonntag steht Sykes auf Startplatz neun in der dritten Reihe. Wie lautet seine Taktik? "Hoffentlich aggressiver als in Donington", lacht der Brite. "Dort war ich für meine Gegner zu sehr ein Gentleman. Für mich ist diese umgedrehte Startreihenfolge nicht die Zukunft und entspricht meiner Meinung auch nicht der Rennmentalität. Es sorgt für mehr Stress und die Unfallgefahr steigt. Aus diesem Grund bin ich kein Fan davon. Ich werde aber versuchen, das Beste aus dieser schlechten Situation zu machen."