Marc Marquez: "Rennen wie diese sind sehr gefährlich!"

Mit der WM im Hinterkopf fährt ein besonnener Marc Marquez in Assen den dritten Platz und damit wichtige Punkte ein - Kampfansage: "Wir können uns noch steigern"

(Motorsport-Total.com) - Platz drei und 16 wichtige Punkte in der WM: Mit dem diesjährigen Auskommen in Assen ist MotoGP-Weltmeister Marc Marquez angesichts der Umstände zufrieden (kompletter Rennbericht hier!). Denn nicht nur die Bedingungen machten dem Spanier zu schaffen. "Während des gesamten Wochenendes sah ich, dass die Yamaha-Fahrer uns im Trockenen einen Schritt voraus waren und wir zu kämpfen hatten, insbesondere mit der Stabilität des Motorrads", gibt er zu.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Zielvorgabe erfüllt: Honda-Pilot Marc Marquez strahlt auf dem Podium in Assen Zoom

Dennoch schaffte es der 24-Jährige, den Großteil des Rennens in der Spitzengruppe mitzufahren, ließ dabei aber bewusst Vorsicht walten: "In der ersten Rennhälfte wäre ich fast gestürzt und dann kam der Regen. Deshalb begann ich, mich etwas zu beruhigen. Danilo (Petrucci) und Valentino (Rossi; Anm. d R.) haben viel gepusht, aber ich war in der Lage, den Anschluss zu halten." Dann allerdings bekam Marquez Besuch von hinten.

Denn sowohl Andrea Dovizioso (Ducati) als auch Cal Crutchlow (LCR-Honda) holten bei den schwierigen Mischbedingungen auf und machten dem Weltmeister den letzten Podestplatz streitig. Marquez musste sich also doch noch zur Wehr setzen - mit Erfolg. "Die letzte Runde mit Cal und Dovizioso hat Spaß gemacht und letztendlich nehmen wir 16 Punkte mit nach Hause", freut sich der Honda-Pilot über sein Assen-Podium und WM-Platz vier.

Nicht zu viel riskieren: Marquez denkt an die WM

Nur elf Punkte fehlen ihm auf den Gesamtführenden Dovizioso (115). "Nach einem schwierigen Saisonstart macht mich das sehr glücklich, denn ich weiß, dass wir uns noch verbessern können. Uns fehlt noch etwas, aber da werden wir noch hinkommen", ist Marquez zuversichtlich. Seine Mentalität, für einen Sieg nicht zu viel zu riskieren, kam auch in Assen zum Tragen. Denn als der Regen einsetzte, habe er begonnen, über die WM nachzudenken.

"Es sind Rennen wie diese, die sehr, sehr gefährlich sind. Man kann viele Punkte gewinnen, aber auch alles verlieren. Ich wollte nicht riskieren, noch mehr Punkte einzubüßen, und versuchte deshalb, auf dem Podium zu bleiben und die 16 Zähler mitzunehmen. Nur deshalb bin ich in der WM noch am Leben", sagt der Spanier. Daran habe auch der Ausfall von Maverick Vinales (Yamaha) nichts geändert - ganz im Gegenteil.

"Man versucht einfach, seinen Rhythmus beizubehalten und konzentriert zu bleiben", erklärt Marquez, der in einer Woche auf dem Sachsenring hofft, weitere Punkte aufholen zu können. Die Bilanz spricht für den 24-Jährigen. Seit 2010 stand er beim Großen Preis von Deutschland über alle drei Klassen hinweg immer ganz oben auf dem Treppchen. Im Vorjahr sicherte er sich dank eines taktischen Geniestreichs im Regen den Sieg.


Fotos: Marc Marquez, MotoGP in Assen


Zwar sei der Sachsenring nicht eine seiner Lieblingsstrecken, "aber ich mag ihn, denn er kommt meinem Fahrstil entgegen und die Honda funktioniert dort in jedem Jahr gut". Dennoch warnt Marquez: "In dieser Saison gibt es dort einen neuen Asphalt. Sie haben alles komplett neu überzogen, deshalb werden wir abwarten müssen. Aber wenn ich mich stark fühle, ist es eine Strecke, auf der ich attackieren werde." Dazu hat er schon am nächsten Wochenende Gelegenheit.