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  • 06.05.2017 21:40

  • von Maria Reyer & David Emmett

Lorenzo mit Platz acht zufrieden: "Einer der besten Tage 2017"

Jorge Lorenzo holt einen soliden achten Startplatz in Jerez, während sich Andrea Dovizioso in Q1 abmüht - Lorenzo ärgert sich: Iannone "wie eine Fliege"

(Motorsport-Total.com) - Verkehrte Welt bei Ducati: Während Jorge Lorenzo sich immer besser auf der Desmosedici zurecht findet, kommt Andrea Dovizioso in Jerez nicht ins Fahren und verpasst die Top 10. Mit dem achten Platz holt der Spanier sein zweitbestes Quali-Resultat in seiner noch jungen Ducati-Geschichte, Dovizioso schafft den Einzug in Q2 nicht und wird schwacher 14. noch hinter Danilo Petrucci. 0,6 Sekunden fehlen Ex-Champion Lorenzo als bester Ducati-Pilot auf die Pole-Zeit.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Platz acht: Jorge Lorenzo ist zufrieden mit seiner Leistung am Samstag Zoom

Jerez sei eine seiner Lieblingsstrecken, betont der Mallorquiner. "Ich habe hier außerdem schon mehr Kilometer auf dem Bike gesammelt und fühle mich wohler - ein bisschen etwas von allem eben", beschreibt er seine Formsteigerung. Zum ersten Mal hatte er eine vergleichbare Pace zu den Fahrern an der Spitze. Besonders beeindruckte er mit dem zweiten Platz im Training.

Die 1:38.798 Minuten in FP3 sollte auch seine Bestmarke am Samstag bleiben, im Qualifying schaffte er "nur" eine 1:38.910 Minuten. Hätte er seine starke Vormittagspace auch in Q2 bestätigt, würde Lorenzo nun sogar auf dem sechsten Startplatz stehen und seine Texas-Pace somit bestätigen. "Zwar bin ich schlechter positioniert als in Austin, dennoch habe ich ein besseres Gefühl. Ich bin näher dran an der Spitze. Zwar konnte ich nicht die optimale Runde fahren, aber wir sind nur ein paar Zehntel hinter den Schnellsten", freut sich der 30-Jährige.

Lorenzo: "Werde versuchen, besser als bisher zu fahren"

Zwar gelang ihm nicht die perfekte Runde im Qualifying, dennoch sei er gut gefahren. "Ich habe viel Geschwindigkeit in der Kurve. Wir verlieren etwas im zweiten Teil der Kurve, aber generell ist das Bike stabil und gut am Kurveneingang." Er fühle sich wohl, betont er. Trotzdem konnte er keinen guten Grip auf dem Hinterreifen aufbauen.

Für das Rennen hat er kein klares Ziel. Er nimmt von Erwartungen Abstand. "Ich werde versuchen, nur eine Zehntel langsamer zu sein oder sogar gleich schnell", im Vergleich mit der Spitze. "Im Moment brauchen wir noch mehr Informationen über gebrauchte Reifen am Ende eines Rennens, damit ich weiß, wie ich meinen Fahrstil anpassen muss. Ich werde versuchen, besser als bisher zu fahren", weiß Lorenzo.


Fotos: Ducati, MotoGP in Jerez


Die Richtung beim Ducati-Neuzugang scheint nach einer durchwachsenen Anfangsphase jedenfalls zu stimmen. Lorenzo holte in Austin den neunten Platz, sein bisher bestes Rennergebnis auf einer Ducati. Dass er nach wie vor als einer der besten Piloten angesehen wird, zeigt auch, wie sehr manche Fahrer seinen Windschatten suchen.

Iannone "wie eine herumschwirrende Fliege" - Dovi enttäuscht

Angesprochen auf die Verfolgung von Suzuki-Pilot Andrea Iannone schildert Lorenzo etwas süffisant: "Ja, das habe ich mitbekommen. Daran bin ich gewöhnt. Er ist wie eine Fliege, die immer um dich herumschwirrt." Iannone fuhr mehrmals dicht hinter seinem Nachfolger. "Er ist einfach immer da. Das ist nicht verboten, deshalb muss man das akzeptieren. In jenem Moment ist man vielleicht ein wenig verärgert, aber das verfliegt, weil man sowieso nichts dagegen tun kann."

In gröberen Problemen steckte am Samstag Andrea Dovizioso. War er zu Saisonbeginn meist der stärkere Werkspilot, musste er in Jerez klar abreißen lassen. Zwar sei er mit seiner Pace im vierten Training ganz zufrieden gewesen, doch in der Zeitenjagd musste der Italiener sich in Q1 geschlagen geben.

Andrea Dovizioso

Enttäuscht und ernüchtert: Andrea Dovizioso schafft nur den 14. Startplatz Zoom

"Ich konnte keine perfekte Runde fahren, um ins das Q2 aufzusteigen. Daher bin ich sehr enttäuscht. Ich will auch gar keine Ausreden suchen, aber mein Speed war nicht so schlecht. Meine beste Runde in Q1 war weniger als zwei Zehntel langsamer als Jorges Zeit - und er hatte ein wirklich gutes Wochenende." Zum Vergleich: Dovizioso fuhr in Q1 eine 1:39.255 Minuten, Lorenzo eine 1:38.910 Minuten.

"Auf dieser Strecke muss man eben eine gute Runde zusammenbringen, um weiter vorne zu stehen", weiß der erfahrene Pilot. Jedoch konnte er bereits in den Trainings nicht überzeugen - ihm gelang nur der 16. Rang. "Aber unser Speed ist ziemlich gut. Leider ist es sehr schwierig hier, wenn man weiter hinten startet. Die Strecke ist sehr langsam und eng, daher kann man sehr viel Zeit in den ersten Runden verlieren. Es ist schwierig hier zu überholen. Trotzdem muss ich zu Beginn so viele Positionen wie nur möglich aufholen."


MotoGP in Jerez

Das Layout der Strecke würde Ducati eben nicht entgegenkommen, außerdem würde das Bike mehr Grip auf der Hinterachse vertragen. Und noch ein Punkt kommt hinzu: Doviziosos persönliche Schwäche. Denn in Jerez konnte er bei neun MotoGP-Starts noch kein einziges Podium holen. Das gelang ihm sonst nur in Misano. "Ich bin eher auf Strecken gut, wo man hart bremsen muss und es Stop-und-Go-Passagen gibt. Diese Strecke hier hat eher langgezogene Kurven. Daher bin ich hier nicht der Beste."

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