• 12.06.2017 09:35

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Maverick Vinales komplett ratlos: "Gefahren wie in der Moto2"

WM-Führung behalten, aber komplett ratlos: Maverick Vinales versteht nicht, warum es in Barcelona für Yamaha so schlecht lief - Nagt die Schlappe am Selbstvertrauen?

(Motorsport-Total.com) - Mit dem zehnten Platz bei der Reifenschlacht auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya rettete Maverick Vinales seine WM-Führung. Aber sein Vorsprung auf Sieger Andrea Doviziso (Ducati) schrumpfte auf sieben Punkte. Während Yamaha-Teamkollege Valentino Rossi die Situation nüchtern analysierte, war bei Vinales Ratlosigkeit zu erkennen.

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales

Barcelona verlässt Maverick Vinales mit vielen Fragezeichen Zoom

Schon die gesamten Trainingstage kam er kopfschüttelnd an die Box und verstand nicht, warum bei Hitze und wenig Grip seine M1 nicht funktionierte. Auch nach dem Rennen war Vinales perplex. "Ich weiß es einfach nicht. Im Warm-up bin ich mit einem 15 Runden alten Reifen 46,1 gefahren. Am Nachmittag mit neuen Reifen 46,7 und ich war ständig in Sturzgefahr. Unser Motorrad ist gut. Das kann ich sagen. Es liegt nicht am Chassis, das Motorrad ist nicht das Problem."

Vinales war nach Barcelona gekommen, um zu gewinnen und der Konkurrenz, allen voran dem Honda-Duo Marc Marquez und Dani Pedrosa, die Stirn zu bieten. Es endete in einem Desaster. "Es ist sehr schwierig. Du kommst motiviert hierher, um Erster oder Zweiter zu werden, um schnelle Runden zu fahren. Und plötzlich bist zu Zehnter. Ich wurde nur Zehnter, weil viele Fahrer gestürzt sind. Aleix hatte einen Motorschaden und Cal fiel zurück. Normal wäre ich nur 16. geworden", spricht Vinales die Realität offen aus.

Das Yamaha-Team muss seinen Rohdiamanten wieder aufrichten, denn diese Schlappe nagt am Selbstvertrauen des Spaniers. Sein Problem ist, dass er nicht versteht, warum in Barcelona nichts geklappt hat. "Sie verstehen es auch nicht", spricht er seine Mannschaft rund um Crew-Chief Ramon Forcada an. "In Argentinien bin ich im Warm-up 39,7 gefahren und im Rennen 39,6. Ich verstehe das nicht. In Mugello fuhr ich im Warm-up 47,2 und im Rennen 47,6. Hier fuhr ich im Warm-up 46,1 und im Rennen nur eine 46er-Runde. Nur eine!"

Maverick Vinales

Neue Situation: Vinales muss kämpfen und fährt chancenlos hinterher Zoom

"Am Ende bin ich wie in der Moto2 gefahren. Ich konnte das nicht verstehen. Auf der Geraden fühlte ich mich sehr schlecht", steht Vinales ratlos da. "Es ist sehr schwierig. Ich weiß nicht, was passiert. Mit unserem Bike ist ein Rennen okay, das nächste nicht. Wir begannen die Saison auf einem sehr guten Level. Ich hatte das Gefühl, dass mich in den ersten beiden Rennen niemand stoppen kann. Ich fühlte mich großartig."

"Und jetzt fühle ich mich wie ein zehnter oder 15. Platz. Ich habe genauso gepusht wie in Katar - okay, in Katar habe ich etwas weniger gepusht, weil die Strecke knifflig war. In Argentinien habe ich alles kontrolliert. Hier habe ich 120 Prozent gepusht. Glücklicherweise kam ich am Ende noch nach vor, denn ich war nur 15. oder 16. Ich weiß es einfach nicht. Für mich ist das im Kopf jetzt ein sehr großes Drama, weil ich nicht weiß, was falsch läuft. Ich mache es genauso wie in Katar, Argentinien und den anderen Rennen. Ich fahre komplett gleich."