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Jonathan Rea bezeichnet Chaz Davies' Kritik als "absurd"

Der Streit zwischen Jonathan Rea und Chaz Davies bringt Würze in die Superbike-WM: Nun äußert sich der Weltmeister zum Vorfall in Assen

(Motorsport-Total.com) - Die Superbike-WM tat sich in den vergangenen Jahren schwer, die Fans für die Meisterschaft zu begeistern. Obwohl die Rennen gut waren und viele Hersteller vertreten sind, waren die Ränge meist leer. Ex-Weltmeister Sylvain Guintoli erklärte uns im vergangenen Jahr, welches Defizit er sieht: "Vielleicht geht es zu freundlich zu. Die Leute wünschen sich mehr Reibereien. Die MotoGP ist im Moment sehr stark, weil es verschiedene Charaktere und Kontroversen gibt", so der Franzose im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Rea beteuert, dass er Chaz Davies nicht mit Absicht behinderte Zoom

Beim Rennwochenende in Assen kam es zum "erhofften" Streit zwischen zwei Fahrern. Weltmeister Jonathan Rea geriet in der Superpole mit Chaz Davies aneinander, als er dem Ducati-Fahrer auf dessen schneller Runde im Weg stand. Es folgte ein hitziger Austausch im Parc Ferme. Nach dem Rennwochenende kommentierte Davies das Verhalten von Rea in einem langen Statement und bezeichnete ihn als "hinterlistig" und "arrogant".

Rea reflektierte die Geschehnisse ebenfalls. In seiner Kolumne für 'MCN' schreibt der Kawasaki-Pilot: "Was für ein Wochenende! Ich kann es kaum glauben, dass wir nach einem unglaublichen Doppelerfolg in zwei sehr unterschiedlichen Rennen weitere 50 Punkte sammeln konnten", beginnt er. "Ich brachte in der Superpole eine wahnsinnig gute Runde zusammen, vermutlich die sauberste meiner Karriere. Leider wurde das, was danach folgte, zum Gesprächsthema des Wochenendes."

"Ich rollte nach meiner zweiten Runde aus und beobachtete den Verkehr in Kurve 7. Ich stand Chaz unabsichtlich im Weg. Es war absurd, was daraufhin folgte", ärgert sich Rea. "Nachdem er mich auf der Strecke schlug, kam ich in den Parc Ferme, wollte die Situation etwas abkühlen lassen und bot Chaz ein Gespräch an. Er war richtig verärgert und fluchte, während ich ruhig bleiben wollte. Ich wollte die Situation beruhigen, denn er ist ein Fahrer, den ich sehr respektiere. Selbst nach seinen Angriffen bot ich ihm meine Hand an, die er ablehnte."


Fotos: Superbike-WM in Assen


"Danach wurde ich zur Rennleitung gebeten. Wir schauten alle Aufnahmen an und einigten uns darauf, dass ich im Weg stand. Es war deutlich zu sehen, dass ich weit neben der Linie fuhr, die ich sonst fahre", rechtfertig sich Rea und sucht die Schuld bei Davies: "Er fährt an dieser Stelle eine sehr weite Linie. Ich erhielt eine Strafe und musste von Position vier ins Rennen gehen."

Jonathan Rea, Chaz Davies

Im Parc Ferme gab es nach der Superpole minutenlang Diskussionen Zoom

Doch auch von Startplatz vier konnte sich Rea durchsetzen. "Am meisten ärgerte mich, dass Chaz versuchte, mich als schlechten Sportsmann hinzustellen. Er behauptete, ich hätte es absichtlich getan. Ich könnte ewig weitermachen, doch ich behalte meine Meinung über Chaz für mich", so der Weltmeister von 2015 und 2016.