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Danilo Petrucci ärgert sich: Wegen Alex Rins den Sieg verpasst

Ducati-Privatier Danilo Petrucci hatte den Sieg in Assen vor Augen, doch eine unglückliche Überrundung verhinderte eine finale Attacke auf Valentino Rossi

(Motorsport-Total.com) - Es roch nach einer kleinen Sensation und auch Danilo Petrucci selbst glaubte an seine Siegchance beim Großen Preis der Niederlande in Assen (Rennbericht hier!). Das ganze Rennen über hatte sich der Pramac-Ducati-Fahrer in der Spitzengruppe aus vier Fahrern gehalten. Als zehn Runden vor Schluss leichter Regen einsetzte, witterte er schließlich seine Chance und kämpfte in den finalen Runden mit Valentino Rossi (Yamaha) um den Sieg.

Titel-Bild zur News: Danilo Petrucci

Zum zweiten Mal in dieser Saison auf dem Podest: Es läuft für Danilo Petrucci Zoom

"Am Ende bin ich Zweiter geworden, wenn ich noch eine Chance bekäme... Aber die Möglichkeit haben wir nicht", zeigt sich der Italiener etwas enttäuscht vom verpassten Triumph. "Es war dennoch ein tolles Rennen, zu Beginn recht ruhig. Als ich sah, dass Valentino an die Spitze geht, versuchte ich, ihm zu folgen. Im Trockenen war er ein wenig schneller als ich. Dann kam der Regen und es war ziemlich schwierig. Ich versuchte, ihn zu überholen, aber es war zu riskant."

Vier Runden vor Rennende wagte Petrucci in Kurve 12 dann doch einen Versuch, doch Rossi holte sich die Führung schnell zurück. Dann kamen dem Verfolger Überrundungen in die Quere: "In der letzten Runde traf ich Rins in Kurve 6 und wir wären beinahe gestützt, als ich an ihm vorbeiging." Der Suzuki-Pilot, der in Assen nach langer Verletzung zurückgekehrt war, stand Petrucci ob fehlender blauer Flaggen im Weg.

Petrucci weniger aggressiv: "Habe schon zu viele gelbe Karten"

Daraufhin konnte der Ducati-Fahrer Rossi nicht mehr attackieren und kam reichlich knapp (+0,063 Sekunden) hinter dem Sieger ins Ziel. Petrucci egalisierte damit sein bis dato bestes MotoGP-Ergebnis aus dem Jahr 2015. "Es ist ein großartiges Resultat für mich, diesmal war der Sieg zum Greifen nah. Auch für die Weltmeisterschaft freut es mich, denn wir stehen gut da. Für die Fans ist es auch toll, weil die ersten vier Fahrer so eng zusammen sind", weiß der Italiener.

Spekulationen darüber, dass er aus Respekt zu Landsmann Rossi nicht härter attackierte, wies er zurück. Vielmehr hätten die Bedingungen ihn daran gehindert, aggressiver zu fahren: "Ich habe einige Male versucht, Valentino zu überholen. Aber in dem Moment regnete es und man wusste nicht, wie nass die Strecke wirklich ist. Man kann es versuchen, stürzt dann vielleicht und reißt Valentino mit. Aber das wäre mit Marc genauso gewesen", so Petrucci.


Fotos: MotoGP in Assen


Das wollte der Ducati-Fahrer nicht riskieren und ließ lieber Vorsicht walten, denn "auf Position eins und zwei zu stürzen, ist keine gute Sache", weiß der 26-Jährige. "Deshalb musste ich ruhig bleiben, auch ich oft bei der Renndirektion bin. Meine Kollektion an gelben Karten ist groß. Daher war es besser, besonnen zu agieren und niemanden zu berühren", gesteht Petrucci, der für seine harten Manöver in der Vergangenheit oftmals gerügt wurde.

Wird er mit dieser Mentalität zum Dauergast auf dem Podium? Beim nächsten Grand Prix auf den Sachsenring peilt der Italiener jedenfalls eine weitere Top-Platzierung an und will den Rückenwind von Assen nutzen: "Diese Strecke ist eine meiner liebsten, deshalb wollte ich hier unbedingt stark sein. Das gilt auch für Deutschland. Im Vorjahr fuhr ich im Trockenen in die zweite Startreihe und führte das Rennen im Regen an, ich bin also zuversichtlich."