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Honda-Sorgen: Neuer Asphalt beunruhigt Marquez & Pedrosa

Seit sieben Jahren ungeschlagen: Der Sachsenring ist Honda-Land, aber für 2017 möchten die HRC-Piloten sicherheitshalber keine Prognosen abgeben

(Motorsport-Total.com) - Die MotoGP steht vor dem finalen Rennen einer turbulenten ersten Saisonhälfte. Erstmals seit dem Texas-Grand-Prix im April reist Honda als klarer Favorit zu einer Rennstrecke. Auf dem winkligen Sachsenring war Honda-Werkspilot Marc Marquez in den vergangenen vier Jahren nicht zu bezwingen. Zudem bescherte Teamkollege Dani Pedrosa der erfolgsverwöhnten HRC-Crew von 2010 bis 2012 drei Siege in Folge. Doch in der laufenden Saison gab es nicht erst eine Überraschung. Werden die gewohnten Kräfteverhältnisse auch auf dem Sachsenring auf den Kopf gestellt?

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Holt sich Honda-Pilot Marc Marquez am Sachsenring die WM-Führung? Zoom

Die Umbaumaßnahmen geben den HRC-Piloten Grund zur Sorge, denn im Winter wurde die mit 3,67 Kilometer Länge nach wie vor kürzeste Strecke des MotoGP-Kalenders neu asphaltiert. Es ist kein Geheimnis, dass die RC213V auf rutschigen Kursen besser funktioniert als die Yamaha M1. Bei den Rennen in Jerez und Barcelona wurde das mehr als deutlich. Der neue Asphalt dürfte die Haftung auf dem Sachsenring spürbar verbessern und den Honda-Piloten deshalb einige Sorgen bereiten.

Doch Titelverteidiger Marquez bleibt ruhig und fiebert dem Finale der ersten Saisonhälfte entgegen: "Ich freue mich auf den Sachsenring. Es ist ein Kurs, auf dem wir in der Vergangenheit gut zurechtkamen. Natürlich müssen wir abwarten und schauen, wie es läuft. Der Kurs wurde neu asphaltiert und wir wissen, dass es deshalb anders laufen kann", warnt der Sieger der vergangenen vier Jahre.

Mehr Haftung ein Nachteil für Honda?

"Es geht mit der Haftung los. Wir dürften mehr Grip haben als in den vergangenen Jahren", bemerkt Marquez analytisch und fordert: "Wir müssen konzentriert bleiben, damit wir wie in Assen jede Situation so gut wie möglich kontrollieren können. Auf jeden Fall ist es ein Kurs, den ich mag und auf dem ich versuchen werde, stärker zu sein."

Mit Blick auf den WM-Stand dürfte Marquez nach der Dutch TT erleichtert sein. Der Sturz von Yamaha-Pilot Maverick Vinales in Assen ließ die Spitzenfahrer wieder zusammenrücken. Die Positionen eins bis vier werden von gerade einmal elf Zählern voneinander getrennt. Selbst Marquez als WM-Vierter hat vor dem neunten Rennen der Saison gute Chancen, die Sommerpause als Führender der Fahrerwertung zu verbringen.

Marc Marquez

Marc Marquez mag Strecken, auf denen gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird Zoom

"Wir liegen nur elf Punkte hinter Spitzenreiter Dovizioso. Das ist gut", kommentiert der dreifache MotoGP-Champion, der eine spannende Saison erwartet: "Diese Meisterschaft ist absolut offen. Wir müssen ruhig bleiben und hart arbeiten, um bei den bevorstehenden Rennen immer besser zu werden", so Marquez.

Beendet Pedrosa die Siegesserie von Marquez?

Die Honda-Fans haben am Sachsenring zwei heiße Eisen im Feuer. Jahrelang war Werkspilot Dani Pedrosa der Fahrer, den es zu schlagen galt. Das winklige Layout harmoniert sehr gut mit dem Stil des kleinen Spaniers, der den Deutschland-Grand-Prix vier Mal in der MotoGP gewann und zwei Mal bei den 250ern ganz oben stand.

Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa konnte bereits sechs WM-Läufe auf dem Sachsenring gewinnen Zoom

"Der Sachsenring ist eine meiner Lieblingsstrecken im Kalender", bestätigt Pedrosa und schaut vorfreudig auf den Sachsenring-Grand-Prix: "Wir sind bereit, um uns bestmöglich für das Rennen vorzubereiten. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich vom neuen Asphalt erwarten soll. Es ist schwierig, Prognosen abzugeben, bevor wir dort gefahren sind."

"Ich hoffe, dass ich ein gutes Gefühl habe für das Motorrad und die Reifen. Wir wissen, dass wir als Team gut zusammenarbeiten und die richtigen Entscheidungen treffen. Diese Einstellung möchten wir beibehalten. Zudem versuchen wir, zu verstehen, wie die Reifen bei allen Bedingungen besser funktionieren", erklärt Pedrosa, der in Assen bei Nässe große Probleme hatte, die Michelin-Regenreifen auf Temperatur zu bringen. Sowohl im Qualifying als auch im Rennen fuhr der 31-Jährige hinterher.


Fotos: Honda, MotoGP in Assen


Zu den Top 4 der Fahrerwertung klafft nach acht von 18 Rennen eine kleine Lücke. Teamkollege Marquez hat als WM-Vierter 17 Zähler mehr. Zum WM-Führenden fehlen Pedrosa aber nur 28 Punkte. In der MotoGP kann sich alles sehr schnell ändern. "Die Meisterschaft ist absolut offen", ist Pedrosa überzeugt. Beim Grand Prix auf dem Sachsenring möchte der langjährige Honda-Pilot wieder näher an die Spitzenfahrer der WM herankommen: "Ich freue mich, am Freitag wieder auf das Motorrad zu steigen und am Sonntag um ein gutes Ergebnis zu kämpfen", bemerkt der MotoGP-Routinier.