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Freud & Leid bei Intact: Schrötter glänzt, Cortese rätselt

Schrötter (2.) fährt in den Trainings in Argentinien mit den Besten mit, Cortese (20.) versinkt aufgrund einer Set-up-Änderung im Mittelfeld - Lüthi & Aegerter gut dabei

(Motorsport-Total.com) - In der Moto2 konnte sich Marcel Schrötter im zweiten Freien Training in Argentinien in Szene setzen. Der Intact-Pilot sicherte sich auf seiner Suter mehrmals die zwischenzeitliche Führung, bevor ihm am Ende Franco Morbidelli die Bestzeit um nur 0,149 Sekunden entriss. Der Deutsche erwischte somit einen außerordentlich guten Start in das Argentinien-Wochenende. Sandro Cortese konnte nicht mit seinem Teamkollegen mithalten, er reihte sich nur auf der enttäuschenden 20. Position mit 0,875 Sekunden Rückstand auf die Spitze ein. (Zum Moto2-Ergebnis vom Freitag!)

Titel-Bild zur News: Marcel Schrötter

Marcel Schrötter kann am Freitag in Argentinien an der Spitze mitkämpfen Zoom

"Heute lief es von Anfang an ganz gut, egal ob wie zu Beginn mit dem harten Reifen oder später dann auf der weicheren Mischung", schildert ein zufriedener Marcel Schrötter. "Wir waren einfach vorn mit dabei. Im zweiten Training sind wir mit dem weichen Reifen gefahren, was sich auch gleich viel besser angefühlt hat. Aber die Zeiten waren zunächst nicht deutlich schneller. Es war also nicht so, dass die Reifen den großen Unterschied gemacht hätten."

Bereits im ersten Training schaffte es der 24-Jährige auf den fünften Rang. "Wir haben in der Session gesehen, dass ich mit den anderen Top-Fahrern gut mithalten kann. Wobei ich in Sektor zwei fast drei Zehntel verliere, obwohl es dort fast nur geradeaus geht. Deswegen war für mich klar, dass wenn ich ganz nach vorne will, ich mich weiter steigern und bestenfalls einen Windschatten erwischen müsste. Das ist mir ganz gut gelungen. Das Gefühl ist natürlich super nach der schweren Zeit, die wir den ganzen Winter und beim ersten Rennen hatten", erklärt Schrötter, der nun neues Selbstvertrauen gewinnen konnte.

Set-up-Änderung wirft Cortese weit zurück

Ganz im Gegenteil zu Sandro Cortese: Der zweite Deutsche war am Vormittag auf dem neunten Rang ganz gut dabei, eine Änderung am Set-up funktionierte jedoch nicht wie gewünscht. "Wir konnten diese leider nicht mehr zurückbauen, weil die Zeit nicht gereicht hat. Darum habe ich das Training beenden müssen. Ich hab versucht, mich ein wenig zu adaptieren, aber ich habe mich einfach nicht wohl gefühlt." Nun muss eine neue Richtung bei der Abstimmung eingeschlagen werden.

Der Ex-Champion legt dennoch einen gewissen Zweckoptimismus an den Tag: "Man sieht an Marcel, dass es funktioniert. Ich bin guter Dinge, dass wir das morgen in den Griff bekommen. Wir müssen ruhig bleiben und schauen, dass wir das Problem finden. In der Moto2 kommt das Gefühl fürs Bike größtenteils aus dem Fahrwerk und daran müssen wir eben noch arbeiten", erklärt er.

Sein Crewchief Alfred Willeke erklärt: "Heute Morgen hatten wir einen relativ konstanten Start in die Trainings, aber es gab durchaus noch Bedarf für Verbesserung. Somit haben wir für Nachmittag eine kleine Änderung an der Geometrie probiert, die aber leider nicht funktioniert hat." Das sei das Hauptproblem für Cortese gewesen. "Im Sektorenvergleich hat er im Prinzip im ersten Sektor alles verloren, im zweiten, dritten und vierten Abschnitt war er allerdings wettbewerbsfähig, obwohl es selbst da seinem Gefühl nach zu schwierig war zu fahren." Die Mannschaft wird das Bike nun auf das Geometrie-Set-up vom ersten Freien Training zurückbauen.


MotoGP in Termas de Rio Hondo

Lüthi und Aegerter gut dabei

Besser lief es auch für die weiteren deutschsprachigen Fahrer. Dominique Aegerter setzte sich im zweiten Training ebenfalls kurz an die Spitze. Der Suter-Fahrer platzierte sich schließlich auf dem zehnten Rang. Sein Schweizer Landsmann Tom Lüthi konnte vorübergehend ebenfalls die Bestzeit markieren, am Ende fuhr er mit seiner Kalex auf den 13. Rang. Ihm fehlen eine halbe Sekunde auf Morbidelli an der Spitze.

"Es ist seltsam, die Strecke scheint nicht verschmutzt zu sein, trotzdem sind die Zeiten viel langsamer als im letzten Jahr", wundert sich Lüthi. "Schon am Vormittag hatten wir einige Probleme, die aber nicht gravierend waren. Das man erst Dinge ausprobieren, das ideale Set-up finden und sich auf das Rennen vorbereiten muss, ist normal."

Thomas Lüthi

Tom Lüthi holte am Freitag den 13. Platz in Termas de Rio Hondo Zoom

"Es war nun erst der erste Tag, wir wissen genau, was wir, zusammen mit meinem Cheftechniker Gilles Bigot tun müssen, um die verlorenen Schritte von heute wieder aufzuholen", erklärt der WM-Mitfavorit. "Die Unterschiede sind minimal: 23 Fahrer innerhalb von nur einer Sekunde. Wie immer in unserer Kategorie wird es auf die Details ankommen. Wir haben noch Arbeit vor uns - und das ist gut so, denn das ist es, was wir als Team lieben zu tun."