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Frustration bei Rossi: Technik und Regen bereiten Probleme

Nur der 16. Platz auf dem Sachsenring: Valentino Rossi schiebt nach einem schwierigen Freitag Frust - Maverick Vinales rätselt über Regenschwäche

(Motorsport-Total.com) - Valentino Rossi muss zittern. Weil der Yamaha-Star weder im ersten noch im zweiten Freien Training zum Großen Preis von Deutschland in die Top 10 vordringen konnte, droht ihm auf dem Sachsenring der Umweg über Q1. Denn für den morgigen Tag ist wie schon am Freitagnachmittag Regen angesagt. Ob sich Rossi also noch derart steigern kann, um direkt in Q2 einzuziehen, bleibt abzuwarten. Den Freitag schloss der Italiener als nur als 16. ab.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi musste seine Yamaha am Morgen unfreiwillig früh abstellen Zoom

"Es war ein sehr schwieriger Tag. Ich hatte unter beiden Bedingungen viele Probleme", resümiert Rossi das trockene Morgen- und nasse Nachmittagstraining. "Aber ich denke, meine Situation ist im Nassen schlimmer. Auf trockener Strecke war ich am Morgen nicht so schlecht, insbesondere mit dem Medium-Reifen, also dem Rennreifen. Ich fühlte mich gut, hatte aber leider ein technisches Problem am Bike mit dem neuen Chassis."

Laut dem Yamaha-Piloten liegt kein gravierendes Problem vor. Doch der Defekt kostete ihn wichtige Trainingszeit, zumal er zwischen den Kurven 5 und 6 an einer ungünstigen Stelle ausrollte und es lange dauerte, bis er den Weg zurück an die Box fand. Da rutschte selbst dem Doktor in seiner Nachbesprechung ein "F***" heraus. Zumal er den Rest des Trainings mit dem Zweitbike und damit dem alten Chassis absolvieren musste.

Valentino Rossi: "Top 10 wäre wichtig gewesen"

"Wir machten dann mit dem anderen Motorrad weiter. Die Pace war gut, aber in den letzten zehn Minuten konnte ich nicht mehr auf Zeitenjagd gehen, weil ich große Probleme mit dem Vorderreifen und gar kein Gefühl mehr hatte", erklärt der 38-Jährige. Bei jedem Versuch zu pushen, wäre er fast gestürzt und habe so das Vertrauen verloren. "Das war sehr frustrierend, denn es wäre wichtig gewesen, in den Top 10 zu bleiben."

Danach hoffte der Italiener, zumindest im Regen zurecht zu kommen. "Aber auf dem neuen Asphalt hatten wir zu kämpfen. Es fehlte die Balance im Bike und ich war sehr langsam. Wir versuchten, das Problem im Training zu lösen, aber ohne Erfolg. Die Lücke zu den Fahrern an der Spitze ist sehr groß. Auch die Position ist sehr schlecht", urteilt Rossi, betont jedoch: "Für mich ist es eine andere Situation als in Jerez und Barcelona. Das hoffe ich zumindest."


MotoGP am Sachsenring

Dort haderte der Yamaha-Pilot mit den niedrigen Gripverhältnissen und fuhr mit Platz 10 in Jerez und Platz 8 in Barcelona seine bis dato schlechtesten Saisonergebnisse ein. Der neue Belag sollte dem Doktor also eigentlich in die Karten spielen. Ihm gibt er für die jetzigen Schwierigkeiten daher auch nicht die Schuld: "Das Problem liegt bei uns, denn der Asphalt ist gut." Man müsse sich nun vor allem im Nassen steigern, allerdings nicht nur da.

Maverick Vinales rätselt über Schwäche im Nassen

Ähnlich lautet das Fazit von Yamaha-Teamkollege Maverick Vinales nach dem ersten Trainingstag. Zwar kam der Spanier auf trockener Strecke deutlich besser zurecht als Rossi und wurde Zweiter, doch im Nassen ging Vinales buchstäblich baden. Noch hinter Rossi belegte er nur den 20. Platz mit fast zwei Sekunden Rückstand auf die Spitze. "Am Nachmittag hatten wir im Nassen große Probleme und ich weiß nicht warum", zeigt sich Vinales ratlos.

Maverick Vinales

Im Nassen fand Maverick Vinales am Freitag nicht zu gewohnter Form Zoom

"Das ist nicht normal. Normalerweise sind wir konkurrenzfähig, aber hier ist das Gefühl komplett anders. Am Bremspunkt ist es noch okay, aber wenn ich die Bremse loslasse, kommen die Probleme. Daran müssen wir arbeiten für den Fall, dass es morgen ebenfalls nass wird", weiß der 22-Jährige. Bisher sind er und die Yamaha im Regen noch nicht die perfekte Kombi. Gilt das auch für das neue Chassis, dass er nach Assen auch am Sachsenring fährt?

Noch in der Pressekonferenz am Donnerstag gab Vinales zu, die ältere Version zu favorisieren. Doch im Moment versuche er, "das ganze Potenzial des neuen Chassis auszuschöpfen. Am Morgen hat es sehr gut funktioniert. Außer in Sektor zwei gehörten wir auf allen Streckenabschnitten zu den Schnellsten. Natürlich gibt es noch Raum für Verbesserungen. Aber für mich ist das Problem der Regen." Genau der kündigt sich für das Wochenende an.