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  • 22.06.2017 18:47

  • von Maria Reyer & David Emmett

Petrucci & Bautista heiße Anwärter auf Lowes' Aprilia-Platz

Sam Lowes könnte sich nach nur einer Saison bei Aprilia verabschieden müssen, denn das Team hat bereits Gespräche mit Danilo Petrucci & Alvaro Bautista geführt

(Motorsport-Total.com) - MotoGP-Rookie Sam Lowes steht gehörig unter Druck. Der Brite holte in den ersten sieben Saisonrennen nur einmal Punkte, mit dem 14. Platz in Le Mans. Teamkollege Aleix Espargaro (17 Zähler) zeigt hingegen, wie schnell man die Aprilia fahren kann. Der Brite wurde von Stürzen und technischen Problemen gebremst und ist mit der Kommunikation seines Teams unzufrieden. Denn die Werksmannschaft hört sich bereits bei anderen Piloten um. Nachdem Cal Crutchlow seinen Honda-Vertrag verlängert hat, stehen nun Pramac-Ducati-Pilot Danilo Petrucci und Aspar-Ducati-Fahrer Alvaro Bautista auf der Liste. Lowes selbst bleibt ruhig, denn er verdiene seinen Platz in der MotoGP, glaubt der Supersport-Weltmeister.

Titel-Bild zur News: Sam Lowes

Wird Sam Lowes auch 2018 auf der Aprilia sitzen? Das Team sucht schon Alternativen Zoom

"Es ist jetzt nicht das Ende der Welt", versucht der Rookie die Medienvertreter zu beruhigen und Fahrt aus den Spekulationen zu nehmen. "Ich muss mich natürlich verbessern, das ist klar", gibt er zu. "Ich fühle mich nicht so weit weg. Ziel ist es, näher an der Spitze dran zu sein. Innerhalb einer Sekunde wäre gut. Dafür muss ich mehr Risiko gehen", glaubt Lowes. Er blicke entspannt in die Zukunft. "Ich glaube zu 110 Prozent an mich und daran, dass ich meinen Platz in der MotoGP verdiene", stellt er klar.

Der 26-Jährige glaubt an sein Potenzial. "Ich werde keine schlaflosen Nächte haben. Ich weiß, dass es das Richtige wäre, wenn ich auch nächstes Jahr hier bin", richtet er der Aprilia-Führung rund um Romano Albesiano aus. "Für jeden Rookie ist es kompliziert und schwierig, wenn er auf das Bike steigt. Ich fühle, dass ich fast in einer guten Situation bin", beschreibt er seine Lage. Außerdem bedankt er sich bei seinem Teamkollegen Espargaro für dessen aufmunternden Worte. "Das war Fairplay von Aleix, er hätte ja nichts sagen müssen. Das war nett."

Petrucci will erst in der Sommerpause über Zukunft nachdenken

Der Spanier nahm seinen jungen Teamkollegen in Schutz. In Barcelona meinte er: "Sam ist richtig gut. Er ist sehr talentiert und hat eine positive Einstellung. Ich habe keine Zweifel daran, dass er in der MotoGP erfolgreich sein kann." Möglicherweise allerdings nicht auf einer Aprilia, trotz eines Vertrags bis Ende 2018. Denn das Team schaut sich öffentlich auf dem Fahrermarkt um. Alvaro Bautista und Danilo Petrucci haben am Mittwoch in Assen Gespräche zugegeben. "Mein Manager hat mir gesagt, dass er mit Aprilia und Pramac geredet hat. Ich weiß, dass wir mit Ducati und Aprilia in Kontakt stehen", bestätigt Petrucci.

Der Italiener konnte mit seinem Podium in Mugello aufzeigen. Derzeit möchte er allerdings noch nicht über seine Zukunft sprechen. "Zuerst warten wir die beiden Rennen (Assen und Sachsenring; Anm. d. Red.) ab, dann in den Ferien werde ich über die Angebote Bescheid wissen, derzeit weiß ich es noch nicht." In der Sommerpause werde sich der Ducati-Fahrer mit seinem Manager bereden. "Er sagte mir vor dem Rennen in Barcelona, dass er etwas wüsste, aber er sagte mir nichts, um mich nicht zu stressen. Das war nicht so hilfreich, weil ich gestürzt bin", lacht Petrucci. "Im Moment weiß ich noch nicht über meine Zukunft Bescheid."

Danilo Petrucci

Wechselt Danilo Petrucci nach drei Jahren auf einer Ducati zu Aprilia? Zoom

Ähnlich ergeht es Alvaro Bautista. Der Spanier fuhr in den ersten sieben Rennen beachtliche Resultate auf einer GP16 ein, in Argentinien wurde er starker Vierter. Der Spanier wurde 2006 auf Aprilia Weltmeister in der 125er-Klasse und fuhr außerdem in den vergangenen beiden Jahren für die Werksmannschaft in der Königsklasse. Priorität hätten dennoch die Gespräche mit Jorge Martinez, Teamgründer von Aspar.

Bautista auf der Suche nach dem besten Material

"Ich fühle mich wohl im Team und mit dem Bike bin ich konkurrenzfähig. Es stimmt aber, dass Aprilia mich erneut gefragt hat. Mit einem Werksteam zu arbeiten, ist natürlich ein Vorteil. Wir stehen in Kontakt, aber es ist nichts entschieden", hält der 32-Jährige fest. "Gut ist natürlich, dass ich aus mehreren Optionen auswählen kann", schmunzelt er.

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista könnte nach einem Jahr bei Aspar wieder zu Aprilia wechseln Zoom

"Die Aprilia-Maschine ist sicher besser als im Vorjahr", merkt Bautista außerdem an. Er konnte 2016 nach sieben Rennen insgesamt bereits 29 Punkte vorweisen - wie auch Teamkollege Stefan Bradl. Sollte Bautista sich nicht für einen Wechsel, sondern für einen Verbleib bei Aspar entscheiden, könnte er womöglich eine aktuelle Desmosedici (GP18) fahren? "Ich kenne den Deal zwischen Aspar und Ducati nicht. Natürlich sprechen wir auch mit Ducati. Wir versuchen, dass wir für die kommende Saison das beste Material bekommen. Im Moment weiß ich es aber nicht."

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