Isle of Man TT: Hutchinson gewinnt erstes Superbike-Rennen

(Motorsport-Total.com) - Ian Hutchinson feierte auf der Isle of Man seinen 15. TT-Sieg. Der Tyco-BMW-Pilot lieferte sich im ersten Superbike-Rennen ein enges Duell mit Peter Hickman (Smiths-BMW) und sorgte in der letzten Runde für die Entscheidung. Dean Harrison (Silicone-Kawasaki) komplettierte als Dritter das Podest. Geheimfavorit Michael Dunlop (Bennetts-Suzuki) schied schon in der zweiten Runde aus und auch das Honda-Team hatte Pech. Guy Martin sah die Zielflagge ebenfalls nicht.

Aufgrund der Wetterkapriolen in den vergangenen Tagen musste das erste Superbike-Rennen auf Sonntagnachmittag verschoben werden. Diesmal war es auf der berühmten britischen Insel trocken und die Fans bekamen ein spannendes Rennen über sechs Runden geboten. Hickman jagte Hutchinson und schloss vor der letzten Runde bis auf 1,6 Sekunden auf. Dann spielte "Hutchy" seine Routine auf dem Mountain Course aus und wies Hickman in die Schranken. Im Ziel betrug der Abstand 5,1 Sekunden.

Für Hutchinson war es der erste Sieg auf einem großen Motorrad seit 2010. "Es war die verrückteste Trainingswoche überhaupt", spricht er das schlechte Wetter an. "Platz vier auf der Tafel zu sehen, war kein idealer Start. Vor dem Rennen nahmen wir Änderungen am Motorrad vor und ich war in der ersten Runde etwas verloren. Dean (Harrison; Anm. d. Red.) fuhr ein starkes Tempo, aber die Abstände änderten sich ständig und viele schieden aus. Ich gab weiter Gas und es zahlte sich aus."

In der ersten Runde führte James Hillier (Kawasaki) bei Glen Helen vor Harrison, Hutchinson und Dunlop. Für Martin war das Rennen nach einem Sturz in Dorans Bend schon früh vorbei. Der Honda-Pilot blieb unverletzt und zog sich nur eine Schwellung beim Handgelenk zu. In der zweiten Runde übernahm Harrison die Führung von Dunlop. Der Suzuki-Pilot schied schließlich in Handleys aus. Es gab ein technisches Problem an der GSX-R1000. Zumindest stellte Dunlop die schnellste Rennrunde auf.

Beim Boxenstopp nach der zweiten Runde war Harrisons Vorsprung auf Hillier auf 5,4 Sekunden geschrumpft. Hickman war Dritter, während Hutchinson auf Platz vier zurückgefallen war. Beim Nachtankstopp verlor Hillier allerdings wertvolle Zeit. In der dritten Runde lautete das Klassement Harrison vor Hutchinson und Hickman. Hiller war nur noch Vierter. Bei Rennhalbzeit lag Hutchinson erstmals in Führung, aber die Top 4 waren innerhalb von zehn Sekunden.

In der vierten Runde übernahm wieder Harrison in Glen Helen die Spitze, während in Ramsey erneut Hutchinson vorne lag. Die Zeitabstände variierten im Bereich von Zehntelsekunden. Bruce Anstey spielte keine Rolle. Der Honda-Pilot blieb in der Ramsey-Haarnadel kurz stehen, bevor er weiterfahren konnte. Im Ziel belegte Anstey nur den 13. Platz. Am Ende der vierten Runde fanden die zweiten Boxenstopps statt. Die Top 4 waren immer noch innerhalb von zehn Sekunden.

Spannende Schlussphase

Durch die letzten Boxenstopps hatte Hutchinson plötzlich zehn Sekunden Vorsprung auf Hickman. Hillier war wieder Dritter und überholte bis Glen Helen auch Hickman, denn Hillier und Hutchinson waren gemeinsam auf der Straße. Zu Beginn der letzten Runde war Hickman wieder Zweiter und kam Hutchinson bei Ballaugh bis auf 2,5 Sekunden nahe. Hillier bekam Spritprobleme und wurde etwas langsamer. Bis zur Ramsey-Haarnadel reduzierte Hickman seinen Rückstand auf 1,6 Sekunden und die Entscheidung musste über den Berg fallen.

"Ich war definitiv aufgeregt, als ich auf der Anzeigetafel 'P2 -2' gesehen habe", schildert der 30-Jährige nach dem Rennen. "Aber jeder weiß, wie gut Hutchy über den Berg fährt." Für Hickman war es bei seiner vierten TT-Teilnahme sein erster Podestplatz. "Ich freue mich sehr darüber, denn eigentlich hätte ich es schon im Vorjahr bei der Senior TT schaffen müssen. Aufgrund meiner geringen Erfahrung bin ich beim Start immer vorsichtig und es dauert eine Weile, bis ich in Schwung komme." Hickman zählt zu den vielversprechendsten neuen Talenten in der Road-Racing-Szene.

Mit dabei ist in diesem Jahr auch wieder Horst Saiger. Mit seiner Kawasaki belegte der Österreicher den elften Platz und war damit der beste Privatfahrer im Klassement. Es ist auch das beste Ergebnis Saigers in einem Superbike-Rennen auf der berühmten Insel. Insgesamt schafften es im ersten Superbike-Lauf 42 Fahrer über die Distanz. Für den Montag sind je nach Wetter die ersten Rennen von Supersport und Seitenwagen angesetzt.