Honda dank Reifentest in Mugello im Vorteil?

Zwischen Le Mans und Mugello testeten Marc Marquez und Dani Pedrosa in Barcelona die neuen Michelin-Vorderreifen und reisen gut vorbereitet in die Toskana

(Motorsport-Total.com) - Am Mittwoch der vergangenen Woche absolvierte das Honda-Werksteam einen privaten Testtag in Barcelona, um sich auf das neue Layout und die neuen Michelin-Vorderreifen einzustellen. Besonders die Arbeit mit den Reifen dürfte mit Blick auf das sechste Rennwochenende der Saison in Mugello ein Vorteil sein, denn ab dem Italien-Grand-Prix werden ausschließlich die Vorderreifen mit der 2016er-Konstruktion verwendet, die deutlich härter sind als die bisher verwendeten Pneus.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez reist nur als WM-Vierter zum Italien-Grand-Prix nach Mugello Zoom

Weltmeister Marc Marquez muss in Italien vor Maverick Vinales ins Ziel kommen, wenn er seinen Landsmann in der Meisterschaft nicht aus den Augen verlieren möchte. Auf der Traditionsrennstrecke in der Toskana holte Marquez seinen ersten Sieg in der WM, als er 2010 das 125er-Rennen gewann. Ein Jahr später setzte er sich in der Moto2 durch und 2014 gewann er das MotoGP-Rennen in Mugello.

Nach den schrecklichen Nachrichten aus Italien reist Marquez mit gedrückter Stimmung nach Mugello: "Wir trafen die letzten Vorbereitungen für den Eintagestest in Montmelo, als wir die schrecklichen Nachrichten von Nickys Tod erfuhren", kommentiert der Honda-Pilot, der sich gern an Nicky Hayden erinnert: "Er war ein großartiger Fahrer und ein unglaublicher Mensch. Ich erinnere mich, als ich als 15-Jähriger am Beginn meiner WM-Karriere stand und er MotoGP-Weltmeister war."

Gedrückte Stimmung

Und auch Teamkollege Dani Pedrosa reist traurig nach Mugello: "Das Wochenende in Mugello wird sehr emotional. Es ist hart, einen Freund zu verlieren, vor allem einen, dem man nach drei Jahren als Teamkollege und der darauf folgenden Zeit sehr nahe stand. Ich erinnere mich daran, wie stark Nicky pushte, wie hart er kämpfte und nie aufgab, als er seinen Traum vom MotoGP-WM-Titel verfolgte."

Daniel Pedrosa, Nicky Hayden

Dani Pedrosa fuhr von 2006 bis 2008 mit Nicky Hayden für das Honda-Werksteam Zoom

"Ich erinnere mich an 2015, als ich die Armpump-Probleme hatte und nach dem ersten Rennen verkündete, dass ich meine Karriere unterbreche. Er kam sofort zu mir, um zu verstehen, was los ist. Er war es, der mir die Empfehlung für den Arzt gab, der mich später operierte. Er war eine so nette Person und ich bin sehr traurig", so Pedrosa. "Besonders für seine Familie tut es mir leid. Wir werden an ihn denken und ihn tief in unseren Herzen haben, wenn wir in Mugello fahren."

HRC kämpft um den Anschluss

In der Meisterschaft liegt Pedrosa aktuell vor Valentino Rossi und Teamkollege Marquez und ist erster Verfolger von Vinales. In Mugello gewann der Routinier 2010 das MotoGP-Rennen und setzte sich 2005 in der 250er-Klasse durch. Durch den Test in Barcelona reist Pedrosa gut vorbereitet zum Italien-Grand-Prix.

Marc Marquez, Daniel Pedrosa

Marquez und Pedrosa tüftelten beim Test an der Basisabstimmung Zoom

"In Katalonien fuhren wir auf dem geänderten Layout und beschäftigten uns mit den Michelin-Vorderreifen, die wir von jetzt an verwenden. Wir lernten und machten einige Einstellungen an der Abstimmung. Schlussendlich erhielten wir ein besseres Gefühl. Wir bestätigten, dass unsere Basisabstimmung gut ist", kommentiert Pedrosa und bemerkt: "Wir beendeten den Test mit positiven Erkenntnissen."

Marquez hat vor dem Mugello-Rennen bereits 27 Punkte Rückstand auf Landsmann Vinales. Durch den Nuller in Le Mans rutschte der Titelverteidiger auf Position vier ab und liegt nur noch drei Zähler vor Rookie Johann Zarco. Mut macht der private Test in Barcelona, der für das Rennen in Mugello eine Hilfe sein soll.


Fotos: Honda, MotoGP in Le Mans


"Wir arbeiteten beim Test an der Abstimmung der Maschine, vor allem konzentrierten wir uns auf die Michelin-Vorderreifen, die wir ab Mugello verwenden. Mit diesen Reifen erwarte ich weniger Unruhe an der Front. Das Gefühl dürfte auf eine Runde konstanter sein. Wir müssen noch verstehen, wie es sich in einem kompletten Rennen anfühlt, doch mit meinem Fahrstil fühlt es sich besser an. Ich bin zuversichtlich, dass es in Mugello eine Hilfe sein wird", erklärt Marquez.