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  • 23.06.2017 18:06

  • von Maria Reyer & David Emmett

Marquez hadert mit Stabilität: "Yamaha ist einen Schritt voraus"

Marc Marquez (3.) wird am Freitag bei der Dutch TT bester Honda-Pilot, ist aber dennoch unzufrieden mit dem Bike - Dani Pedrosa sieht ebenfalls Aufholpotenzial

(Motorsport-Total.com) - Das Honda-Werksteam reiht sich beim Trainingsauftakt in Assen unter den Top 10 ein. Marc Marquez kommt mit 1:33.782 Minuten im zweiten Training bis auf sechs Zehntelsekunden an Spitzenreiter Maverick Vinales heran und belegt damit Rang drei. Dani Pedrosa fehlt auf dem zehnten Platz bereits eine Sekunde, dennoch freut sich der Spanier über das vorläufige Q2-Ticket. Während der Weltmeister mit der Stabilität der RC213V unglücklich ist, hat Pedrosa Probleme in der Kurve. (Das Ergebnis im Detail!)

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez fühlt sich in Assen noch nicht zu 100 Prozent wohl auf der Honda Zoom

"Die Stabilität des Bikes ist ein Bereich, an dem wir bereits das gesamte Jahr über hart arbeiten. Hier gibt es viele schnelle Kurven, es ist windig und das Bike bewegt sich stark auf der Vorderachse. Das ist also etwas heikel, weil mir ein ähnlicher Sturz wie in Le Mans passieren könnte", schildert Marquez. In Frankreich schied der 24-Jährige durch einen Sturz über das Vorderrad aus. "Auch die Ducati wackelt etwas, die Yamaha ist im Gegensatz dazu sehr stabil", analysiert er seine Konkurrenz.

Marquez, der in Assen mit einer "Evolution des 2014er-Chassis" fährt, muss in der Weltmeisterschaft 23 Punkte aufholen. Ein Sieg würde dabei helfen. Seit Austin sah man den Spanier nicht mehr am obersten Treppchen stehen: "Ich gehe immer mit der gleichen Einstellung in ein Rennwochenende, und zwar mit der Absicht am Sonntag zu siegen. Hier in Assen ist es vor allem durch die Bedingungen sehr knifflig. Ich mag die Strecke gerne, aber die Honda hat hier doch ein paar Probleme", muss er zugeben. Der Sachsenring, auf dem am kommenden Wochenende gefahren wird, liegt dem Bike "wahrscheinlich besser".

"Speziell Vinales" einen Schritt voraus...

Das Wichtigste sei nun, Stabilität und Konstanz aufzubauen - "dann werde ich versuchen zu gewinnen", teilt Marquez seinen Konkurrenten mit. Mit den Reifen, die Michelin geliefert hat, ist er zufrieden. "Sie haben einen guten Vorderreifen hierher gebracht, trotz der kühleren Bedingungen. Sie haben den Reifen zurückgebaut auf jene Version des Vorjahres und jenen Reifen, den wir zu Beginn dieses Jahres gefahren sind. Die Reifen arbeiten gut." Dennoch sei die Pace auf gebrauchten Reifen schwierig einzuordnen. "Es sieht so aus, als wären uns die Yamaha-Fahrer einen Schritt voraus. Speziell Vinales", befürchtet Marquez.

Teamkollege Dani Pedrosa hatte mehr Mühe, mit der Spitze mitzuhalten. Er verrät jedoch, dass er sich nur auf die Reifen konzentriert habe. "Heute haben wir viele verschiedene Reifen verwendet. Hinten habe ich vom weichen bis zum harten Reifen alles ausprobiert. Die Streckenbedingungen waren ziemlich gut und warm, daher konnten wir auch alle Mischungen testen. Im Moment wissen wir noch nicht, welche die beste Wahl wäre." Besonders am Set-up muss noch gearbeitet werden. Denn sollten sich die Wetterprognosen bewahrheiten, regnet es am Samstag in Assen.


Fotos: MotoGP in Assen


"Morgen könnte es regnen, daher mussten wir uns schon jetzt auf die Rundenzeiten konzentrieren. Wir konnten nicht viel am Bike ändern. Wir haben uns vom Vormittag bis zum Abend hin auch nicht stark verbessert", gibt Pedrosa zu Protokoll. "Wir sind jetzt aber schon in den Top 10", freut er sich. Sollte es im dritten Training regnen, ist er für das Q2 gesetzt.

Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa fehlte eine Sekunde auf Spitzenreiter Maverick Vinales am Freitag Zoom

Angesprochen auf die Kommentare von Marquez über die Stabilität des Bikes, merkt der Spanier an: "Ich habe mir heute mehr Sorgen über das Bremsen gemacht. Auch der Kurvenspeed war ein Thema. Die Stabilität war akzeptabel heute, das Problem war jedoch, dass ich das Bike an manchen Bremspunkten nicht stoppen konnte", widerspricht er Marquez, dennoch sieht auch er Schwächen der Honda: "Natürlich könnte ein bisschen mehr Kurvengeschwindigkeit helfen, um auf diesem Kurs schnell zu sein". Auf den verschiedenen Reifentypen tat er sich außerdem schwer, ein Gefühl zu finden. Der drohende Regen am Qualifying-Tag sorgt für zusätzliche Anspannung im Honda-Lager.