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Yamaha: MotoGP-Manager erkennt grundlegendes Problem

Fahrermanager Carlo Pernat kann sich vorstellen, dass Yamaha nicht nur in Jerez mit den Reifen hadert - Rückkehr zum 2016er-Modell eine Alternative?

(Motorsport-Total.com) - Das Yamaha-Werksteam verfehlte die Erwartungen beim Spanien-Grand-Prix in Jerez deutlich. Beinahe 25 Sekunden verlor Maverick Vinales im Rennen auf Sieger Dani Pedrosa. Teamkollege Valentino Rossi hatte im Ziel mehr als 38 Sekunden Rückstand, obwohl er das Rennen im vergangenen Jahr dominierte. Der WM-Leader brachte seine Yamaha M1 mit völlig aufgebrauchten Reifen geradeso ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Fehlen den Yamaha-Ingenieuren Erfahrungswerte für das 2017er-Chassis? Zoom

"Sie kassierten eine Niederlage. Damit hätte in Jerez niemand gerechnet, vor allem nicht, wenn man Zarcos Leistung bedenkt", kommentiert MotoGP-Fahrermanager Carlo Pernat im Gespräch mit 'GPOne.com'. Die Gründe waren offensichtlich. Doch kann Yamaha schnell eine Lösung dafür finden?

"Es war ein Reifenproblem, doch dafür sind die Ingenieure verantwortlich, vor allem nach zwei Jahren Erfahrungen mit Michelin. Ich denke, dass es eine Wiederholung geben könnte, wenn sie das Motorrad nicht an die Reifen anpassen können", prophezeit Pernat.

Eine mögliche Konsequenz wäre eine Rückkehr zum Vorjahres-Chassis, das in Jerez deutlich besser funktionierte als die 2017er-Fahrwerke von Rossi und Vinales. Eine Rückkehr schloss Rossi aber kategorisch aus. Stattdessen rückten die Yamaha-Werkspiloten beim Test am Montag mit neuen Chassis-Teilen aus. Diese waren laut Rossi aber keine Verbesserung. Vinales erkannte Vor- und Nachteile.

Marc Marquez

Cleveres Rennen: Weltmeister Marc Marquez erhält von Carlo Pernat ein Lob Zoom

Yamahas Vorsprung in der WM schmolz in Jerez auf wenige Punkte. Titelverteidiger Marc Marquez kam bis auf vier Zähler an Rossi heran. Und auch Dani Pedrosa muss man nach dessen Sieg zu den WM-Kandidaten zählen. Der Routinier hat nur zehn Punkte Rückstand vor der Reise nach Le Mans.

"Es war eine Dominanz, sowohl von Pedrosa als auch von Marquez. Marc fuhr intelligent und zeigte, dass er weiß, wann er zurückstecken muss, um wichtige Punkte für die Meisterschaft zu holen", lobt Pernat, der auch von Jorge Lorenzos Podestplatz begeistert war: "Es war eine Wiederauferstehung für Ducati. Ich denke, sie befinden sich aus technischer Sicht an einem Wendepunkt. Das Team reagierte auf die Beschwerden von Jorge und Andrea (Dovizioso) bezüglich des zu aggressiven Motors."


Fotos: MotoGP in Jerez


"Lorenzo hat einen sehr wichtigen Beitrag geleistet. Er zeigte eine gute Leistung. Niemand hätte gedacht, dass er auf dem Podium steht", betont Pernat, der sich Sorgen um Schützling Andrea Iannone machen muss. Der Italiener stürzte erneut und reist als WM-17. zum Frankreich-Grand-Prix. Was läuft schief bei Suzuki? "Sie befinden sich mit Iannone in einer Krise. Die Elektronik ist noch zu neu. Das hatten bereits Espargaro und Vinales in der Vergangenheit bemängelt. Sie müssen das Beste aus der Situation machen", so Pernat.