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  • 22.06.2017 22:08

  • von Maria Reyer & David Emmett

KTM in Assen wieder mit zwei Bikes: Smith trotz Schmerzen fit

Bradley Smith hat seine Wunde an der linken Hand soweit unter Kontrolle, dass ein Start bei der Dutch TT außer Frage steht - Pol Espargaro will Testerfolg bestätigen

(Motorsport-Total.com) - KTM kommt wieder in alter Mannstärke nach Assen. Nachdem in Barcelona nur Pol Espargaro antreten konnte, wird Bradley Smith bei der Dutch TT das zweite Bike wieder pilotieren. Der Brite musste in Spanien aufgrund einer Wunde am kleinen Finger auslassen. "Das Wichtigste ist, dass ich fit bin", freut sich Smith am Donnerstag in Assen.

Titel-Bild zur News: Bradley Smith

Bradley Smith sitzt nach einem Rennen Abstinez in Assen wieder auf seiner KTM Zoom

Er hält aber auch fest: "Es war die richtige Entscheidung, das Rennen und den Test in Barcelona auszulassen. Alles ist gut gelaufen, keine Infektion oder Komplikation." Das war die größte Gefahr. Denn nach einem heftigen Sturz im Training am Samstag, bei dem er seine linke Hand eingeklemmt hatte, klaffte am kleinen Finger eine offene Fleischwunde. Durch die hohe Infektionsgefahr bekam er keine Starterlaubnis.

Smith betont auch: "Der Schmerz hätte mich nicht zurückgehalten." Denn natürlich sei es nach wie vor schmerzhaft, er könne dennoch alles machen. "Wir haben ein paar Tests gemacht und ich konnte um rund zehn Prozent weniger Kraft beim Ziehen anwenden. Es ist nicht zu schlimm. Ich habe die Wunde selbst versorgt und alles gemacht, was ich konnte in diesen zehn Tagen. Ich war jeden Tag in der Überdruckkammer, damit die Finger und die Haut sich regenerieren."

Espargaro will Barcelona-Erkenntnisse in Assen bestätigen

Zwar steigt Smith bereits in Assen wieder in das Geschehen ein, er werde die Schwerarbeit aber seinem Teamkollegen überlassen, der in Barcelona auch getestet hat. "Wir haben entschieden, dass ich dieses Wochenende ein leichteres Programm fahren werde, weil die Verletzung schon alles schwieriger macht. Ich werde nichts Neues ausprobieren."

Espargaro ist hingegen voller Tatendrang und schildert glücklich, was er aus den Testfahrten in Barcelona mitnehmen konnte. Er spricht von großen Versprechungen, ohne genau zu verraten, was man alles getestet hat. KTM habe sich auf den Grip auf alten Reifen konzentriert und dabei deutliche Zeitenverbesserungen im Gegensatz zum Rennwochenende erzielen können. Außerdem konnte man nun eine klare Linie festlegen, in welche Richtung man weiterentwickeln möchte.

In Assen werden einige Teile erneut getestet, um zu verstehen, wie sich diese auf einem anderen Kurs verhalten. "Wir haben eine kleine Veränderung am Chassis, das werden wir im zweiten Training probieren", erklärt der Spanier. "KTM hat am vergangenen Wochenende Tag und Nacht gearbeitet, damit die Chassis fertig werden." Dies soll eine Änderung beim Bremsen am Kurveneingang bewirken. "Ich möchte hier an diesem Wochenende die Teile, die einen großen Unterschied in Barcelona ausgemacht haben, erneut testen."


Fotos: MotoGP in Assen


Grundsätzlich sei der Kurs in Assen schwierig einzuschätzen, weil KTM keine Referenzen aus den Vorjahren hat. Auf dem für das Team komplett unbekannten Kurs gebe es "zwei, drei" langgezogene Kurven, die dem Bike weniger gut liegen. In anderen Bereichen könne man jedoch wieder Zeit aufholen, ist Espargaro überzeugt. Und er stellt fest: Es ist eben auch gut, seine Schwächen zu kennen.