Kawasaki: Imposante Machtdemonstration des Weltmeisters

Jonathan Rea setzt beim zweiten Lauf in Donington ein Zeichen im Kampf um die WM und beendet die Siegesserie von Kawasaki-Teamkollege Tom Sykes

(Motorsport-Total.com) - Titelverteidiger Jonathan Rea meldete sich in Donington nach dem Horrorsturz am Samstag mit einem Sieg zurück. Der Kawasaki-Pilot stürmte von Startplatz zehn binnen einer Runde an die Spitze und profitierte vom schlechten Start seines Teamkollegen. Tom Sykes wurde durch seine Gegner und deren Manöver aufgehalten und kämpfte sich später bravourös immer näher an Rea heran. Dem Seriensieger gingen schlussendlich aber die Runden aus. Damit endete die beeindruckende Serie in Donington. Seit 2013 war Sykes in Donington ungeschlagen.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Rea holte den 100. Sieg für Kawasaki in der Superbike-WM Zoom

"Ich hatte eine unglaubliche erste Runde", kommentiert Rea, der den Rückschlag vom Samstag sehr gut verarbeitete und durch den Sieg am Sonntag weiter auf WM-Kurs ist. "Ich war richtig frustriert, weil ich am Samstag bestraft wurde, obwohl mich keine Schuld traf. Ich sammelte keine Punkte und wurde am Sonntag erneut bestraft, weil ich von Position zehn starten musste."

"Ich wusste, dass ich einen guten Start zeigen muss. Andernfalls wäre mein Rennen vorbei gewesen. Ich verhielt mich sehr ruhig, doch nach dem Warm-up war ich richtig nervös", berichtet Rea, der am Vormittag in der Schikane stürzte. Der Sturz beunruhigte den Briten: "Ich ging in meinem Kopf alle möglichen Szenarios durch - was bei einem guten Start passiert, was bei einem schlechten Start passiert und wie ich darauf reagieren würde."

"Meine Jungs haben über Nacht sehr hart gearbeitet und mir ein komplett neues Motorrad aufgebaut, denn am Samstag wurde meine Einsatzmaschine komplett zerstört. Ich fuhr am Vormittag zum ersten Mal damit", erklärt Rea, der vor allem seinem Crewchief dankt: "Pere (Riba) machte einige Änderungen an der Abstimmung. Das Motorrad kommunizierte mit mir, wie es in diesem Jahr noch nie der Fall war. Ich wusste also, dass ich es schaffen kann, wenn ich einen guten Start zeige."

Jonathan Rea

Jonathan Rea hat 55 Punkte mehr auf seinem Konto als Teamkollege Tom Sykes Zoom

Bei Sykes dominierte nach dem Rennen die Enttäuschung über das Ende der Siegesserie. Durch die schlechte Startphase lag der Weltmeister von 2013 zu weit zurück. "Ich schloss die Lücke, doch drei Runden vor Schluss überfuhr ich das Motorrad in einigen Kurven. Hätte ich mehr Runden gehabt, dann wäre ich bedachter vorgegangen", bemerkt er.

"Beim Start war ich innen. Die erste Kurve war ein völliges Desaster. Ich musste das Motorrad beinahe bis zum Stillstand verzögern, weil ein paar Fahrer das Rennen in der ersten Kurve gewinnen wollten", ärgert sich der Kawasaki-Pilot, der am Ende der ersten Runde erneut das Gas zudrehen musste: "Dann gab es in der letzten Kurve den Sturz, der uns alle zurückwarf", kommentiert er den Zwischenfall von Leon Haslam und Leandro Mercado.


Fotos: Superbike-WM in Donington


"Das Rennen startete also ziemlich schlecht für mich. Ich bin enttäuscht, dass meine Siegesserie in Donington so zu Ende ging. Doch unterm Strich wurde ich fair von Jonathan geschlagen, der sehr gut fuhr. Dieser Tag musste irgendwann kommen, leider kam er heute. Unser Renntempo war aber sehr stark", betont Sykes, der als WM-Zweiter zum Rennwochenende nach Misano reist.