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Moto3 Le Mans: Joan Mir siegt nach Massencrash - Öttl auf 21

Schrecksekunde beim Moto2-Rennen in Le Mans: Bei einem Massencrash stürzt das halbe Fahrerfeld - Nach einem Restart triumphiert Joan Mir, Philipp Öttl wird 21.

(Motorsport-Total.com) - Massensturz, rote Flagge, Neustart: In einem ereignisreichen Moto3-Rennen auf dem Le Mans Bugatto Circuit setzte sich Honda-Pilot Joan Mir als Sieger durch und feierte seinen dritten Saisonsieg. Der Spanier baut seine WM-Führung damit merklich auf, da seine direkten Verfolger Romano Fenati und Jorge Martin (beide Honda) nach Stürzen ausfielen. Auf Platz zwei landete Aron Canet vor Fabio DiGiannantonio (ebenfalls beide Honda).

Titel-Bild zur News: Joan Mir

Auch Joan Mir stürzte bei dem Massencrash in der zweiten Runde Zoom

Überschattet wurde das Rennen von einem Massencrash in Runde zwei, bei dem das halbe Fahrerfeld in der Anfahrt auf Kurve 6 stürzte, angefangen mit der Führungsgruppe mit Fenati, Martin und Mir. Auch dahinter schlitterte mehr als ein Dutzend Fahrer über das Vorderrad ins Kies und prallten dabei mitunter zusammen oder wurden von anderen Motorrädern getroffen. Das Rennen wurde daraufhin mit der roten Flagge abgebrochen.

Wie sich herausstellte, war eine Ölspur für den Massencrash verantwortlich. Diese hatte offenbar Norrodin verursacht, der nach einer Kollision mit mehreren Fahrern in der ersten Schikane eine Runde zuvor weitergefahren war. Jakub Kornfeil (Peugeot) , der ebenfalls in die erste Kollision verwickelt war und weiterfuhr, berichtete auf 'Eurosport', dass Adam Norrodin (Honda) in Kurve 4 erneut gestürzt sei und in der Folge das Öl auf der Strecke verteilt habe.

Massencrash in Le Mans - Ölspur legt halbes Feld lahm

Während die Streckenposten den Kurs reinigten und Ölbindemittel verteilten, wurde es in der Boxengasse hektisch. Die Mehrheit der Teams arbeitete mit Hochdruck daran, die vielen beschädigten Motorrädern so schnell wie möglich zu reparieren, denn schon 11:35 Uhr sollte die Boxengasse wieder geöffnet werden, um das Rennen nach einem Schnellstart-Procedere über eine verkürzte Distanz von 16 Runden wieder aufzunehmen.

Zwar mussten Niccolo Bulega, Antonio Antonelli (beide KTM) und Mir nach dem Massencrash ins Medical Center. Alle Fahrer erhielten von den Ärzten jedoch eine Startfreigabe. Und auch sonst war das Starterfeld so voll wie zuvor, mit Ausnahme von Norrodin, der als Verursacher der roten Flagge nicht noch einmal antrat. Den Restart gewannen erneut Fenati und Martin, während Bulega viele Positionen verlor. Der Italiener fuhr unter starken Rückenschmerzen.

Bis auf einen frühen Sturz von Antonelli kamen alle Fahrer sicher durch die erste Runde und ließen an der kritischen Unfallstelle allesamt Vorsicht walten. Wenig später gingen in Kurve 6 jedoch der auf Platz zwei liegende Martin und Albert Arenas (Mahindra) in der Verfolgergruppe zu Boden. Sie wurden Opfer der schlechteren Gripverhältnisse an der präparierten Ölstelle. Damit wurde Mir erster Verfolger von Spitzenreiter Fenati und trat die Jagd nach vorn an.


Fotos: Moto3 in Le Mans


Fenati stürzt in Führung liegend, Öttl wird 21.

Neun Runden vor Schluss beförderte sich Fenati jedoch selbst aus dem Rennen und stürzte in Kurve 7. Mir übernahm die Führung mit einem komfortablen Vorsprung von 2,2 Sekunden auf eine größere Verfolgergruppe, in der unter anderem Darryn Binder, Marcos Ramirez, Juanfran Guevara, Canet und DiGiannantonio um die Podestplätze kämpften. Binder vergab schließlich die Chance auf das Podium und stürzte auf der letzten Runde.

Die Ränge zwei und drei sicherten sich schließlich Canet und DiGiannantonio und verwiesen Ramirez und Guevara auf die Plätze vier und fünf. Dahinter komplettierten Enea Bastianini, Jules Danilo, Andrea Migno, Bo Bendsneyder und Danny Kent die Top 10, die sich damit Honda und KTM teilen. Bester Peugeot-Pilot wurde Kornfeil auf Rang elf. Mahindra belegte mit Nakarin Atiratphuvapat und Lorenzo Dalla Porta die letzten beiden Punkteplätze.

Der Deutsche Philipp Öttl konnte dem Massencrash zu Beginn des Rennens entgegen. Mit frisch operiertem Schlüsselbein fuhr er auf einen 21. Platz. In der WM führt Mir nun mit 99 Punkten vor Fenati (65). Canet schob sich vorbei an Martin und belegt mit 63 Zählern auf dem dritten Rang. Martin (59) liegt knapp dahinter. John McPhee, der in Le Mans Zwölfter wurde, hat 53 Punkte und schließt die Top 5 ab.