Moto2 Austin: Morbidelli holt dritten Saisonsieg - Lüthi Zweiter

Franco Morbidelli holt einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg in Austin, sein dritter Saisonsieg in Serie - Tom Lüthi feiert sein insgesamt 50. Podium - Nakagami Dritter

(Motorsport-Total.com) - Nach zwei souveränen Vorstellungen in Katar und Argentinien spielte WM-Leader Franco Morbidelli auch in Austin seine Stärke aus. Der Italiener holte sich auch in den USA den Sieg. Damit schafft Morbidelli drei Saisonsiege in Folge - seit Daijiro Kato 2001 konnte kein Pilot die ersten drei Moto2-Rennen gewinnen. Hinter dem MarcVDS-Piloten reihte sich Tom Lüthi ein, der sein drittes Saisonpodium einfährt. Er knackt damit auch die Marke von 50. Podestplätzen insgesamt. Dritter wird Takaaki Nakagami vor Geburtstagskind Alex Marquez.

Titel-Bild zur News: Franco Morbidelli, Tom Lüthi

Pure Dominanz: Franco Morbidelli gewann bisher alle drei Saisonrennen Zoom

Bereits den Start konnte Moto2-Dominator Morbidelli für sich entscheiden, dahinter reihten sich Mattia Pasini und Alex Marquez ein. Die ersten beiden Piloten lieferten sich einen engen Kampf in der Anfangsphase, Pasini fuhr eine Attacke, doch der WM-Leader konnte dagegenhalten. Nach dem Rennen schildert ein glücklicher Franco Moridelli: "Ich habe versucht, wegzukommen. Bei 1,5 Sekunden habe ich versucht, den Vorsprung zu halten. Ich bin einfach glücklich. Diese Strecke ist mir immer schwer gefallen, aber wir sind in einer guten Form."

Bereits in der ersten Runde kollidierten Stefano Manzi, der außer Kontrolle in Kurve 1 in Xavier Simeon krachte. Danach gingen außerdem Lorenzo Baldassarri und Yonny Hernandez zu Boden, auch Jesko Raffin war in diese Kollision verwickelt. Edgar Pons crashte in Kurve 9 ebenfalls schwer.

Nach seinem Sturz in Argentinien konnte sich Alex Marquez nach wenigen Runden erneut an die Spitze setzen. Der Teamkollege von Morbidelli konnte die Attacken des dominanten Italieners abwehren, erneut duellierten sich die MarcVDS-Piloten. Dahinter reihten sich Pasini, Nakagami und Lüthi ein, die das Führungsduo nicht aus den Augen ließen. Allerdings verlor Marquez nach einem Fahrfehler in Kurve 15 in Runde vier drei Plätze, Morbidelli konnte sich daher ein wenig absetzten. Er wollte seinen Vorsprung unbedingt ausbauen: "Aber vielleicht ein bisschen zu sehr. Es waren nur noch 0,5 Sekunden. Dann habe ich wieder mehr gepusht, und das bis zum Schluss."

Pasini konnte sich zur Rennhälfte nicht auf seinem Bike halten, er rutschte in Kurve 1 mit seiner Kalex aus. Zuvor konnte sich bereits Lüthi an dem Italiener vorbei an die zweite Position setzen. Marquez erholte sich nur langsam von seinem Fehler, er positionierte sich zwischenzeitlich auf dem dritten Platz. Stark präsentierte sich auch der zweite Schweizer Dominique Aegerter, der in der Spitzengruppe auf dem sechsten Rang mitmischen konnte. Marcel Schrötter kämpfte auf der neunten Position, während Sandro Cortese nur im hinteren Feld zu finden war.

In den letzten zehn Rennrunden konnte Lüthi teilweise viel Zeit auf Morbidelli gutmachen, der Schweizer minimierte seinen Rückstand auf eine Sekunde - hatte allerdings keine Chance auf eine direkte Attacke. Mit dem zweiten Platz ist er dennoch zufrieden: "Ich war überrascht, dass ich die Lücke zu Morbidelli schließen konnte. Das Bike hat sich gut angefühlt. Dann sind mir ein paar kleinere Fehler unterlaufen. Die Lücke ist konstant geblieben und am Ende konnte er noch etwas mehr pushen."

Lüthi überglücklich, Aegerter zufrieden

Lüthi ist sehr glücklich mit dem zweiten Platz, denn in der Vergangenheit hatte er auf dem Circuit of The Americas immer wieder Probleme. Hinter dem Schweizer kristallisierte sich ein Duell zwischen Marquez und Nakagami um den dritten Platz heraus, das der Japaner für sich entschied. "Ich hatte einen guten Start und habe auf Pasini geachtet, weil ich wusste, dass er stark ist. Dann ist er vor mir gestürzt. Das Rennen verlief recht geschmeidig. Tom war ein bisschen schneller, vor allem in der ersten Rennhälfte. Es war ein hartes Wochenende für uns. Ich bin froh, das Rennen auf dem Podium beenden zu können, und freue mich auf Jerez", kommentiert der Japaner sein Wochenende.

Ein weiteres Zweierpaket bildete sich dahinter um Platz fünf mit Miguel Oliveira und Aegerter. In Runde 12 schnappte sich der Schweizer den fünften Rang, da dem KTM-Piloten in Kurve 1 ein Fahrfehler unterlief. "Hinter Oliveira hatte ich seinen Rhythmus aufgenommen, aber ich konnte nirgends überholen. Das war sehr schwierig. Dann hatte er einen Verbremser und ich konnte durch. Ich musste dann erst mal meinen eigenen Rhythmus finden und hatte zwei langsame Runden", schildert Aegerter nach dem Rennen gegenüber 'Eurosport'. "Als ich einmal meinen Rhythmus hatte, konnte ich gute Zeiten fahren. Das Bike war super konstant, Grip hatte ich ohne Ende."

Die Top 10 komplettieren Simone Corsi auf Platz sieben, dahinter folgt Marcel Schrötter. Der Intact-Pilot verrät gegenüber 'Eurosport': "In der ersten, zweiten Runde auf Start-Ziel hatte ich Schaltprobleme. Für eine sehr lange Zeit konnte ich nicht in den zweiten Gang schalten", wodurch er Plätze verlor. "Es gab zwei, drei Ecken auf der Strecke, wo ich einfach verloren habe. Das musste ich immer wieder aufholen und es war einfach nie genug, um zu überholen", erklärt der Deutsche.


Fotos: Moto2 in Austin


Xavi Vierge und Luca Marini landeten auf den Rängen neun und zehn. Raffin wird am Ende noch 21., während Sandro Cortese den enttäuschenden 23. Platz belegt. In der Moto2-Meisterschaft führt Morbidelli nun mit dem Punktemaximum von 75 Zählern. Auf einem starken zweiten Platz kann sich Lüthi halten, er hat bereits 56 Punkte gesammelt. Miguel Oliveira steht derzeit auf Rang drei mit 43 Zählern. Marcel Schrötter liegt mit 13 Punkten auf Rang 13, Cortese mit acht auf dem 15. Platz.