Privater Test in Aragon: Keine Pause für Schrötter & Cortese

Das Intact-Duo arbeitet in Aragon an der Abstimmung der Suter: Lassen sich die positiven Erkenntnisse ab Le Mans in bessere Rennergebnisse umwandeln?

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Spanien-Grand-Prix in Jerez ging es für das Intact-Team direkt weiter nach Aragon, wo Marcel Schrötter und Sandro Cortese am Mittwoch und am Donnerstag an ihren Moto2-Maschinen arbeiteten. Im Fokus stand die Abstimmung der Suter, die für die bevorstehenden Rennen weiter verbessert werden soll. Schrötter drehte an den beiden Tagen 173 Runden, Cortese kam krankheitsbedingt nur auf 99 Umläufe.

Titel-Bild zur News: Sandro Cortese

Intact-Pilot Sandro Cortese kämpfte in Aragon mit der Gesundheit Zoom

"Es war ein guter Test für mich, wir haben wirklich Sachen ausprobieren können, für die wir während der Grand-Prix-Wochenenden einfach nicht die Zeit gefunden haben. Leider hat es mich krankheitsbedingt etwas zurückgeworfen", kommentiert Cortese. "Ich habe mich körperlich nicht wohl gefühlt und musste am Mittwoch frühzeitig abbrechen. Dennoch war der Test positiv. Auch am Tag zwei sind wir auf gute Rundenzeiten gekommen und haben Dinge probiert, die nicht so gut waren, aber auch Dinge, die sehr gut funktionieren. So konnten wir hinsichtlich Le Mans auch einiges aussortieren."

Schrötter orientiert sich an Morbidelli

Schrötter war zwar zwei Zehntelsekunden langsamer als Teamkollege Cortese, konnte aber deutlich mehr Erfahrungen sammeln. "Im Großen und Ganzen war es ein guter Test. Wir sind viele Runden gefahren. Gestern war es sehr interessant, weil wir uns nach langer Zeit und zum ersten Mal dieses Jahr ein bisschen mehr auf das Hinterrad konzentrierten und verschiedene Lösungen für unseren Grip gefunden haben. Dabei konnten wir ein paar Interessante Sachen feststellen und gute Informationen sammeln", berichtet er.

"Nachdem wir ein, zwei gute Varianten gefunden hatten, zwar mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen, haben wir uns heute mehr mit der Gabel und der Front beschäftigt. Die Geometrie wurde auch mal verändert. Wir haben uns die gesamte Zeit nach vorn beweget und sind immer in eine gute Richtung gegangen, auch wenn sich das in den Rundenzeiten nicht so widergespiegelt."

"Wir wollten bei ein paar Dingen einfach schauen, was passiert. Leider hatten wir am Donnerstag weniger Glück mit dem Wetter und wurden oft durch Regen unterbrochen. Bedauerlicherweise konnten wir unseren Plan nicht vollständig durchziehen, denn wir wollten die Abstimmungen der beiden Tage mit der von Jerez vergleichen, um zu sehen, ob es tatsächlich in die richtige Richtung geht oder ob man sich einfach besser an die Strecke gewöhnt hat."

Marcel Schrötter

Marcel Schrötter ging beim Test ans Limit seiner Suter und darüber hinaus Zoom

"Das ist ein wenig schade, da wir zum Schluss etwas probiert haben - zwar nur eine halbe Runde, aber da war das Feedback ganz gut. Drei, vier Zehntelsekunden hätten wir noch finden müssen, dann wären wir auf Augenhöhe mit Marc-VDS", bedauert Schrötter, der WM-Leader Franco Morbidelli als Benchmark ansieht. "Auch die Topzeit von Morbidelli war ein wenig schneller, aber wir sind nicht allzu weit weg. Wir haben noch ein paar Sachen zu verbessern und zu lernen, aber da bin ich zuversichtlich", so der Deutsche.

Lingg vom Potenzial der Suter überzeugt

Teammanager Jürgen Lingg ist überzeugt, dass sich die Reise nach Aragon gelohnt hat: "Es war auf jeden Fall sehr wichtig, dass wir hier waren. Wir haben wirklich ein paar Sachen probieren können, speziell an der Dämpfung und der Geometrie vom Motorrad, was wir in dieser Art beim Grand Prix nicht machen können. Es ist sehr zeitaufwendig, solche Sachen umzubauen und wenn dann etwas nicht funktioniert, dann ist das Training an einem Rennwochenende schlichtweg verloren."

"Es hat wieder gezeigt, dass wir viel Potenzial haben und wir konnten ein paar ganz interessante Sachen herausfinden, die wir jetzt noch analysieren müssen. Der Test war sehr produktiv. Vom Wetter her hatten wir einigermaßen Glück. Wir sind viel zum Fahren gekommen, was auch wichtig war. Grundsätzlich kristallisiert sich jetzt eine Richtung heraus, an der wir arbeiten müssen und wenn wir so weitermachen, können wir uns auch verbessern", so Lingg.