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  • 18.05.2017 20:06

  • von Juliane Ziegengeist & David Emmett

Führt der neue Motor KTM auch in Le Mans zum Erfolg?

Mit neuem Motor war KTM zuletzt deutlich konkurrenzfähiger, das soll auch in Le Mans gelingen - Bradley Smith und Pol Espargaro wollen Testvorteil nutzen

(Motorsport-Total.com) - Nach den Fortschritten, die KTM mit dem neuen Motor in Jerez machen konnte, wollen Pol Espargaro und Bradley Smith den Aufwärtstrend auch beim Großen Preis von Frankreich an diesem Wochenende fortsetzen. Dabei kommt den KTM-Piloten auch zugute, dass sie Anfang Mai in Le Mans testeten und damals nicht nur erste Erfahrungen mit dem Big-Bang-Motor, sondern auch dem neuen Asphalt sammeln konnten.

Titel-Bild zur News: Pol Espargaro

Pol Espargaro glaubt fest daran, dass KTMs Formkurve nach oben zeigt Zoom

"Das Gute ist, dass wir auch im Trockenen fahren konnten. Denn bei dem Wetter, das hier momentan herrscht, könnte die Trainingszeit auf trockener Strecke begrenzt sein", spricht Smith die Regenfälle am Donnerstag an. Die Daten, die der Brite, Teamkollege Espargaro und Testpilot Mika Kallio in Le Mans sammelten, will das Team zu seinem Vorteil gegenüber jenen nutzen, die hier nicht getestet haben - und somit auch keine Erfahrungen mit dem Streckenbelag haben.

Das Griplevel sei damals recht gut gewesen, urteilt Smith. "Aber es ist schwer zu sagen, denn als wir hier getestet haben, waren die Streckentemperaturen recht kühl, aber wohl dem ähnlich, was wir hier am Wochenende haben werden. Was die Sicherheit angeht, ist es auf jeden Fall ein Fortschritt." Das trifft gleichsam auch auf die neue Motorenkonfiguration zu, die sich nun am Rennwochenende in Le Mans abermals bewähren soll.

Größtes Problem der KTM bleibt das Turning

"Wir versuchen, das Momentum am Laufen zu halten. In Jerez haben wir uns in die richtige Richtung entwickelt und waren sowohl im Qualifying als auch im Rennen konkurrenzfähiger", blickt Smith zurück. Teamkollege Espargaro schließt sich ihm an: "In Jerez haben wir gezeigt, dass wir mit dem neuen Motor bessere Ergebnisse einfahren können. Nun müssen wir das auch hier, auf einer anderen Strecke, beweisen."

Noch sei man sich nicht sicher, ob sich das Big-Bang-Konzept auch in Le Mans so positiv auswirken werde wie in Jerez. "Als wir den Motor hier getestet haben, war er nicht besser oder schlechter, sondern einfach anders. Es gab also keine sofortige Steigerung", erklärt Espargaro. Der Spanier hofft, im Laufe eines weiteren Rennwochenendes mit dem Big-bang besser verstehen zu können, ob die Fortschritte in Jerez allein dem Motor, der Strecke oder beidem zu verdanken waren.

"Diese Strecke ist nicht die beste, aber auch nicht die schlechteste für uns. Sie ist auf jeden Fall nicht so schlecht wie Texas", kommentiert der KTM-Pilot. In Amerika habe man vor allem auf den Geraden und in langen Kurven, die mit viel Gas gefahren werden, gelitten. Es fehlte die Power. Das Turning sei noch immer ein Problem. Dafür funktioniere der Motor jetzt besser. "Wenn wir damit noch einmal in Texas fahren würden, wären wir sicher stärker", so Espargaro.


Fotos: KTM, MotoGP in Jerez


Pol Espargaro: "Werden bald mit Tech-3 kämpfen"

Für Le Mans zeigt er sich entsprechend zuversichtlich: "Wir werden sicher näher dran sein, ob näher als in Jerez, weiß ich nicht. Ich denke, es wir ähnlich sein." Was den Motor angeht, bliebe alles wie in Jerez. Andere Dinge am Bike seien hingegen neu. Mehr will der Spanier aber noch nicht verraten: "Das werdet ihr dann schon sehen." Seine Entscheidung, zu KTM zu gehen, bereut der 25-Jährige nicht, ganz im Gegenteil.

"Ich hätte mich nicht besser entscheiden können", sagt er stolz und steht weiter hinter dem KTM-Projekt. "Auch im Vergleich zu Tech-3-Yamaha, wo ich hätte bleiben können und die jetzt vor uns fahren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir zur Mitte oder gegen Ende der Saison mit ihnen kämpfen können." Bis dahin ist es allerdings noch ein ganzes Stück Arbeit. Mindestziel müssen für KTM vorerst die Punkteränge bleiben.