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Johann Zarco: "Yamaha für Rookies sehr gut"

Moto2-Weltmeister Johann Zarco lobt die Yamaha als bestes Motorrad für MotoGP-Rookies - Seine Führungsrunden steigern auch seine Bekanntheit in Frankreich

(Motorsport-Total.com) - Mit Alex Rins (Suzuki), Sam Lowes (Aprilia) und den beiden Tech-3-Yamaha-Fahrern Jonas Folger und Johann Zarco ist die Rookie-Klasse in der MotoGP hochkarätig besetzt. Nach zwei Rennen ist Folger mit 16 WM-Punkten auf dem sechsten Platz und damit der beste Neuling, doch sein Teamkollege konnte sich ebenfalls schon stark in Szene setzen. Zarco führte in Katar einige Runden und kämpfte auch in Argentinien verbissen in der Verfolgergruppe.

Titel-Bild zur News: Johann Zarco, Andrea Dovizioso

Johann Zarco setzte sich bei den ersten beiden Rennen kampfstark in Szene Zoom

Tech 3 fährt praktisch mit den Motorrädern des Yamaha-Werksteams von Ende 2016. Jorge Lorenzo gewann damit das Saisonfinale und auch Valentino Rossi merkte zuletzt an, dass er sich im Winter lieber für dieses Modell entschieden hätte, als für das neue Yamaha-Chassis. Für Neueinsteiger ist die M1 das beste Motorrad, weil sie im Vergleich zu Honda und Ducati einfacher zu fahren und auch konkurrenzfähig ist.

"Ich habe Glück, dass ich dieses Yamaha-Bike habe", sagt Zarco bei 'Crash.net'. "Die Basis ist für alle Rookies sehr gut. Es ist unsere Chance, damit zu lernen. Ich musste einiges verändern, aber seit dem Valencia-Test haben wir gesehen, dass es gutes Potenzial gibt. Ich brauche Zeit, um alles zu verstehen. Vielleicht war Katar eine Überraschung, aber es war ein gutes Zeichen, dass ich schneller lerne als erwartet."

Im Vergleich zu Spanien und Italien ist die Präsenz Frankreichs im Motorrad-Fahrerlager gering. Mit zwei WM-Titeln und 16 Siegen in den kleineren Klassen ist Zarco bereits der erfolgreichste französische Motorradrennfahrer. Nun fährt er im französischen MotoGP-Team von Herve Poncharal. Besser könnte es nicht passen. "Wir kennen uns schon lange, obwohl ich nie für sie gearbeitet habe", sagt Zarco. "Aber als wir begonnen haben, hatte es den Anschein, dass ich sie schon gut kenne."


Fotos: MotoGP in Termas de Rio Hondo, Girls


Bekanntheit in Frankreich steigt erst durch MotoGP

Zarco stieg als zweimaliger Moto2-Weltmeister in die Königsklasse auf. Damit befindet er sich in prominenter Gesellschaft. Dani Pedrosa wechselte ebenfalls nach zwei Titeln in der 250er-Klasse in Folge, genau wie kurz darauf auch Jorge Lorenzo. Um die beiden Spanier wurde allerdings von Beginn an deutlich mehr Rummel gemacht als um Zarco, der eine ruhige Person ist und dem man im ersten Moment vielleicht gar nicht abnehmen würde, dass er MotoGP-Fahrer ist.

Sein Bekanntheitsgrad in Frankreich hält sich ebenfalls noch in Grenzen. "Nach meinem zweiten WM-Titel hatte ich mit mehr Aufmerksamkeit gerechnet, aber das war nicht der Fall. Man kann natürlich sagen, dass das schade ist, aber mein Leben hat sich gar nicht verändert. Ich kann überall wohnen und meiner Leidenschaft nachgehen. Das ist sehr gut, weil die Leute dem zweiten WM-Titel weniger Aufmerksamkeit schenkten, als ich gedacht hatte."

Johann Zarco

Mit 16 Siegen ist Zarco der erfolgreichste Motorradrennfahrer Frankreich Zoom

Psychologisch gesehen war für Zarco die Titelverteidigung schwieriger als der erste WM-Gewinn, denn vor der Saison 2015 hatten ihn nur wenige Experten auf der Rechnung. Mit acht Siegen holte er sich souverän die Krone und wechselte nicht wie seine Vorgänger direkt in die MotoGP. 2016 war für ihn deutlich schwieriger, weil er von Beginn an als der Mann galt, den es zu schlagen galt. Alle Augen waren auf die Startnummer 5 gerichtet.

"Ich hatte in der WM weniger Vorsprung. Dadurch hatte ich größeren Druck, denn 2015 vergrößerte sich mein Vorsprung zum Zweiten praktisch mit jedem Rennen", blickt Zarco bei 'Crash.net' auf seine erfolgreiche Zeit zurück. Trotzdem eroberte er auch 2016 sieben Siege und schaffte als erster Moto2-Fahrer die erfolgreiche Verteidigung des WM-Titels.

Seine Bekanntheit weltweit und insbesondere in Frankreich steigerte sich aber erst, als Zarco in Katar sensationell in Führung lag. "Wenn ich in der MotoGP der Beste werde, wann werden wir auch in Frankreich über Motorräder sprechen", ist er überzeugt. "Ich denke, das ist möglich. Schon nach meinen sechs Führungsrunden wurde mehr über Motorräder gesprochen, als nach meinen beiden WM-Titeln."